Taumel der Gefuehle - Roman
Gelächter, aufgeregtes Rufen und gedämpftes Flüstern wider. Wenn die Gäste sich auf ihrem Weg von einer Lösung zur nächsten auf den Korridoren trafen, tauschten sie gelegentlich Informationen aus, manchmal sogar Partner. Lady Heathering zum Beispiel gelang es, sich Lord Allen anzuschließen, und gemeinsam gaben sie die Schatzsuche vollständig auf, um sich unter der Kellertreppe zu vergnügen.
Battenburns Gäste durften die Küche und den Keller, die Abstellkammern, die Zimmer der Bediensteten, den Dachboden und die Wäscherei untersuchen. Diese Tour der Räumlichkeiten wurde mit einer Mischung aus Faszination und Grauen begrüßt; einige der Besucher hatten bisher noch nicht einmal ihre eigene Küche betreten!
Die engen Geheimgänge, die entlang der Galerie und zwischen den verschiedenen Zimmern verliefen, und die versteckten Treppen, die hinter Wandvertäfelungen lagen, wurden nicht von allen gefunden.
»Ihr müsst wissen, Lady Elizabeth«, meinte Southerton, als sie auf einer der Hintertreppen der Dienerschaft saßen und über ihren nächsten Hinweis grübelten, »Northam ist gar kein so schlechter Mensch.«
Für einen Moment verschlug es Elizabeth die Sprache. »Das hatte ich auch nicht angenommen.«
»Ich habe eine sehr hohe Meinung von ihm. Wir waren dicke Schulfreunde in Hambrick.«
»Er erzählte dies bereits«, erwiderte sie zurückhaltend.
»Wir waren eine eingeschworene Gemeinschaft und nannten uns selbst der Kompass Klub.«
»Der Kompass Klub?« Sie zog die Stirn kraus, dann erhellten sich ihre Gesichtszüge. »Oh! North, South, East, West. Obwohl mir nicht ganz klar ist, wie Mr Marchman dazupasst.«
South zuckte die Schultern. »Er wird in seinen Namen hineinwachsen.«
»Lord Northam sagte etwas Ähnliches«, antwortete sie und wagte einen kurzen Blick auf Southerton. Die Kerze in seiner Hand ließ seine attraktiven Gesichtszüge noch markanter hervortreten. »Bat er Euch, mit mir zu sprechen?«
Southertons Überraschung war echt. »Zum Teufel!« Sogleich entschuldigte er sich für seine sprachliche Entgleisung und fuhr fort: »Ihr kennt North nicht, wenn Ihr etwas Derartiges von ihm annehmt.«
»Das stimmt«, entgegnete sie. »Ich kenne ihn nicht. Wir haben seit seiner Ankunft vielleicht ein Dutzend Mal gesprochen.« Oh, und er presste mich gegen die Wand, während sein Gesicht zwischen meinen Schenkeln versank. Hat er Euch davon erzählt? »Ich hatte nicht genügend Zeit, mir eine Meinung über ihn zu bilden.« Wenn Ihr mich jedoch zu seiner Zunge befragtet, könnte ich Euch perfekt beschreiben, wie sie sich in meinem Mund und an meinen Schenkeln anfühlte. »Er hat sich sicherlich bereits ein Bild von mir gemacht.«
Nachdenklich zog Southerton die Brauen hoch. »Das weiß ich nicht. North ist sehr verschlossen. Ich kenne niemanden, der den Beinamen Gentleman mehr verdienen würde.« Auch wenn South glaubte, ein wenig über das Ziel hinausgeschossen zu sein, so wollte er doch
Northam ins rechte Licht rücken. Immerhin war es sein Auftrag vom Oberst, auch wenn er ihn nicht besonders gerne übernommen hatte. Amor zu spielen war keine seiner Stärken, aber Blackwood hatte darauf beharrt.
Southerton war erleichtert gewesen, Elizabeth und Northam nicht bekannt machen zu müssen, da er sicher war, sein Freund hätte seine wahren Beweggründe sofort durchschaut. Er war sehr erleichtert, wie sich die Beziehung zwischen den beiden in den ersten Tagen entwickelt hatte. Aber dann musste irgendetwas passiert sein, was sie wieder voneinander entfernt hatte. Es war tatsächlich einfacher, eine Nussschale bei Unwetter über den Ärmelkanal zu navigieren, als zwei Menschen zusammenzuführen!
Seufzend strich sich Southerton das dunkle Haar zurück und verfluchte innerlich Blackwood, North und sogar die Dame an seiner Seite. Dann jedoch richtete er seine gesamte Aufmerksamkeit auf das Blatt Papier in Elizabeths Hand. Sie hatten sich die Zeit genommen, den Text abzuschreiben, da die Passage äußerst lang und schwierig zu memorieren war. In der Hoffnung, es mit dem letzten Hinweis zu tun zu haben, hatten sie das Original für die anderen Gäste zurückgelassen. »Was glaubt Ihr?«, wollte er wissen. »Müssen wir nach oben oder nach unten?«
Elizabeth hörte ihn kaum. Northam hatte seinen Freunden nichts... nichts ... erzählt. Beinahe hätte sie vor Dankbarkeit zu weinen angefangen. Stattdessen hielt sie den Zettel näher an die Kerze, damit Southerton ihn besser lesen konnte. »Ich denke, wir
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