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Taylor Jackson 01 - Poesie des Todes

Taylor Jackson 01 - Poesie des Todes

Titel: Taylor Jackson 01 - Poesie des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.T. Ellison
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kleinen Lächeln stieg sie in ihren Kombi und fuhr nach Hause. Was für eine Nacht.

41. KAPITEL
    “M ein Gott, Elle, du musst damit aufhören. Ich muss endlich los und nach Hause fahren. Meine Frau bringt mich um, wenn ich nicht bald heimkomme.” Als Antwort darauf lächelte die Brünette einfach nur und glitt weiter an seinem Körper hinunter. Er fühlte die Wärme ihres Mundes, dann bewegte sich der dunkle Kopf in seinem Schoß, in einem immer schnelleren Rhythmus. Er verlor sich für einen Moment. Warum nicht noch einmal kommen, bevor er in die kalte Welt zurückkehrte, die er Familie nannte? Er konnte sich nicht erinnern, wann seine Frau sich das letzte Mal in der Position befunden hatte, die Elle gerade einnahm. Der kurze Gedanken, an Quinn auf den Knien reichte aus, um ihn über den Abgrund zu schicken. Elle zuckte erschrocken zurück und sah ihn böse an.
    “Sorry, Elle, ich konnte nicht mehr an mich halten. Tut mir leid”, sagte er zu ihrem Rücken, als sie ins Badezimmer ging, um sich den Mund auszuspülen. Frauen, dachte er. Man kann es ihnen nicht recht machen.
    Er schloss den Reißverschluss seiner Hose und richtete sich zu seiner vollen Größe von eins fünfundneunzig auf. Im Spiegel sah er, dass sein sandblondes Haar ganz zerzaust war. Er fuhr mit den Fingern hindurch, um es zu glätten, und bemerkte dabei die Traurigkeit in seinen Augen. Wann genau war es passiert, dass er es vorzog, mit einer beinahe Fremden in einem Hotelzimmer zu sein, anstatt zu Hause bei seiner Frau und den Kindern? Er wusste es nicht, aber irgendwann, irgendwo war es zur Norm geworden. Die Geschäftsreise war beendet, aber er wollte nicht nach Hause fahren. Also unterhielt er sich nach einer Präsentation noch ein wenig länger mit der Verkaufsleiterin oder nahm eine Dinnereinladung von der Marketingleiterin an und rutschte immer weiter in die serielle Promiskuität.
    Eine Zeit lang hatte es Spaß gemacht. Es tat gut, von Frauen umschwärmt zu werden, auch wenn er ihr Boss war und tief drinnen wusste, was sie von ihm wollten. Aber nachdem Quinn den sprichwörtlichen Lippenstift auf seinem Hemdkragen entdeckt hatte – mit dem Unterschied, dass er sich auf seinen Boxershorts befand –, hatte ihn jede Hoffnung auf eine Versöhnung mit seiner Frau verlassen. Sie blieben im gleichen Haus wohnen, zogen ihre Kinder auf, aber sie sprachen nur so viel miteinander, wie für die allgemeine Höflichkeit und das Vortäuschen einer Ehe notwendig war.
    Er wünschte, er könnte die Zeit zurückdrehen, mit seiner Frau wieder gut sein. Wenn er nur zu dem Zeitpunkt zurückkehren könnte, an dem alles angefangen hatte, schiefzugehen. Quinn hatte ihm ein Geheimnis anvertraut, das ihm den Boden unter den Füßen weggezogen hatte. Er hatte nicht sehr gut darauf reagiert, und sie hatte ihn einfach ausgeschlossen. Er hatte versucht ihr klarzumachen, dass er nur überrascht war, nicht abgestoßen, aber sie wollte davon nichts wissen. Damit hatte sein erzwungenes Exil begonnen, und bevor er es hatte aufhalten können, war es zu spät gewesen. Seine Ehe war vorüber.
    Seine Gefährtin kam aus dem Badezimmer zurück und schlängelte sich in ihr hautenges Kleid. Sie zog einen Reißverschluss an der linken Seite hoch, schüttelte die Haare auf und sah ihn erwartungsvoll an. Er setzte an, etwas zu sagen, aber er brachte die Worte nicht heraus. Er war einfach nur so verdammt müde. Seit Wochen war er unterwegs, reiste durch den gesamten Südosten, und verdammt, er wollte einfach nur nach Hause zu seiner Frau.
    Elle wartete noch einen Moment, dann erkannte auch sie, dass ihr flüchtiger Liebhaber nicht vorhatte, ihr seine endlose Liebe zu gestehen, um sie dann auf seinen starken Armen zu seinem BMW zu tragen und mit ihr in den Sonnenuntergang zu fahren. Sie stolzierte erhobenen Hauptes aus dem Zimmer, und er stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Es würde andere geben. In der Zwischenzeit konnte er noch duschen, den Wagen packen, sich ein Bier oder zwei in der Hotelbar gönnen und sich dann auf den Rückweg nach Nashville machen.
    Der BMW stand im Schatten, weit weg von den Laternen, die den Parkplatz des Hotels erhellten. Ohne Schlüssel war es schwieriger, aber auch kein großes Problem. Er schaute sich um, ob ihn auch niemand beobachtete, öffnete die Fahrertür und zog den Riegel für die Kofferraumklappe. Schnell ging er zum hinteren Ende des Fahrzeugs und öffnete leise den Kofferraum. Der höhlenartige Raum gähnte ihn an, und er lächelte.

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