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Taumel der Gefuehle - Roman

Taumel der Gefuehle - Roman

Titel: Taumel der Gefuehle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Goodman Beate Brammertz
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Antwort anhörte. »Natürlich gibt es auch deine Familie«, gab Northam zu bedenken.
    »Ja«, erwiderte sie ausweichend.
    »Ich verstehe.« Und das tat er. Elizabeth war tatsächlich so allein, wie sie ihm vorkam. »Du benötigst meine Freundschaft also nicht.«
    »Jeder Mensch kann weitere Freunde brauchen, Mylord. Allerdings benötige ich deine Hilfe nicht.«
    »Eben hast du mich noch North genannt.«
    »Wirklich?« Sie versuchte sich zu erinnern. »Das ist möglich, Mylord.«
    Er stieß ein heiseres Lachen aus. Elizabeth konnte äu ßerst provozierend sein, wenn er es zuließ. »Was geschieht nun?«, wollte er wissen. »Werde ich dich wieder sehen?«
    »Das hast du doch bereits beantwortet. Die Oberschicht ist ein endloser Reigen. Es ist unausweichlich, dass wir uns von Zeit zu Zeit begegnen werden.«
    »Und wirst du weiterhin mein Bett mit mir teilen?«
    »Ich möchte darauf hinweisen, dass du dich in meinem Bett befindest.«
    »Das stimmt. Wirst du mir dieses Privileg in der Zukunft gestatten?«

    Elizabeth war sich nicht sicher, dass sie es ihm dieses Mal gestattet hatte. Es war einfach passiert. »Ich denke nicht.«
    »Dann wärst du wohl nicht damit einverstanden, wenn ich dir ein Haus einrichten würde.«
    »Das ist völlig ausgeschlossen.« Obwohl sie sein Angebot nicht als Beleidigung empfand, rückte sie ein wenig von ihm ab. »Hattest du wirklich angenommen, ich würde zustimmen?«
    »Nein, aber ich glaubte, ich sollte dir trotzdem den Vorschlag unterbreiten.«
    »Oh, ich kann dich beruhigen, du hast deine Schuldigkeit getan.«
    »Und eine Heirat?«
    Für einen Moment erblasste Elizabeth, entgegnete jedoch spielerisch: »Ich sehe keinen Grund, weshalb du es nicht wagen solltest. Wahrscheinlich drängt deine Mutter bereits.«
    »Sie ist äußerst hartnäckig.«
    »Und dann ist da noch die Wette.«
    »Ja. Auch der Kompass Klub muss in Betracht gezogen werden.«
    »Dürfte ich noch einmal Miss Caruthers vorschlagen? Oder Miss Farthingale|...« Elizabeth gab einen leisen Schrei von sich, als er ihr Handgelenk ergriff und sie zu sich zog. »Sie interessieren dich nicht? Dann vielleicht Lady Martha. Nach allem, was ich höre, ist sie eine begnadete |...«
    »Heirate mich, Elizabeth.«
    Blitzschnell verstummte sie. Wie benommen starrte sie ihn an, um erst nach wenigen Augenblicken die Geistesgegenwart zurückzufinden, sich von ihm zu entfernen.
Doch North hielt sie fest, seine Finger hatten sich in das zarte Fleisch ihrer Oberarme gekrallt. »Mach nicht alles kaputt«, zischte sie. »Du weißt, was ich bin.«
    »Nein«, widersetzte er sich mit weicher Stimme. »Ich weiß lediglich, was du von dir denkst.«
    Sie versuchte wieder, sich von ihm zu lösen, doch es war vergebens. »Ich werde dir nicht erlauben, mich zu retten«, erklärte sie ihm. »Du hast die seltsame Vorstellung, mir müsse geholfen werden. Das brauchst du aber nicht, Northam. Vergiss mich.«
    Durchdringend blickte er sie an, wobei ihm das panische Flackern in ihren Augen nicht entging. »Warum versuchst du mich vor dir zu schützen, Elizabeth?«
    »Das tue ich nicht. Ich...«
    »Du glaubst, du stellst eine Gefahr für mich dar. Das sagtest du bereits, kurz nachdem wir uns trafen.«
    »Ich|...«
    Er schüttelte den Kopf. »Das kannst du nun nicht mehr zurücknehmen. Du befürchtetest, mein Leben sei nicht mehr das meine, sobald du darin eine Rolle spieltest. Damit hattest du völlig Recht, obwohl ich weiß, dass du es anders meintest.« Er sah ihr tief in die Augen. »Mein Leben ist nicht mehr das meine, Elizabeth.«
    Northam wartete. Sie war so blass geworden und schien in sich zusammengesunken zu sein. Ihre Augen waren mit Tränen gefüllt. Er schlang die Arme um ihren zarten Körper und wartete darauf, dass sie das Elend herausschluchzen würde, das sie anders nicht ausdrücken konnte.
    Nach wenigen Sekunden weinte sie. Es war kein leises Jammern, sondern wahre Schauder ließen sie am ganzen Körper erzittern. Sie presste sich die Hände vor den
Mund, um das Schluchzen zu unterdrücken. North hauchte sanfte Küsse auf ihr Gesicht. Sein Körper wurde zu ihrer Zufluchtsstätte, seine Arme der Ort, an dem sie Sicherheit fand.
    Auf dem Nachttisch fand Northam ein Taschentuch und gab es ihr. Sie trocknete sich die Tränen und putzte sich die Nase. Dann küsste North sie zärtlich und liebevoll auf die Stirn, und wieder weinte sie bitterlich.
    Nachdem sie sich beruhigt hatte, war sie auch schon eingeschlafen, und kurze Zeit später folgte Northam

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