Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Taumel der Gefuehle - Roman

Taumel der Gefuehle - Roman

Titel: Taumel der Gefuehle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Goodman Beate Brammertz
Vom Netzwerk:
reumütig zu und beichtete: »Fünfhundert. Fast die ganze Summe an Southerton. Ich glaubte, meinen Verlust decken zu können, sobald er den Tisch verlassen hatte, aber das gelang mir leider nicht.«
    Elizabeth konnte Erleichterung in Louises Augen erkennen. Zweifelsohne überlegte sie gerade, dass dies eine Summe war, die sie verkraften oder sogar ersetzen konnten.
    »Southerton ist also ein Falschspieler«, sagte Louise. Ihre Stimme hatte den missbilligenden Tonfall verloren. »Spielt er gerne?«
    Battenburn strich über seine Hemdsärmel. »Ich würde ihn nicht gerade einen Betrüger nennen. Er hat mehr
Glück als Verstand. Ich vermute sogar, dass er aus einem ganz anderen Grund am Kartentisch saß.«
    »Tatsächlich? Weshalb?«
    »Der Wunsch, sich aus Lady Powells Gesellschaft zu entfernen. Sie hatte es sich in den Kopf gesetzt, Southerton heute Abend ganz für sich zu vereinnahmen.«
    Louise zog die Brauen hoch. »Das ist es also. Lady Powell ist eine attraktive und witzige Frau. Sie ist außerdem Witwe und hat keinerlei Ambitionen, sich wieder zu vermählen. Ich frage mich, was Southerton gegen sie einzuwenden hat?«
    »Vielleicht die Art, wie sie sich regelrecht auf ihn stürzt, sobald sie ihn sieht«, gab Elizabeth zu bedenken.
    Louise blickte zu ihrem Ehemann, der Elizabeths Aussage bestätigte. Die Baronin hatte sich an diesem Abend ein wenig verspätet, und nun fragte sie sich, ob sie etwas Sehenswertes verpasst hatte. »Dann freue ich mich schon auf morgen«, sagte sie. »Es wird spannend sein zu sehen, wer die Oberhand gewinnt. Ich hoffe nur, dass Lady Powell sich nicht lächerlich macht. Vielleicht sollte ich mit ihr reden, selbstverständlich ganz vertraulich.«
    »Ich bin sicher, dass sie deine Bedenken zu schätzen wissen wird, meine Liebe«, erwiderte Harrison. »Trotzdem wäre es geschickter, sich erst einmal herauszuhalten und abzuwarten, wie sich die Sache entwickelt.«
    Louise wusste, dass ihr Gatte Recht hatte, konnte jedoch ihre Enttäuschung nicht verbergen. »Du weißt, wie ich es liebe, ein Paar zusammenzubringen. Es ist ein so beglückendes Gefühl, Amor unter die Arme zu greifen.« Sie seufzte.
    Elizabeth erhob sich so elegant aus ihrem Sessel, wie es die Schmerzen zuließen. »Wenn ihr mich bitte entschuldigen
würdet, ich muss mich auf mein Zimmer zurückziehen.«
    Sofort sprang der Baron auf. »Natürlich. Soll ich dich zu deinem Zimmer begleiten?«
    Lächelnd schüttelte sie den Kopf. »Nein, mach dir keine Umstände, ich kenne den Weg.« Das weitläufige Anwesen hatte Elizabeth während ihrer ersten Besuche vor dieselbe Herausforderung gestellt wie die übrigen Gäste, doch sie hatte inzwischen viel Zeit auf Battenburn verbracht, und hätte deshalb selbst mit verbundenen Augen zu ihrem Schlafgemach gefunden.
    »Lass sie gehen«, sagte Louise zu ihrem Gatten. »Wie bereits gesagt: Es war ein anstrengender Tag, und Northam hatte ihr mehr Aufmerksamkeit geschenkt, als ihr lieb war. Er wagte es ihr zu sagen, sie hätte kein Talent für die Aquarellmalerei.«
    »Tatsächlich«, erwiderte der Baron trocken.
    Elizabeth schlüpfte aus dem Schlafzimmer, während sich Battenburn bei seiner Frau nach den Einzelheiten erkundigte.
     
    In dem Herrenhaus war es mäuschenstill, als Northam sein Zimmer verließ. Auch die Dienerschaft war noch nicht aufgestanden, um Vorbereitungen für den kommenden Tag zu treffen. Auf Grund seiner bisherigen Beobachtungen würde er den Baron und die Baronin als anspruchsvolle Arbeitgeber beschreiben. Es schien keinen Gast zu geben, um den man sich nicht rührend kümmerte, jede noch so ausgefallene Marotte wurde zufrieden gestellt. Nachdem sich Lady Armitage darüber beschwerte, dass das Blumenarrangement in ihren Zimmern äußerst einfach gehalten war, sah Northam wenige
Minuten später eines der Zimmermädchen mit einem Korb voller duftender Rosen in das Schlafgemach der Herzogin eilen. Höchstwahrscheinlich war es zwar Elizabeth, die sich um diese Dinge kümmerte, jedoch im Auftrag des Barons und seiner Gattin. Erneut wunderte er sich über die seltsame Übereinkunft, die zwischen der Tochter des Earls von Rosemont und den Battenburns bestand. Genau deshalb hatte ihn der Oberst mit seiner Aufgabe betraut. Es handelte sich zwar nicht um den heikelsten oder gefährlichsten Auftrag, den er jemals übernommen hatte, stellte sich aber als vielversprechender heraus als erwartet. Northam konnte sich unangenehmere Aufgaben vorstellen, als seine Zeit mit Lady Elizabeth zu

Weitere Kostenlose Bücher