Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder
Abend einen verdammt großen Stapel Papierkram unterzeichnen müssen.“
Sam überlegte. „Ich glaube, sie heißt … warte. Ja, Control . Die Bar heißt Control .“
„Das klingt wie eine der Schwulenbars an der Church Street.“
„Na ja, ich hab mir den Namen nicht ausgedacht. Aber es ist keine Schwulenbar. Und jetzt lass uns anfangen.“ Sie betrat das erste Zimmer und nahm sich Zeit, alle Vorbereitungen zu treffen. Es vergingen gute zwanzig Minuten, bevor sie erklärte, dass das Mädchen jetzt umgedreht werden könnte. Mit etwas Hilfe von einem der Kriminaltechniker wurde die Frau auf ein Laken gerollt, das es ihnen erleichtern würde, sie später in den Leichensack zu heben.
Taylor plauderte mit Parks, als sie hörte, wie Sam scharf die Luft einsog.
„Was ist? Was ist passiert?“, fragte sie.
„Das siehst du dir besser selber an“, erwiderte Sam.
Taylor ging in das Zimmer. Ein kurzer Blick auf die Frau reichte, damit Taylor verstand, was passiert war. Die Erkenntnis raubte ihr den Atem.
„Oh mein Gott.“
17. KAPITEL
Im Kamin brannte ein Feuer. Doch die gemütliche Szene konnte kaum über die angespannte Stimmung im Raum hinwegtäuschen. Der Schneewittchenmörder lief schäumend vor Wut auf und ab, wobei er sich schwer auf seinen Stock stützte.
„Verdammt, ich hatte Nein gesagt. Du hattest kein Recht, ohne meine Erlaubnis fortzufahren. Das war nicht Teil unserer Verabredung, du hirnloser Hurensohn. Diese Dinge müssen mit Vorsicht behandelt werden. Du hast unsere ganze Arbeit zunichtegemacht. Deinetwegen werden sie uns noch auf die Spur kommen.“
„Halt’s Maul, alter Mann. Ich habe getan, was getan werden musste. Du lässt mich ja nicht die dumme Schlampe töten, die wir uns gestern geschnappt haben. Ich musste es aus meinem System kriegen. Meine Güte, es sind nur Huren.“
Der Schneewittchenmörder wandte sich an das dritte Mitglied im Raum.
„Hast du das abgesegnet? Hast du ihm erlaubt, vom Protokoll abzuweichen? Ich schwöre dir, wenn einer von euch mich hier abkochen will, werde ich dafür sorgen, dass ihr nie vergesst, was es bedeutet, mich zum Feind zu haben.“
Die Frau drehte sich um. „Ich habe nicht mehr Kontrolle über ihn als du. Das wusstest du, als ich ihn dir gebracht habe. Er ist ein Soziopath.“
Der jüngere Mann schlug einen spöttischen Ton an. „Danke, Darling. Aus deinem Mund ist das wahrlich ein großes Kompliment.“
Sie sah ihn mit gerunzelter Stirn an. „Gern geschehen, auch wenn ich nicht mit dir einer Meinung bin. Sich in diesem Stadium des Spiels von den Vorgaben zu lösen könnte alles zum Scheitern bringen. Du willst doch, dass ich glücklich bin, oder?“
Der Schneewittchenmörder fühlte, wie ein Schrei aus ihm herausbrechen wollte. „Klappe halten, alle beide. Wir müssen herausfinden, was jetzt passiert, ob wir die ganze Sache abbrechen müssen. Was hast du dem Mädchen angetan?“
„Ich habe ihr gar nichts angetan. Sie ist in Sicherheit. Zumindest für den Moment.“
„Danach habe ich nicht gefragt. Wo ist sie? Ich will sie sehen.“
Sein Protegé streckte sich beiläufig und lächelte. „Sie ist sicher. Ich habe sie nicht angerührt. Aber das werde ich noch, glaub mir.“
„Leg Hand an sie, und du bist tot, bevor du blinzeln konntest. Du hast das Muster unterbrochen. Meine Regeln missachtet. Ich bestimme, wann du tötest. Und jetzt bist du losgezogen und hast so etwas angerichtet? Mit diesen … besudelten Dingern? Wir haben unsere Standards. Erst bist du so dumm, dir die Tochter einer Prominenten auszuwählen. So unbedeutend ihre Mutter auch sein mag, sie lenkt zu viel Aufmerksamkeit auf den Fall. Dann sicherst du dir noch mehr Medienecho, indem du dir ausgerechnet eine Reporterin greifst? Von einer der angesehensten Zeitungen? Wir hatten eine Vereinbarung! Du hättest mir genauso gut direkt ins Gesicht spucken können. Wenn du noch einmal von meinem Plan abweichst, wird dich das den Kopf kosten. Merk dir meine Worte. Sie sind jetzt hinter uns her, und das ist eindeutig zu früh.“
„Du hast auch nicht bemerkt, wer die kleine Jane war, alter Mann. Du steckst da genauso drin wie ich. Glaub ja nicht, dass ich das vergessen werde.“
„Du fasst sie nicht an, ist das klar?“
Der Schneewittchenmörder starrte seinen Lehrling an. Seine Drohungen waren leer; ihm fehlte die körperliche Kraft, um die Situation unter Kontrolle zu bekommen, und der Junge wusste das. Der impertinente Idiot war gierig geworden, konnte seinen
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