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Tausend und eine Nacht, Band 4

Tausend und eine Nacht, Band 4

Titel: Tausend und eine Nacht, Band 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gustav Weil
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dessen Wert in Geld geben.
    Als der Jude abends wieder in seinem Schloß war, löste er Alis Zauber und sagte ihm: »Es steht nun bei dir, deine Braut Seinab aufzugeben und keine weiteren Pläne mehr wegen des Schmuckes meiner Tochter zu schmieden, oder ich verwandle dich in einen Bären, daß du der ganzen Stadt zur Belustigung dienst.« – »Solange ich lebe«, erwiderte Ali, »entsage ich Seinab nicht, und da ich sie ohne den Schmuck deiner Tochter nicht erlangen kann, so werde ich alles aufbieten, um mir denselben zu verschaffen; ist dir daher dein Leben teuer, so schenke mir ihn lieber.« Statt aller Antwort murmelte Usra einige unverständliche Worte her und Ali stand als ein Bär vor ihm.
    Am folgenden Tag nahm der Jude Usra den in einen Bären verwandelten Ali mit sich in die Stadt und band ihn an eine Kette vor seinem Laden, nachdem er ihm einen Maulkorb angelegt hatte; da kam ein Kaufmann und bat ihn, er möchte ihm doch diesen Bären verkaufen, da die Ärzte seiner kranken Kusine Bärenfleisch verordnet hätten. Usra schenkte ihm den Bären, und jener sagte im Vorübergehen einem Metzger, er möchte ihm mit seinem Messer folgen, um den Bären zu schlachten. Ali war schon auf den Boden hingestreckt und der Metzger wetzte nur sein Messer noch, als auf einmal ein Geist den Bären aufhob und ihn in Usras Schloß trug. Diesen Geist hat Usra auf das Verlangen seiner Tochter abgesandt, welche sich beim ersten Anblick in Ali verliebt hatte, und daher ihren Vater bat, ihm noch einmal zu verzeihen. Usra gab ihm seine frühere Gestalt wieder; da er aber hartnäckig auf dem Besitz des Schmuckes bestand, verwandelte er ihn in einen Hund und nötigte ihn, am folgenden Tag ihm in dieser Gestalt in die Stadt zu folgen, wo alle natürlichen Hunde ihn anbellten und bissen, bis er vor dem Laden eines Krämers vorüberkam; dieser bemitleidete ihn, trieb die anderen Hunde weg und nahm in mit nach Hause. Als aber des Krämers Tochter den Hund sah, verschleierte sie sich schnell und sagte: »Warum, o Vater, bringst du fremde Männer herein?« – »Ich sehe nichts«, antwortete der Krämer, »als einen fremden Hund, den ich vor den Anfällen der hiesigen schützte.« – »Das ist kein Hund«, versetzte das Mädchen; »es ist Ali Quecksilber aus Ägypten, den der Jude Usra verzaubert hat. Ist es nicht wahr?« sagte sie, zu dem Hund sich wendend. Der machte eine bejahende Bewegung mit dem Kopf. »Willst du mich heiraten?« fragte sie Ali, »dann gebe ich dir deine menschliche Gestalt wieder.« Der Hund schüttelte wieder bejahend den Kopf. Da nahm sie eine Tasse, worauf allerlei heilige Namen geschrieben waren, und sagte einige Beschwörungsformeln her; aber in diesem Augenblick vernahm sie einen so lauten Schrei, daß ihr die Tasse aus der Hand fiel, und die Sklavin ihres Vaters trat herein und sagte ihr: »Hältst du so dein Wort? Hast du mir nicht geschworen, keinen Mann zu heiraten, der nicht auch mich zugleich heiratet? Wisse nämlich«, sagte sie, zu ihrem erstaunten Herrn sich wendend: »Ich war ehemals die Lieblingssklavin des Juden Usra, und sooft er in die Stadt ging, setzte ich mich hinter seine Zauberbücher und las darin. Als er mich dir verkaufte, erbot ich mich deiner Tochter, sie alles zu lehren, was ich aus Usras Büchern gelernt hatte, unter der Bedingung, daß wenn sie einst heirate, sie ihren Gatten nötige, mich als zweite Gattin zu nehmen. Willst du also auch mich zur Frau haben?« fragte sie Ali. Als dieser durch eine Kopfbewegung seine Einwilligung zu erkennen gab, hob die Sklavin die Tasse von der Erde auf und bespritzte Ali damit, und sogleich stand er wieder als schöner, junger Mann da und erzählte dem Krämer, warum ihn Usra verzaubert hatte. Nun fragte ihn der Krämer: »Genügen dir diese beiden Gattinnen jetzt?« – »Nein, bei Gott!« antwortete Ali, »ich muß auch Seinab haben.« In diesem Augenblick trat Kamr zur Tür herein und sagte zu Ali: »Obschon gewöhnlich Männer den Frauen eine Hochzeitgabe bringen, will ich dieses Mal dich mit meinem Kleid und meinem Schmuck und dem Haupt meines Vaters, deines und Gottes Feindes, beschenken, wenn du mein Gatte werden willst. Wisse nämlich, daß ich heute Nacht im Traum eine Stimme vernahm, welche mit zurief: werde Muselmännin! Ich legte das moslemische Glaubensbekenntnis ab und forderte auch meinen Vater auf, Moslem zu werden, und als er sich weigerte, gab ich ihm einen Schlaftrunk und enthauptete ihn. – »Ich erwarte euch alle morgen im Diwan

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