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Taumel der Gefuehle - Roman

Taumel der Gefuehle - Roman

Titel: Taumel der Gefuehle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Goodman Beate Brammertz
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viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.«
    Verständnisvoll nickte Battenburn und entfernte sich. Er hielt noch einmal inne, da ihm ein Gedanke gekommen war. »Ist sie etwa schwanger?«
    North ließ Elizabeths blasses Antlitz nicht aus den Augen. Er sammelte sich, bevor er eine Antwort gab, um seiner Stimme die aufkommende Bitterkeit zu nehmen. »Nein, Sir. Darum müsst Ihr Euch nicht grämen.« Er atmete erleichtert auf, als der Oberst die Tür hinter sich schloss.
    Zärtlich strich North über Elizabeths Kinn und raunte leise ihren Namen. Dieses Mal spürte er, dass sie sich leicht bewegte. Einen Moment später öffnete sie ihre Augen. Ihre Pupillen bewegten sich fieberhaft hin und her.
    »Du warst ohnmächtig«, erzählte North ihr und zog seine Hand von ihrem Gesicht zurück. »Du warst drau ßen. Erinnerst du dich?«
    Elizabeth nickte verunsichert. Sie war noch nie zuvor in Ohnmacht gefallen, und ihr Gedächtnis zeigte ihr nur verschwommene Bilder.
    »Ich nehme an, dein privates Treffen mit dem Oberst ist nicht nach deinen Wünschen verlaufen.«
    Northams Worte brachten ihre Erinnerungen allmählich
zurück, und ihre Wangen färbten sich rot vor Verlegenheit.
    »Was ist passiert?«, wollte er wissen. »Warum bist du hinausgegangen?«
    »Es ist genau so gewesen, wie du gesagt hast«, erklärte sie ihm. »Mein Treffen mit dem Oberst ist nicht gut verlaufen.« Sie sah, dass North in keiner Weise mit ihrer unzureichenden Begründung zufrieden war. »Er wird dich nicht darum bitten, die Suche nach dem Gentleman-Dieb aufzugeben.«
    Northams Augenbrauen zogen sich merklich in die Höhe. »Wirklich?«
    »Er wollte nicht zugeben, dass er in dieser Angelegenheit Einfluss auf dich hat.«
    »Ah. Das klingt nach ihm. Unser Oberst gibt kein Geheimnis preis.«
    Langsam setzte sich Elizabeth auf. »Ich möchte gehen«, sagte sie ermattet.
    North nickte. »Natürlich. Wirst du dich selbst von West verabschieden, oder soll ich dich entschuldigen?«
    Elizabeth war bereits auf dem Weg zu Tür. »Ich werde mit dir kommen.«
     
    Sobald sie wieder in ihrem Stadthaus am Merrifeld Square waren, zog sich Elizabeth auf ihr Zimmer zurück, um sich sofort ins Bett zu legen. Als ihr Northam Stunden später ins Schlafgemach folgte, glaubte er, sie wäre bereits eingeschlafen. Leise durchquerte er den Raum und legte sich vorsichtig neben Elizabeth.
    »Wann wirst du mich fortschicken?«
    Er blickte nicht zu Elizabeth. »Wenn sich das Wetter
bessert, dachte ich an morgen. Hast du dir überlegt, wohin du fahren möchtest?«
    »Wenn ich wirklich fahren muss, dann...«
    »Das musst du.«
    »Dann würde ich lieber nach Rosemont.«
    »Wie du wünschst.«
    Langsam öffnete Elizabeth die Augen und starrte auf die züngelnden Flammen im Kamin. »Nichts ist so, wie ich es wünsche. Gib nicht vor, es sei anders.«
    Elizabeth griff rasch nach ihrem Morgenrock und schlang ihn sich um den schlanken Leib. Wortlos humpelte sie ins Ankleidezimmer. Sie schüttete ein Päckchen mit Pulver in ein Glas Wasser.
    »Was machst du?« North stellte die Frage vom Türrahmen her. »Was ist das?«
    Elizabeths Finger umschlossen das Glas und hoben es an den Mund. »Etwas, das mir beim Schlafen helfen wird.«
    Ungläubig beugte North den Kopf und roch an dem Präparat. »Wer gab dir das?«
    »Lady Battenburns Arzt.«
    »Es beinhaltet Laudanum.«
    »Das ist möglich.«
    Bevor sie einen Schluck trinken konnte, nahm es ihr North aus der Hand, öffnete das Fenster und schüttete den Inhalt hinaus. »Komm. Ich weiß etwas, das dir beim Einschlafen helfen wird.« Er streckte ihr die Hand entgegen, berührte sie jedoch nicht.
    Elizabeth sah zuerst auf seine Hand, dann in seine Augen. Er stand einfach nur da, unendlich geduldig, während sie vergeblich in seinen Gesichtszügen zu lesen versuchte. Noch vor einer Woche hätte sie geglaubt, er wolle
mit ihr schlafen, und sie wäre ihm von Herzen gerne gefolgt. Nun blieb sie wie angewurzelt stehen.
    »Vertraust du mir, Elizabeth?«
    Bei diesen Worten schossen ihr heiße Tränen in die Augen. »Ich habe Angst«, flüsterte sie. »Du kannst nicht wissen, wie sehr ich mich fürchte.«
    Für den Bruchteil einer Sekunde hob North die Hand. Seine Finger bewegten sich beinahe unmerklich und winkten sie zu sich. Seine kobaltblauen Augen bohrten sich in ihr Gesicht.
    »Schick mich nicht fort«, flehte sie und blinzelte die Tränen fort. »Ich mache alles, was du...« Blindlings griff sie nach seiner Hand und führte sie an ihre Brust. »Bitte.

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