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Taumel der Gefuehle - Roman

Taumel der Gefuehle - Roman

Titel: Taumel der Gefuehle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Goodman Beate Brammertz
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um die Taille und stand ebenfalls auf. »Du magst es nur nicht, dabei ertappt zu werden.«
    »Wahrscheinlich.«
    »Dann wirst du dies hier auch nicht gerne hören«, fuhr er fort, während er ihr direkt in die Augen blickte. »Auf dem Weg zum Ankleidezimmer hast du vergessen zu hinken.«
    »Ha! Ich habe es nicht vergessen, ich hatte es anscheinend nicht nötig. Darin liegt ein großer Unterschied.«
    Northams Braue hob sich einen kurzen Moment. Sein Gesichtsausdruck war eine Mischung aus Überraschung und Vergnügen. »Ich lerne jeden Tag hinzu. Gibt es sonst noch etwas, das du mir beichten möchtest?«

    »Muss ich mich etwa wirklich wiederholen?«, wollte sie wissen.
    Er lächelte, da er genau wusste, was sie meinte. Ihre ersten Worte an diesem Abend waren einem Geständnis gleichgekommen, doch er hatte es zu diesem Zeitpunkt anders aufgefasst. Du hast also den Gentleman-Dieb gefunden. »Bist du der Gentleman, Elizabeth?«
    Es war der mitleidvolle Ton in seiner Stimme, der ihr zum Verhängnis wurde. Unruhig biss sie sich auf die Oberlippe, schluckte hart und nickte kurz. Sie atmete tief ein, durchquerte den Raum, anmutig, geschmeidig. Dann blieb sie vor ihm stehen und sah ihm tief in die Augen. »Ich weiß nicht, wie ich es dir beweisen soll, North, aber ich habe keinen Hochverrat begangen. Ich bin für viele Dinge verantwortlich, jedoch nicht dafür.«
    Er nahm ihre Hand. Sie war eiskalt. Sein Daumen streichelte bedächtig über ihre Knöchel. »Ich glaube dir.«
    Dankbar schloss Elizabeth die Augen. Dann kam ihr ein Gedanke in den Sinn. »Liegt es daran, dass du mir nicht den nötigen Verstand zutraust?«
    Lachend zog er sie an sich. »Ich glaube, es gibt keine Antwort, die mir in deinen Augen nicht zum Verhängnis würde.« North umarmte sie und küsste sie auf das duftende Haar. Auch Elizabeth schlang nun die Arme um seinen Hals. Sie konnte seinen Herzschlag hören, dessen Gleichmäßigkeit ihr Zuversicht und Vertrauen einflößte. »Es ist der Preis für Louises und Harrisons Schweigen.«
    North strich ihr über den Rücken. »Weiß dein Vater davon?«
    »Ja. Isabel ebenfalls.« Elizabeths Hände wurden zu kleinen Fäusten. »Battenburn bestand darauf, dass sie es
erfuhren. Andernfalls hätten sie der Öffentlichkeit von Adam erzählt.«
    North ließ sich wieder auf dem Bett nieder und zog Elizabeth mit sich, die den Kopf an seine breite Schulter lehnte. »Hast du mich schon seit langem im Verdacht?«, fragte sie schließlich.
    »Es zuzugeben sollte mir eigentlich peinlich sein, aber im gleichen Moment, in dem mir der Gedanke zum ersten Mal kam, sagte ich es dir sofort. Im Nachhinein sehe ich, dass du mir gegenüber eine Vielzahl an Andeutungen gemacht hast – die ich allesamt völlig ignorierte. Wahrscheinlich hat mich die Liebe blind gemacht.« Er legte eine kurze Pause ein. »Oder ich bin doch der Dorftrottel, für den dein Vater mich hält.«
    »Oh, North. Das hat er gesagt?«
    »Es war eine der schmeichelhafteren Bemerkungen, die er mir an den Kopf warf, als ich dich auf Rosemont suchte. Er erklärte mir, ich solle Lady Battenburn aufsuchen und nach dir fragen. Du seist sicherlich dort. Warum bist du nicht zu ihr gegangen?«
    Elizabeth dachte über ihre Antwort nach. »Nachdem ich mich dazu entschlossen hatte, nicht nach Rosemont zu fahren, sah ich wahrscheinlich die Möglichkeit, endlich von ihr und dem Baron loszukommen. Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich mir das wünschte.«
    Einer der nagenden Gedanken, der North bereits seit längerem plagte, kam ihm wieder ins Bewusstsein. »Weder dein Vater noch Isabel luden uns nach Rosemont ein, nicht wahr?«
    »Nein«, entgegnete sie ruhig. »Es war die Idee des Barons. Ich denke, er wollte mich und meinen Vater daran erinnern, dass er uns immer noch in der Hand hat.«

    Im nächsten Moment entsann sich Northam des Briefes, der genau an dem Tag ankam, als er und Elizabeth nach Hampton Cross aufbrechen wollten. »Louise litt niemals unter Herzbeschwerden, oder?«
    Elizabeth schüttelte den Kopf. »Sie hat eine stabile Konstitution. Es war eine List, um mich zurück nach London zu holen. Louise wollte, dass ich dich heirate, North. Vielleicht wusste sie bereits bei den Festlichkeiten auf Battenburn über deinen Auftrag Bescheid, den Gentleman-Dieb zu fassen. Sie stellte viele Fragen über dich und deine Freunde.«
    North nickte gedankenversunken. »Das würde erklären, weshalb Louise behauptete, ihre Halskette sei gestohlen.«
    »Ja. Sie hoffte, es

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