Taxi 503 (German Edition)
umschlagen und sie könnte die Leute nerven.
Aber es kamen noch kleinere Angebote von Fernsehproduzenten, die ihr Minirollen anboten.
Marc ermunterte Abby, alles anzunehmen, so konnte sie Erfahrung sammeln und austesten, ob das Business etwas für sie war.
Und sie würde auch nicht so viel Gelegenheit zum nachgrübeln haben, er erwischte sie in diesen Tagen oft dabei, wie sie gedankenverloren aus dem Fenster sah.
Nach einer Woche war dann etwas Ruhe eingekehrt und auch Abbys Nerven beruhigten sich wieder. Sie konnte sich endlich aufraffen und rief die Psychotherapeutin an. Dank Ingrid Warnke bekam sie auch prompt für den nächsten Tag einen Termin.
Marc war sehr erleichtert, dass sie das endlich in Angriff genommen hatte.
„Soll ich mitkommen?“, fragte er sie, als sie abends auf dem Sofa lagen.
„Nein, ich glaube, das sollte ich alleine machen…“
Abbys Handy störte ihr Zusammensein, Marc stöhnte etwas genervt auf, denn er hatte sich gerade so schön mit ihr eingeschmust.
Als Abby auf das Display sah, wäre es ihr vor Schreck bald aus der Hand gefallen. Ihr Herz klopfte wie wild, als sie sah, wer dran war.
„Ja?“, fragte sie heiser.
„Abby, ich bin’s“, hörte sie die Stimme ihrer Mutter. „Ich… ich würde gerne mal mit dir reden, es ist wegen Klaus und… und der Sache, die jetzt passiert ist.“
Abby schluckte. Es war einerseits so schön, mal wieder etwas von ihrer Mutter zu hören, andererseits wenn es dabei nur um ihn gehen würde, könnte sie auch darauf verzichten.
„Du weißt, was geschehen ist. Was gibt es da noch zu bereden?“, Abby bemühte sich einen möglichst gleichgültigen Ton anzuschlagen.
„Wer ist das?“, Marc trat zu Abby. Sie sah so geschockt aus, dass er sofort alarmiert war.
„Es ist meine Mutter, sie möchte mit mir reden“, erklärte Abby ihm, dann wandte sie sich wieder an ihre Mutter. „Also?“
„Bitte Abby, es wäre mir wichtig“, sie klang sehr bittend und Abby knickte sofort wieder ein.
„In Ordnung. Wann soll ich kommen?“
„Moment“, mischte Marc sich jetzt ein. „Wenn deine Mutter etwas möchte, kann sie gerne hierher kommen“, sagte er bestimmt.
Er wollte nicht, dass Abby zum Wackerberg fuhr. Seine Freunde und er waren zwar in Untersuchungshaft, aber wer wusste schon, ob da nicht noch jemand im Hintergrund lauerte?
Abby sah ihn verstört an, dann nickte sie nur. „Hast du gehört?“, fragte sie ihre Mutter.
„Ja. In Ordnung. Wann könnte ich kommen?“
„Wenn du noch nüchtern genug bist, jetzt gleich“, Abbys Stimme zitterte ein wenig, dann nannte sie Marcs Adresse und drückte sie weg.
40
Abby rannte nervös in der Wohnung umher, als sie auf ihre Mutter warteten. Marc versuchte erfolglos, sie dazu zu bringen, sich doch hinzusetzen.
Ihre Anspannung war greifbar, sie tat ihm sehr leid und er fragte sich, was Eva Bartholdy von ihrer Tochter wollte.
Kam sie im Auftrag von diesem Klaus? Oder hatte sie am Ende endlich eingesehen, was er für ein Mensch war?
Marc wollte das doch stark hoffen, jedenfalls nahm er sich vor, ihre Mutter sofort rauszuschmeißen, sollte sie mit irgendwelchen Tricks versuchen Abby unter Druck zu setzen.
Als es klingelte, zuckte Abby erschrocken zusammen, dann eilte sie zur Türe und erklärte ihrer Mutter wo sie hinmusste.
Marc war überrascht von Eva Bartholdys Anblick. Sie war ordentlich gekleidet und zurecht gemacht, zum ersten Mal blitzte etwas von der hübschen Frau hervor, die er auf Abbys Kinderfotos gesehen hatte.
Und sie wirkte nüchtern, zumindest soweit, dass man mit ihr wohl wirklich reden konnte.
„Hallo Mama“, Abby wollte sie umarmen, zögerte dann aber doch und ließ es bleiben.
„Hallo Abby“, sie lächelte sie flüchtig an, dann schaute sie sich ehrfurchtsvoll um. „Das ist… das ist wirklich schön hier.“
„Ja“, nickte Abby aufgeregt. „Komm bitte mit.“
Sie führte ihre Mutter ins Wohnzimmer, wo Marc schon wartete und Eva Bartholdy höflich, aber sehr unterkühlt begrüßte.
„Möchtest du etwas trinken?“, bot Abby ihr an. „Ein Glas Wasser?“
„Wasser wäre gut“, Eva Bartholdy wirkte sehr unsicher und Marc beobachtete bei ihr dieses nervöse Händekneten, das Abby auch immer machte.
Abby stellte das Glas ab und setzte sich zu Marc. „Du wolltest mich sprechen?“, fragte sie dann nervös.
„Ja. Klaus hat mich angerufen und erzählt, man habe ihn, Jörg und Markus verhaftet. Er hat mich gebeten, nicht
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