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Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder

Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder

Titel: Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.T. Ellison
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– Zeder, Limone, ein Hauch Minze. Der Geruch eines Mannes.
    „Ich weiß, dass du wach bist. Ich habe dich beobachtet. Bist ein fleißiges kleines Mädchen, was?“
    Taylor öffnete die Augen. Vor ihr stand ein mittelgroßer Mann. Sein grauer Kammgarnanzug hatten den feinen Nadelstreifen der Saville Row, der Knoten in seiner burgunderfarbenen Krawatte saß perfekt, dazu trug er ein frisch gestärktes weißes Hemd mit Manschettenknöpfen aus Platin. Dad hatte genauso einen Anzug. Der Gedanke hätte sie beinahe zusammenbrechen lassen. Er trug eine Maske. Das passte nicht zusammen, der Terroristenschick mit dem britischen Gentlemanlook.
    „Fick. Dich.“
    Der Mann lachte. „Oh, sind wir nicht eine kleine Lady? Ich sollte den dreckigen kleinen Mund mit Seife auswaschen.“
    „Was wollen Sie?“
    „Ah, geht doch. Das war eine viel wichtigere Frage. Sag “Bitte“, und ich erzähl es dir.”
    Taylor schaute ihn mit eisigem Blick an. Niemals.
    Der Mann starrte zurück, blaue Augen brannten hinter der Maske. Dann verzog er seine Lippen zu einem unschönen Grinsen. „Gut. Du bist stark. Das hatte ich schon gehört. Ich habe dir ein geschäftliches Angebot zu unterbreiten.“
    „Binden Sie mich erst los.“
    „Damit du fliehen kannst? Keine Chance. Noch nicht. Ich werde dich gehen lassen, wenn die Zeit gekommen ist. Sobald ich weiß, dass du kooperieren wirst. Und das wirst du, Lieutenant, vertrau mir.“
    „Das bezweifle ich ernsthaft.“
    Der Mann fuhr mit einem Finger die Linie von Taylors Unterkiefer entlang und näherte sich langsam ihrem Brustbein. „Es gibt Mittel und Wege …“
    Taylor riss ihren Kopf nach hinten, und der Mann lachte. „Deine temperamentvolle Art gefällt mir. Du wirst kooperieren, und ich werde sicherstellen, dass du das hier unversehrt überstehst. Wenn du dich wehrst, einen Kampf anfängst, lasse ich dich umbringen. Das ist alles. Nun, ich hörte, dass es bei euch zu Hause eine Situation gibt, bei der ich helfen kann.“
    „Es geht hier um den Schneewittchenmörder?“
    Der Mann drehte sich um und hob eine Augenbraue. „Diesen Tagelöhner von einem Killer? Wohl kaum. Ihr seid ihm näher, als ihr denkt, Lieutenant. Und nein, das hier hat nichts mit ihm zu tun. Hier geht es um Familie. Und Ehre. Dinge, die dir doch angeblich viel bedeuten.“
    Er trat ein paar Schritte zurück in Richtung Tür, als würde ihm die größere Entfernung einen besseren Blick auf seine Gefangene eröffnen. Dann verschränkte er die Arme vor der Brust und starrte sie an.
    „Ich gebe nicht vor, dass meine Familie mir etwas bedeutet. Ich empfinde nichts für sie. Offenbar haben Sie die Situation missverstanden“, sagte sie.
    „Hmm.“ Der Mann verschränkte die Hände hinter seinem Rücken und neigte den Kopf ein wenig, wie ein Cockerspanielwelpe, der versuchte, ein neues Geräusch zu identifizieren. „Keine Gefühle für die Familie? Vielleicht nicht für deine Eltern – die Schlampe, die dich geboren hat, den treulosen Vater. Ich sehe, dass du ein bisschen zu viel Integrität besitzt, um dich um sie zu kümmern.“ Er stieß das Wort Integrität mit einem Unterton aus, der es schäbig und unpassend klingen ließ. Taylor verlagerte unbehaglich das Gewicht.
    „Nein, ich meine deine erwählte Familie. Deine Compadres. Deine Waffenbrüder, sozusagen. Diese Männer, die so große Stücke auf dich halten. Loyalität ist ein wertvolles Gut, Lieutenant. Aber sie sollte nie als gegeben hingenommen werden. Nein, ich denke, du hast eine Menge Gefühle für diese Menschen, diejenigen, mit denen du entschieden hast, dein Leben zu teilen. Ich würde es gar nicht gerne sehen, wenn einem von ihnen etwas passiert.“
    Taylor lehnte sich auf dem Stuhl zurück und hätte ihn mit dem Schwung der Bewegung beinahe zum Umkippen gebracht. „Sie Bastard! Erst entführen Sie mich und bedrohen mein Leben, dann sind meine Freunde dran. Was glauben Sie eigentlich, wer Sie sind?“
    Mit einem schnellen Schritt war er bei ihr, griff mit der Hand in ihr schmutziges Haar, riss ihren Kopf nach hinten und entblößte ihre Kehle. Ein kleines Messer blitzte in ihrem Augenwinkel auf, dann drückte die Klinge gegen ihre Halsschlagader, eine kalte und unnachgiebige Erinnerung daran, wie misslich ihre Lage wirklich war. Sie musste sich höllisch zusammenreißen, um nicht um sich zu schlagen und zu kämpfen. Denn das war es, was er wollte. Sie in diese verletzliche Position bringen. Er liebkoste ihre Narbe mit der Messerspitze, und sie

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