Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Tauchstation

Titel: Tauchstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
Vom Netzwerk:
Ismael. Er war relativ groß und hatte ein scharf geschnittenes, ausgemergeltes Gesicht und tief liegende Augen. »Wir sind hier, weil wir einmal die gleichen Erfahrun gen gemacht haben, die Ihnen bevorstehen. Deshalb kön nen wir Ihnen vielleicht helfen. Ich möchte Ihnen vor allem gern einen ganz allgemeinen Rat mit auf den Weg geben: Lassen Sie es langsam angehen, und versuchen Sie nicht, al les auf einmal aufnehmen zu wollen.«
    Michael beugte sich zu Richard hinüber und flüsterte: »Meinst du, er redet von dieser high machenden Hand creme, die wir gestern Abend ausprobiert haben?«
    »Ruhe!«, brüllte Donald. »Wenn Sie weiter stören wollen, setzen Sie sich woanders hin!«
    »Ist ja schon gut«, murmelte Michael.
    »Danke, Ismael«, sagte Arak. Dann sah er die fünf Neu linge der Reihe nach an und fuhr fort: »Ich hoffe, dass Sie alle das Angebot der Blacks in Anspruch nehmen. Wir halten diese Arbeitsteilung für äußerst sinnvoll. Sufa und ich stehen Ihnen fortan für jegliche Informationen zur Verfü gung; bei Anpassungsproblemen wenden Sie sich am besten an Ismael und Mary.«
    Suzanne beugte sich zu Perry hinüber. Sie wirkte plötz lich besorgt. »Was meint er bloß mit ›Anpassungsproblemen‹? Wie lange wollen sie uns denn hier festhalten?«
    »Keine Ahnung«, flüsterte Perry zurück. Er störte sich ebenfalls an der Formulierung.
    »Bevor wir anfangen, gebe ich jedem von Ihnen einen Telekommunikator und ein Okular«, begann Sufa. Sie öff nete eine mitgebrachte Kiste und holte fünf Päckchen he raus; auf jedem Deckel stand in fett gedruckten Buchstaben ein Name. Mit den Päckchen beladen, machte sie die Runde und verteilte sie an die jeweiligen Empfänger. Richard und Michael fielen über ihre Päckchen her wie kleine Kinder über ihre Weihnachtsgeschenke. Suzanne und Perry öffneten ihre mit Bedacht. Donald hielt den Karton unangetastet auf seinem Schoß.
    »Sieht aus wie eine Brille und eine Armbanduhr ohne Zifferblatt«, stellte Michael enttäuscht fest und setzte die Brille auf. Sie war aerodynamisch geformt und hatte farblose Gläser.
    »Was Sie vor sich haben, ist ein so genanntes Telekommunikationssystem«, erklärte Sufa. »Jeder Telekommunika tor ist stimmaktiv und auf Ihre jeweiligen Stimmen einge stellt; die Geräte können also nicht ausgetauscht werden. Wir zeigen Ihnen später, wie man sie handhabt.«
    »Und was kann man damit machen?«, fragte Richard, der jetzt ebenfalls seine Brille testete.
    »Sozusagen alles«, erwiderte Sufa. »Ein Telekommunika tor stellt zum Beispiel die Verbindung zu verschiedenen zentralen Stellen her, deren Informationen virtuell über die Brillen sichtbar gemacht werden. Außerdem kann man mit seiner Hilfe mit jedem anderen Individuum in Interterra kommunizieren, wobei man sich während des Gesprächs so wohl hört als auch sieht. Darüber hinaus dient der Tele kommunikator aber auch ganz alltäglichen Zwecken; man kann sich über ihn zum Beispiel ein Lufttaxi herbeirufen. Aber dazu später mehr.«
    »Legen wir los«, drängte Arak und berührte das Touchpad seines Schaltpults. Im nächsten Moment begann die dunkle, gewölbte Fläche vor ihnen blau zu leuchten.
    »Reden wir über unsere unterschiedliche Auffassung von Zeit«, schlug Arak vor. »Vermutlich können Sie unsere Betrachtungsweise der Zeit nur schwer begreifen, denn hier in Interterra ist Zeit kein unveränderliches Konstrukt, das es auf der Erdoberfläche zu sein scheint. Ihr berühm ter Wissenschaftler Einstein erkannte bereits insofern die Relativität von Zeit, als sie vom Bewegungszustand eines die Zeit messenden Beobachters abhängt. Hier in Inter terra werden Sie auf viele Beispiele dieser Relativität sto ßen. Das einfachste Beispiel ist das Alter unserer Zivilisati on. Aus der Perspektive der Erdoberflächenbewohner ist unsere Zivilisation unglaublich alt; aus unserer Sicht und der des übrigen Solarsystems hingegen ist sie eher jung. In Ihrer Zivilisation misst man Zeit in Jahrtausenden, in unserer in Jahrmillionen, im Solarsystem in Milliarden Jahren.«
    »Ach du heiliger Strohsack!«, stöhnte Richard. »Müssen wir uns das wirklich alles anhören? Ich dachte, Sie wollten uns erzählen, wo, zum Teufel, wir hier eigentlich sind.«
    »Sie müssen zunächst ein paar grundlegende Dinge ver standen haben«, erklärte Arak, »ansonsten erscheint Ihnen das, was wir Ihnen zu erzählen haben, unfassbar, wenn nicht sogar absolut sinnlos.«
    »Warum zäumen Sie das Ganze nicht von hinten

Weitere Kostenlose Bücher