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Taumel der Gefuehle - Roman

Taumel der Gefuehle - Roman

Titel: Taumel der Gefuehle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Goodman Beate Brammertz
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würde jeglichem Gerücht entgegentreten, dass sie und Battenburn etwas mit Southertons entwendeter Schnupftabakdose zu tun haben könnten, was natürlich der Fall gewesen war.« Es trat eine betretene Stille ein. »Indirekt. Ich stahl die Dose. Southerton schlug den Baron vernichtend beim Kartenspielen an jenem Abend, und ich sollte den Verlust wieder decken.«
    »Großer Gott«, meinte North sanft. »Welch ein Paar!«
    »Es war beinahe wie ein Spiel für sie. Bis du mir von den gestohlenen Papieren erzähltest, glaubte ich, Louise und Harrison seien nur grausam und würden sich auf Kosten anderer amüsieren. Ich hatte keine Ahnung von den Dokumenten, auch wenn Louise immer größeren Druck auf mich ausübte.«
    »Druck? Wie meinst du das?«
    »Ich musste an immer mehr Gesellschaften teilnehmen, und immer öfter Diebstähle begehen. Von deiner Mutter, deinen Freunden. Ich erzählte ihr nie davon,
dass du nach dem Dieb suchst, aber ich glaube, sie wusste es trotzdem. Ich denke, sie wollte, dass du mich auf frischer Tat ertappst und mich dann rettest. Damit wärst du ein Komplize, und sie hätten dich ebenfalls in der Hand gehabt. Louise hätte niemals verstanden, dass du zu ehrbar für so etwas bist. Du würdest dich niemals kompromittieren lassen, auch wenn du Gefühle für mich hegtest.«
    Northams lachte verächtlich. »Louise ist eine bessere Menschenkennerin als du. Wenn es sich um bloße Gefühle handeln würde, würde ich dich vielleicht nicht derart leidenschaftlich verteidigen. Da ich dich aber liebe, stellt mich dies vor eine Herausforderung, die ich niemals erwartet hatte.«
    Elizabeth drehte den Kopf, um ihn anzusehen. »Soll das etwa heißen, ich werde nicht deportiert?«
    Er konnte einfach nicht anders. Der sechste Earl von Northam lachte herzhaft. Erst, nachdem ihm Elizabeth leicht den Ellbogen in die Rippen gestoßen hatte, riss er sich erneut zusammen. »Es tut mir Leid«, keuchte er und wischte sich die Tränen aus den Augen. »Es ist nur so lustig.«
    »Es war ernst gemeint«, erklärte sie ihm finster.
    »Ich weiß.« Und beinahe wäre er wieder in schallendes Gelächter ausgebrochen. »Vergib mir.«
    Seufzend lehnte sie sich wieder an seine breite Schulter, die einen angenehmen Schutz darstellte. »Ich bin eine Diebin«, erinnerte sie ihn. »Es war eine äußerst vernünftige Frage. Viele Menschen, die ein weit weniger schweres Verbrechen begangen haben, sind verhaftet worden. Ich kann mich glücklich schätzen, falls ich nicht sofort gehängt werde.«

    Diese Rede ließ ihn schlagartig nüchtern werden. »Das wird nicht geschehen«, versicherte er ihr. »Vertrau mir.«
    Elizabeth erkannte, dass sie es von ganzem Herzen tat.
     
    Zusammen nahmen sie ein reichhaltiges und köstliches Frühstück im Bett ein. Das Hausmädchen richtete ihnen aus, dass Lord Worth persönlich in ihr Schlafgemach käme, falls sie nicht bis zur Mittagszeit aufgestanden seien. North versicherte ihr, dass sie seinen Großvater in der Bibliothek treffen würden, doch sobald die Bedienstete gegangen war, verschloss er die Tür – nur für den Fall, dass seine Frau und er zur angegebenen Zeit anderweitig beschäftigt wären.
    »Welche Andeutungen?«, fragte Elizabeth, die den größten Teil des Morgens über seine rätselhafte Anspielung nachgegrübelt hatte. Die restliche Zeit hatten sie damit verbracht, einen Sinnentaumel nach dem nächsten zu erleben. »Gestern Abend meintest du, ich hätte Andeutungen über mein Doppelleben als Diebin gemacht. Glaubst du, ich wollte geschnappt werden?«
    »Das habe ich mich auch schon gefragt«, entgegnete er. »Vielleicht war es ein unbewusster Wunsch. Da war zum Beispiel die Sache mit der Schnupftabakdose. Du bist nicht nur ein großes Risiko eingegangen, die Dose vom Baron zurückzustehlen, sondern hast es gleichzeitig so eingefädelt, dass entweder ich oder Southerton sie finden mussten. Battenburn muss rasend vor Wut gewesen sein.«
    »Mehr noch Louise. Zu diesem Zeitpunkt muss sie den Gedanken gefasst haben, die Diamantkette in deinem Koffer zu verstecken. Ich wusste nichts davon.«

    North nickte. »Das habe ich auch nie angenommen.« Über seine Teetasse hinweg beobachtete er, wie Elizabeth sich die Haare kämmte. »Du kletterst auch auf Bäume.«
    Ihre Hand hielt abrupt inne. »Wie bitte?«
    »Das war ein weiteres Zeichen«, erklärte er. »Auf Rosemont bist du zusammen mit Selden auf Bäume geklettert. Er sagte, du hättest es ihm versprochen, doch deine Verletzung hätte dich

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