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Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder

Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder

Titel: Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.T. Ellison
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merkte, wie ihr übel wurde.
    „Ich bin derjenige, der dich an diesen Stuhl gefesselt hat. Vergiss das ja nicht. Und jetzt hör auf, herumzuzappeln, oder wir werden hier niemals fertig. Wir können über die Einzelheiten reden, sobald du verstanden hast, was hier auf dem Spiel steht. Und falls ich mich nicht klar genug ausgedrückt habe, lass mich das hier noch hinzufügen: Sollte irgendetwas passieren, das meine Geschäfte in deiner lieblichen Heimatstadt gefährdet, werde ich anfangen, deine Kollegen zu köpfen. Einen nach dem anderen. Jetzt setz dich gerade hin. Dusty wird sich um dich kümmern und dir etwas zu essen bringen. Dann hab ich jemanden, der dich gerne treffen möchte. Er wird bald hier sein.“
    Mit einem Ruck ließ er sie los und verließ den Raum, wobei die Tür mit einem lauten metallischen Knall hinter ihm ins Schloss fiel.
    Nun, das war interessant.
    In der Sekunde, in der die Tür ins Schloss fiel, nahm Taylor die Arbeit an ihren Fesseln wieder auf. Ein kleines bisschen noch, dann hätte sie sie komplett gelöst. Und dann würden sie ja sehen, wie sehr sie gewillt war, zu kooperieren.
    Während sie die Knoten bearbeitete, spielte sie sich die Stimme in ihrem Kopf wieder und wieder vor. Wer war der Mann? Was kam ihr an ihm so bekannt vor? Da war etwas, aber sie konnte es nicht greifen. Die Stimme. Irgendetwas an der Stimme.
    Ihrer Erfahrung nach gab es bei Entführern zwei Motive. Entweder wollten sie Geld, oder sie wollten Rache. Hier musste es jedoch noch einen anderen Grund geben. Familie. Aber es hatte nichts mit ihrer biologischen Familie zu tun. Die Drohung gegen Baldwin und Fitz, Lincoln und Marcus war eindeutig gewesen. Nur, warum? Was um alles in der Welt hatte sie getan, um den Weg dieses Verrückten zu kreuzen? Hatte sie ihm auf irgendeine Art unrecht getan? Er sagte, dass er geschäftliche Interessen in Nashville hätte. Was für Interessen konnten das bei einem Mann wie ihm sein?
    Vielleicht sprach er von seiner eigenen Familie. Mächtige Männer wurden oft betrogen.
    Sein Akzent klang definitiv nach New York. Vielleicht Long Island. Auf jeden Fall weit entfernt von Tennessee. Sie kannte ein paar New Yorker, aber diese Stimme sagte ihr nichts. Oder doch? Nein, das war es nicht. Vielleicht war es ein Trick, um an Baldwin heranzukommen?
    Sie schob den Gedanken an Baldwin so schnell beiseite, als stünde er in Flammen. Er suchte nach ihr, daran hatte sie keinen Zweifel. Die Vorstellung, wie er sich Sorgen machte, wie ihr ganzes Team sich verängstigt fragte, wo sie war, verlieh ihr neue Energie. Ihre Finger verkrampften, wurden müde, aber sie zog und zerrte an den Seilen, als gäbe es kein Morgen. Was vielleicht ja auch stimmte. Sie musste sich aus dieser Situation befreien, egal wie.
    Gerade als sie beschloss, eine Pause einzulegen, fühlte sie ein Kitzeln an ihrem rechten Handgelenk. Sofort war die Müdigkeit vergessen, und sie bohrte und bohrte und bohrte, bis das Seil endlich lose war. Blut rauschte in ihre Finger, sodass ihre Hand für einen Moment taub wurde, bevor sie dann kribbelnd zum Leben erwachte. Das Seil fiel zu Boden und sie zog ihren Arm an ihre Brust. Hart atmend lächelte sie triumphierend. Sie schob sich eine Strähne aus dem Gesicht und schaute sich noch einmal gründlich nach Fluchtwegen um. Der Freiheit so nah zu sein verlieh ihrem Gefängnis eine ganz neue Perspektive. Es war definitiv ein Lagerhaus, da war sie sich sicher: Die Größe des Raums und die frei liegenden Rohre waren klare Indizien. Aber wo, das wusste sie immer noch nicht.
    Mit der freien Hand griff sie nach dem anderen Seil und öffnete auch diesen Knoten. Dann rieb sie beide Hände aneinander, um den Blutkreislauf wieder in Schwung zu bringen.
    Als sie das Gefühl hatte, dass ihre Finger ihr wieder gehorchten, beugte sie sich vor und machte ihre Beine los. Sie stand auf, schob den Stuhl hinter sich weg und streckte sich genüsslich, wie eine Katze, die zu lange in ihrer Transportbox gesessen hatte. Taylor nahm einen tiefen Atemzug, der sie beruhigte und zu ihrer Mitte brachte. Sie wartete. Wenn sie sie beobachteten, würde jede Sekunde jemand reinkommen. Da nichts passierte, ging sie zur Tür.
    Sie bewegte sich leise, um keine Aufmerksamkeit zu erregen, falls auf der anderen Seite jemand Wache stand. Durch das Fenster riskierte sie einen schnellen Blick und bemerkte, dass es sich um ein gebogenes Glas handelte, das wie eine Lupe funktionierte und den Raum größer erscheinen ließ. Es störte

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