Tausend Rosen fuer Grace
waren.
Nachdem er einige Scheine auf den Tisch gelegt hatte, wobei er ein großzügiges Trinkgeld einkalkulierte, verließ er mit ihr den Country Club.
Durch die Hintertür.
Was machte sie bloß?
Das fragte Grace sich zum hundertsten Mal, als sie dem Mann, der neben ihr auf dem Beifahrersitz ihres Transporters saß, einen verstohlenen Blick zuwarf. Er blickte starr aus dem Fenster, während sie nach links abbogen und zum Stadtrand von Whitaker Falls fuhren. Im Gegensatz zu ihr wirkte er ganz gelassen. Ford war zwar kein Fremder, aber sie hatte noch nie einen Mann mit zu sich genommen.
Sie wusste wenig über den erfolgreichen, tollen Mann, der er geworden war, doch sie konnte nicht leugnen, dass sie noch immer sehr viel für ihn empfand.
Sie war so lange allein gewesen, dass sie sich danach sehnte, die besondere Verbindung und die unwiderstehliche Leidenschaft zwischen ihnen wieder zu erleben. Sie war so brav gewesen, wie Ihr Vater es von ihr erwartet hatte, hatte ihm jeden Wunsch erfüllt und seine Launen über sich ergehen lassen und den Ruf der Familie gewahrt. Diese Nacht allerdings würde ihr gehören. Heute Nacht würde der Mann, den sie immer geliebt hatte, ihr gehören.
„Wo wohnst du?”
Der Klang seiner tiefen Stimme beruhigte Grace und lenkte sie ab. „Ungefähr drei Meilen von hier. Erinnerst du dich noch an Hattie Morgans Cottage?”
Obwohl es dunkel im Wagen war, sah sie, wie Ford nickte. „Ja, ich erinnere mich daran. Es war nur durch einen kleinen Wald von Cutter’s Creek getrennt.”
„Der Wald ist noch da”, bestätigte sie. Das Haus war abgelegen, von hohen Bäumen umgeben und mit Blick auf einen blauen See. „Hatte ist vor vier Jahren gestorben, und ich habe das Grundstück gekauft. Das Cottage ist klein. Es hat nur zwei Schlafzimmer und ein Wohnzimmer, aber für eine Person ist es ideal.”
„Ehrlich gesagt, überrascht es mich, dass du nicht verheiratet bist.”
Als sie ihn ansah, begegnete sie seinem eindringlichen Blick. Dann wandte sie sich wieder ab.
Sie wollte nicht über David sprechen, nicht an diesem Abend, doch sie wollte Ford auch nicht anlügen. „Ich war verheiratet, fast fünf Jahre.”
Ford schwieg, und sie spürte, wie er sie betrachtete. Als er die Hand ausstreckte und sie an der Schulter berührte, war sie erleichtert.
„Was ist passiert?” fragte er.
„Wir haben aus den falschen Gründen geheiratet.” Grace zuckte die Schultern, weil sie es nicht näher erklären wollte. Schließlich war er einer der Gründe gewesen. „Nach der Scheidung ist er nach Norfolk gezogen, und von seiner Mutter weiß ich, dass er wieder geheiratet hat und zwei kleine Söhne hat.”
Er spielte mit einer Strähne in ihrem Nacken. „Und ihr hattet keine Kinder?”
„Nein. Wir haben es versucht, aber es hat nicht geklappt.” Sie verschwieg ihm die schmerzliche Wahrheit, dass es an ihr gelegen hatte, und bog in die Schotterstraße ein, die zu ihrem Cottage führte. Dabei plauderte sie weiter, damit er nicht auf ihre Antwort einging. Eine Minute später parkte sie den Transporter unter einer Markise und stellte den Motor ab.
„So, da sind wir”, verkündete sie fröhlich und wartete auf dem gepflasterten Weg, der zur Veranda führte, bis Ford sich zu ihr gesellte. Als sie die Tür aufschloss und das Cottage betrat, redete sie weiter drauflos, weil sie so nervös war.
Der betörende Duft von Rosen berauschte ihre Sinne und machte sie noch benommener und nervöser, als sie ohnehin schon war. Sie hatte in der Küche das Licht über dem Herd angelassen, so dass der Raum schwach erleuchtet war. Als sie das Licht im Wohnzimmer einschaltete, wurde es angenehm hell.
Ford lächelte jungenhaft, als er die zahlreichen Kristallvasen im Wohnzimmer sah. „Wow”, meinte er leise.
Grace legte ihre Handtasche auf den kleinen Tisch an der Tür und streifte ihre Schuhe ab.
„Ich glaube, ich habe mich noch gar nicht bei dir bedankt.”
„Es war mir ein Vergnügen.”
„Die Rosen haben dich ein kleines Vermögen gekostet”, erklärte sie. „Es war unnötig und maßlos übertrieben.”
Er zuckte lediglich die Schultern und berührte eine rote Blüte. „Wenn ich mich recht entsinne, hast du Blumen immer geliebt, besonders Rosen.”
„Stimmt.” Dass er sich daran erinnerte, berührte sie. „Sie erinnern mich an meine Mutter und daran, wie ich ihr als kleines Mädchen im Rosengarten geholfen habe.” Ihr Vater hatte den Garten durch Rasen ersetzen lassen, weil der Anblick zu
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