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Taumel der Gefuehle - Roman

Taumel der Gefuehle - Roman

Titel: Taumel der Gefuehle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Goodman Beate Brammertz
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schlecht behandelt zu werden.«
    Southerton nickte. »Da hast du natürlich Recht«, meinte er. »Es war tatsächlich West, der uns warnte, dass die Geschichte kursieren würde. Er war besorgt, du könntest es von jemand anderem erfahren. Anscheinend war jemand schneller.«
    »Lady Caroline hat mich nach den Einzelheiten meiner Verlobung gefragt«, seufzte Eastlyn.
    »Mrs Sawyer wird nicht über deine Zukunftspläne erfreut
sein«, warnte Northam, dem Easts Mätresse in den Sinn kam.
    Der Marquess presste sich das kühle Glas an die Stirn, da er den Beginn fürchterlicher Kopfschmerzen erahnte. »Mrs Sawyer steht bereits seit drei Wochen nicht mehr unter meinem Schutz.« Seine langen Finger schlossen sich fester um das Glas, das er in einem einzigen Zug leerte. »Ich habe bisher nicht darüber nachgedacht, aber es wäre möglich, dass Mrs Sawyer das Gerücht in Umlauf gebracht hat.«
    Derselbe Gedanke war auch den beiden anderen gekommen, sie ersparten dem Marquess jedoch jeglichen Kommentar. Eastlyn würdigte das Schweigen und dessen Bedeutung mit einem kurzen Kopfnicken. Dann erhob er sich aus seiner behaglichen Haltung auf der Fensterbank und ging zum Fuß des Betts, um sich einen weiteren Whisky einzugießen. Er nahm die Karaffe in die Hand und blickte erst Northam, dann den Viscount fragend an.
    »North ist dem Thema Lady Elizabeth geschickt aus dem Weg gegangen«, sagte Eastlyn, während er South den Whisky reichte.
    »Er ist äußerst geschickt darin, unangenehmen Fragen auszuweichen«, bestätigte Southerton.
    Northam zuckte mit den Schultern. »Lady Elizabeth ist streitsüchtiger, als sie auf den ersten Blick erscheint, und niedergedrückter, als sie anderen weismachen möchte.«
    »Und was genau soll das bedeuten?«, wollte Eastlyn wissen.
    »Es bedeutet genau das, was es bedeutet«, entgegnete Northam. »Ich möchte nicht mit euch über sie sprechen.«

    Eastlyn und Southerton sahen einander wissend an.
    Northam zeigte nacheinander auf seine Freunde. »Es ist mein Ernst!«
    Sie nickten in Einklang, während sich ein Grinsen auf ihren Gesichtern ausbreitete.
    Der Earl rollte mit den Augen und machte eine weitere Feststellung: »Sie hat kein Interesse an mir.«
     
    Der Baron schlüpfte durch die Verbindungstür in das Schlafgemach seiner Frau. Er war immer noch in feinste Abendgarderobe gekleidet: ein Frack mit eng anliegenden Ärmeln, eine gestreifte Weste in zwei Grauschattierungen, ein weißes Hemd mit Stehkragen und schwarze Hosen. Allein seinem Halstuch sah man die durchzechte Nacht beim Kartenspiel an, da man erkennen konnte, dass der Baron nervös daran herumgezupft hatte.
    Louises Begrüßungslächeln verschwand, als sie das zerknitterte Halstuch sah. »Wie viel hast du verloren, Battenburn?«
    Trotz dieses außerordentlich bitteren Grußes durchquerte Harrison Edmunds, der Ehrenwerte Lord Battenburn, den Raum und küsste pflichtgemäß die runden Wangen seiner Gattin. Erst, nachdem er einen Schritt zurückgetreten war, bemerkte er Elizabeth Penrose, die zusammengesunken in dem Ohrensessel saß. Der Hocker, den sie während des Abends benutzt hatte, um ihre Beine darauf auszuruhen, lag umgeworfen vor ihr. Battenburn betrachtete erst vorwurfsvoll das Möbelstück, um dann Elizabeth denselben strafenden Blick zuzuwerfen.
    »Hat er dich in irgendeiner Weise gekränkt?«, wollte er wissen. Er berührte mit der Spitze seines Schuhs den Hocker und richtete ihn mühelos auf.

    »Nein, Mylord«, entgegnete Elizabeth. Und es entsprach der Wahrheit. Ihre Beine beleidigten sie, ihre Hüften schmerzten und das Kreuz tat derart weh, dass sie sich fühlte, als wäre sie in einem Schraubstock zusammengepresst gewesen. Sie war erschrocken darüber, was aus ihr geworden war. Dann sah sie weg, da sie fürchtete, ihre Fassung zu verlieren und sich vor dem Baron zu erniedrigen, wenn sie noch eine Sekunde länger dessen Blick standhalten müsste.
    »Lass es gut sein, Harrison«, riet Louise ihm. »Libby ist gereizt. Es war heute ein langer Tag für sie. Für uns alle.« Sie beobachtete, wie ihr Gatte zu ihrem Bett schritt und sich auf die Kante setzte. Da er immer sehr auf sein Äußeres achtete, war Louise nicht überrascht, als er sein Halstuch zurechtrückte und die Bügelfalten seiner Hosen mit den Fingerspitzen nachstrich. Seine Haltung zeugte davon, dass er entspannt, jedoch nicht müde war. Er ließ niemals die Schultern hängen und bewegte sich mit einer athletischen Eleganz. Schließlich lächelte er ihr

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