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Tausend Worte der Liebe

Tausend Worte der Liebe

Titel: Tausend Worte der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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erhobenes Haupt.
    »Salve, Caesar!«, grüßte sie ihn gut gelaunt und machte sich auf, nach Hammer und Nagel zu suchen.
    Der Tag verlief ohne Ärger. Alles klappte, und jedermann war zufrieden.
    Als Shay am Spätnachmittag wieder nach Hause kam, spielte Hank mit seinem Baseballhandschuh und beobachtete interessiert, wie Sally wieder einmal ihre Nägel lackierte.
    »Mach dich fertig, Tiger«, forderte Shay ihn freundlich auf. »In einer Stunde sollen wir bei Ivy sein.«
    Hank zog eine Grimasse, aber dann erkundigte er sich erwartungsvoll: »Kommt Mitch auch hin?«
    »Das weiß ich nicht. Du könntest Ivy anrufen und sie fragen.«
    Sally stellte den Fön an, damit der Lack schneller trocknete. Deshalb lief Hank zum Telefonieren in die Küche.
    Shay duschte, zog den Bademantel über und widmete sich vor dem Frisierspiegel ihrem Make-up. Im Hintergrund erschien Hank im Blickfeld. »Na, hast du sie erreicht? Kommt Mitch?«
    Hank schwieg, das war ungewöhnlich, und Shay drehte sich zu ihm um. Seine Lippen zuckten.
    Ja«, jammerte er, »kommen will er. Aber er bringt irgendein blödes Mädchen mit hin.«
    Shay schluckte. »Ein Mädchen?«
    Hank nickte. »Ich hab’ ihn sofort angerufen und ihm gesagt, dass du sein Mädchen bist.«
    Shay holte tief Luft. »Hank, das hättest du nicht tun dürfen. Das geht dich nichts an.«
    Hank fing an zu weinen. »Mitch ist genauso wie mein Dad.«
    »Hank!«
    Er stürmte aus dem Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu. Shay wusste aus Erfahrung, dass sie ihn erst einmal eine Weile in Ruhe lassen musste. Mitch und ein Mädchen? Sicherlich war das ein Missverständnis.
    Es war ein Missverständnis – und auch wieder nicht.
    Fünfzehn Minuten nach Hanks Zornesausbruch klopfte es an der Haustür. Als Shay öffnete, stand Mitch vor der Tür, neben ihm ein kleines, braunäugiges Mädchen. Sie drückte sich scheu an seine Seite.
    »Hier«, stellte Mitch vor, »hier ist das andere Mädchen.«
    Shay lächelte, trat zurück und gab die Tür frei. Sie hoffte, dass Mitch nicht bemerkte, wie erleichtert sie war. »Du musst Kelly sein«, begrüßte sie das Kind und half ihr aus dem Mantel.
    Kelly nickte stumm. »Ich bin sieben«, sagte sie dann.
    »Wo – wenn ich fragen darf …«, erkundigte sich Mitch, »ist der tapfere Held, der deine Ehre retten wollte?«
    »In seinem Zimmer.«
    Während Mitch sich zu Hank begab, ergriff sie Kellys Hand. Die sanften Rehaugen bildeten einen erstaunlichen Kontrast zum hellblonden Haar. »Möchtest du eine Tasse Kakao haben, Kelly?«
    Ja, gern. Daddy hat gesagt, dass du ein richtiges Karussellpferd hast. Aber ich seh’ es gar nicht hier.«
    »Ich habe es in meinem Büro. Wir könnten dort vorbeifahren, damit du es ansehen kannst.«
    »Sehr gern. Vielen Dank.« Kelly hatte ihre Scheu etwas verloren und setzte sich an den Tisch. Shay wärmte Milch mit Schokolade auf und überlegte, dass ihre Mutter eine schöne Frau sein musste.
    Wenige Minuten später betrat Mitch mit Hank die Küche. Der Junge wusste nicht, ob er verlegen oder trotzig sein sollte.
    »Und wieder wurde eine häusliche Katastrophe verhindert«, murmelte Mitch.
    »Ich will nirgendwo hingehen mit ’nem doofen Mädchen«, warf Hank ein, der Mitch gut verstanden hatte.
    »Dann hab’ ich wohl zu früh gejubelt«, meinte Mitch.
    »Hank Kendall«, warnte Shay ihren Sprössling. »Du kannst sofort wieder in dein Zimmer verschwinden!«
    Kelly strich sorgfältig ihren Rock glatt. »Ich bin kein doofes Mädchen«, warf sie ein, gerade so laut, dass Hank es hören musste. Dann trank sie ihren Kakao aus, rutschte vom Stuhl und ging ins Wohnzimmer. Dort blätterte sie mit Interesse das letzte Heft von »Schöner Wohnen« durch.
    »Ist sie immer so gelassen?«, fragte Shay im Flüsterton.
    Mitch zuckte die Schultern. »Das weiß ich nicht. Für mich ist das auch Neuland.« Er drängte Shay geschickt in eine Ecke und küsste sie. »Sie bleibt ein paar Tage«, sagte er zwischendurch, »Reba und ihr Mann sind in Seattle zu einem Meeting.« Wieder schnell ein Kuss. »Hank hat sich mächtig aufgeregt, oder?«
    Shay nickte. »Ich musste ihm alles von Eliott erzählen.«
    Mitch streichelte Shays Nacken unter dem seidigen Haar. »Das war richtig so, Prinzessin. Er braucht etwas Zeit, dann wird er drüber wegkommen.«
    »Du bist sehr geduldig mit ihm gewesen.«
    Mitch küsste ihr Ohr. »Weil ich ein bemerkenswert geduldiger Mensch bin.« Er senkte die Stimme zu einem fast unhörbarem Wispern: »Trotzdem würde ich jetzt

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