Taxi 503 (German Edition)
Abby ungern allein und überredete sie, die ersten Tage mitzukommen.
Sie blieb meist nicht die ganze Zeit am Set, sondern fuhr früher in die Wohnung zurück um dort aufzuräumen und zu putzen. Seine eigentliche Putzfee hatte ihn schon ängstlich gefragt, ob er sie entlassen wolle, doch Marc hatte die arme Frau diesbezüglich beruhigen können.
Es brachte auch erst mal nichts, Abby von der Hausarbeit abhalten zu wollen, sie erklärte ihm stets, dass sie eine Beschäftigung brauche.
Nachdem der erste Monat der Dreharbeiten vorbei war, hatte Marc drei freie Tage. Er hatte eigentlich überlegt, mit Abby wegzufahren, die Presse hatte Wind davon bekommen, weswegen Klaus Miebach noch angeklagt wurde, und sich erwartungsgemäß darauf gestürzt.
’Marc Warnkes Freundin als Kind sexuell vom Freund ihrer Mutter missbraucht. Es ist der gleiche Mann, der sie vor kurzem erpresst hatte.’
Er hatte die Schlagzeilen noch deutlich vor Augen.
Bei Cynthia überschlugen sich die Anfragen, sogar vor Marcs Wohnhaus waren Reporter aufgetaucht, dank der Anwältin war er sie aber schnell wieder losgeworden.
Abby war wegen der ganzen Sache fast jeden Tag bei der Therapeutin gewesen und sie sah schlecht aus. Marc tat das alles sehr leid, aber Abby versicherte ihm, dass alles im grünen Bereich sei und sie das schon verpackt bekomme.
Dann hatte er noch eine andere Idee, jetzt ärgerte er sich, dass er darauf nicht schon viel früher gekommen war.
Zusammen mit einer Regieassistentin hatte er alles geplant und vorbereitet, jetzt konnte er nur noch hoffen, dass Abby positiv auf seine Überraschung reagieren würde.
Eigentlich hätte er ausschlafen können, doch sein Plan sah vor, dass er früh aus dem Haus ging. Anni, die ebenfalls eingeweiht war, wartete schon auf ihn und belud mit ihm zusammen sein Auto.
Dann kam der wichtigste Teil. Die kostbare Fracht war in eine warme Decke gehüllt und saß etwas verängstigt in einer Transportbox.
„Bald sind wir da, mein Kleiner“, beruhigte Marc ihn und fuhr mit ihm in die Wohnung.
Marc trat vorsichtig in das Schlafzimmer ein, Abby schlief noch tief und fest. Er setzte sich auf die Bettkante und streichelte sie solange, bis sie aufwachte.
„Guten Morgen, mein Engel“, lächelte er sie an, als sie die Augen aufschlug.
Abby glaubte nicht, was sie da sah. Wahrscheinlich träumte sie noch, das konnte doch gar nicht sein.
Marc saß auf dem Bett und in seinen Armen hielt er einen kleinen Hund.
Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie auf den Hund – und dann zu Marc.
„W… was ist das? Ich meine, wo kommt der Hund her?“, fragte sie ihn überrascht.
„Gefällt er dir? Er hat zwar schon einen Namen, er heißt Moritz, aber so schön finde ich den nicht…“
„Willst du ihn behalten?“, Abby konnte das alles noch nicht glauben, sie streckte eine Hand nach dem Welpen aus, der schleckte ihr sie sofort ab, es kitzelte ein wenig und Abby musste kichern.
„Wenn du damit einverstanden bist“, Marcs Zweifel, ob die Überraschung geglückt war, waren verflogen. So, wie Abby den kleinen Hund anschaute, würde sie nichts dagegen haben.
Abby strahlte ihn an. „Das wäre wunderbar“, sie stand vorsichtig auf und hockte sich vor Marc und den Hund hin. „Er ist so süß.“
„Es ist ein kleiner Labrador“, erklärte er ihr. „Wir müssen ihn aber noch erziehen, ich habe mich erkundigt, im Park an der Schulstraße gibt es eine Welpenschule. Das müsstest du aber übernehmen.“
„Ja, klar. Das mache ich sehr gerne“, Abby nahm den kleinen Hund und setzte ihn auf den Boden.
Er tapste vorsichtig im Zimmer umher, Abby lockte ihn immer wieder und der Kleine folgte ihr schon bald durch die Wohnung.
Marc ging den beiden nach, Abby wirkte wieder richtig ausgelassen, er atmete tief durch. Der kleine Welpe schien sie die Sorgen der letzten Zeit vergessen zu lassen.
Innerlich hatte er schon befürchtet, dass die Presseschlagzeilen sie wieder an ihrer Beziehung zu ihm zweifeln lassen würden, aber das schien nicht der Fall zu sein. Sie war zwar ernster, wirkte manchmal verstört, aber sie schien das in den Griff zu bekommen.
Marcs Eltern hatten sich sogar ebenfalls in einem Interview zu Wort gemeldet. Sie hatten sich voll hinter die Beziehung von Abby und ihm gestellt und gebeten, die beiden in Ruhe zu lassen. Außerdem waren sie voll des Lobes über Abby, seine Süße war nach diesem Zeitungsartikel so gerührt, dass sie vor Freude geweint hatte.
Marc hatte
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