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Tauchstation

Titel: Tauchstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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auf?«, verlangte Richard energisch. »Erzählen Sie uns doch zuerst, wo wir sind, und danach den übrigen Kram.«
    »Richard!«, fuhr Suzanne ihn an. »Halten Sie endlich den Mund!«
    Richard sah Michael an und verdrehte die Augen. Michael äußerte seine Ungeduld, indem er ständig mit den Beinen herumzappelte.
    »Zeit ist keine Konstante«, fuhr Arak unbeirrt fort. »Wie ich bereits erwähnte, hat das bereits Ihr cleverer Wissen schaftler Albert Einstein erkannt. Doch sein Denkfehler war zu glauben, die höchstmögliche Geschwindigkeit, mit der sich irgendetwas bewegen oder ausbreiten kann, sei die Lichtgeschwindigkeit. Dies ist nicht der Fall. Allerdings bedarf es einer gewaltigen Menge fokussierter Energie, um die Lichtgeschwindigkeitsgrenze zu durchbrechen. Will man ei nen analogen Vergleich aus dem täglichen Leben ziehen, stelle man sich die zusätzliche Energie vor, die notwendig ist, um eine Phasenumwandlung zu bewirken, also den Über gang eines festen Körpers in einen flüssigen oder den eines flüssigen Stoffes in einen gasförmigen. Ein Objekt mit einer Geschwindigkeit zu bewegen, die größer ist als die Lichtge schwindigkeit, ist vergleichbar mit einer Phasenumwandlung in einer Dimension, in der Zeit variabel ist und nur mit dem Raum zusammenhängt.«
    »Ach du meine Güte«, platzte Richard heraus. »Soll das ein Witz sein?«
    Donald stand auf und setzte sich auf einen anderen Platz – weit weg von den beiden Tauchern.
    »Bitte gedulden Sie sich«, bat Arak. »Konzentrieren Sie sich auf die Vorstellung, dass Zeit keine Konstante ist. Stellen Sie sich das einmal vor! Wenn Zeit wirklich relativ ist, heißt das, dass man sie kontrollieren, manipulieren und ver ändern kann! Auf der Erdoberfläche ist der Tod eine not wendige Nebenerscheinung der Evolution, und die Evoluti on ist die einzige Rechtfertigung für den Tod. Sobald die Evolution jedoch ein hoch genug entwickeltes Lebewesen mit Bewusstsein hervorgebracht hat, wird der Tod überflüssig; er würde sogar eine Verschwendung von Ressourcen bedeuten.«
    Als Arak auf den Tod zu sprechen kam, rutschten Richard und Michael automatisch tiefer in ihre Sitze. Perry hob die Hand. Arak ging sofort auf ihn ein.
    »Dürfen wir Zwischenfragen stellen?«, wollte Perry wis sen.
    »Selbstverständlich«, erwiderte Arak freundlich. »Fühlen Sie sich wie in einem Seminar, ich will keine reine Vorlesung halten. Aber bitte beschränken Sie Ihre Fragen auf Themen, die ich bereits angesprochen habe, und kommen Sie nicht mit Fragen zu Aspekten, die Ihrer Meinung nach noch an die Reihe kommen müssen.«
    »Sie haben über das Messen von Zeit gesprochen«, be gann Perry. »Wollten Sie damit andeuten, dass Ihre, wie Sie es ausdrücken, Zivilisation unserer Zivilisation, also der jenigen, die auf der Erdoberfläche existiert, zeitlich voran geht?«
    »Allerdings«, erwiderte Arak. »Und zwar um eine irrsin nig lange Zeitspanne – für Ihr Vorstellungsvermögen schier unfassbar. Unsere Geschichte, also die von Interterra, reicht beinahe sechshundert Millionen Jahre zurück.«
    »Jetzt machen Sie mal halb lang!«, plusterte Richard sich auf. »Das ist völlig unmöglich! Sie erzählen uns doch nur ei nen Haufen Mist. Dann wären Sie ja schon vor den Dino sauriern da gewesen.«
    »Unsere Zivilisation existierte tatsächlich bereits lange vor den Dinosauriern«, stimmte Arak ihm zu. »Ihre Zweifel sind absolut verständlich. Das ist genau der Grund, weshalb wir Sie ganz allmählich mit Interterra vertraut machen wollen. Ich will jetzt nicht näher darauf eingehen, aber Sie kön nen mir glauben, dass Sie sich wesentlich leichter an Ihr jet ziges Dasein gewöhnen, wenn wir Sie in langsamen Etappen an unsere Zivilisation heranführen.«
    »Das ist ja alles schön und gut«, verkündete Richard. »Aber wie wär’s, wenn Sie uns ein paar Beweise liefern, dass nicht alles, was Sie uns erzählen, erstunken und erlogen ist? Mir kommt das Ganze allmählich vor wie eine Riesen verarschung, und ich habe ehrlich gesagt keine Lust, hier herumzusitzen und meine Zeit zu verschwenden.«
    Diesmal beschwerten sich weder Suzanne noch Donald über Richards Zwischenruf, denn ihnen gingen durchaus ähnliche Gedanken durch den Kopf, wobei Suzanne ihre Skepsis mit Sicherheit höflicher zum Ausdruck gebracht hätte. Doch Arak störte sich nicht im Geringsten an Ri chards deftiger Äußerung.
    »Okay«, antwortete Arak geduldig. »Wir zeigen Ihnen Beweise, die Sie mit der Geschichte Ihrer

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