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Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder

Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder

Titel: Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.T. Ellison
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als Baldwin mit zwei Bechern in der Hand in ihr Büro kam. Der dampfende Latte Macchiato war ein willkommener Genuss: Bis sie ihre Hände um den warmen Pappbecher schloss, hatte sie gar nicht bemerkt, wie kalt ihr war. Sie dankte Baldwin und nahm einen vorsichtigen Schluck.
    „Können wir jetzt endlich reinschauen?“
    „Moment. Vorher möchte ich noch ein paar Dinge mit dir besprechen.“
    „Was?“
    „Ich habe mit einem Freund von Lincoln gesprochen, einem … Angestellten der südamerikanischen und mexikanischen Behörden.“
    „Der Spion. Lincoln hat mir erzählt, dass er ihm bei dem Chauffeur geholfen hat.“
    „Ich würde nicht unbedingt sagen, dass er ein Spion ist. Ich denke, er ist eher ein Vermittler.“
    „Okay. Dann frage ich auch lieber nicht nach, wie er und Lincoln sich kennengelernt haben.“
    „Daran ist nichts Schlimmes. Lincoln weiß nicht, wie viel Einfluss dieser Mann wirklich hat. Wie auch immer, er hat Delglisi seit einiger Zeit auf dem Schirm.“
    „Die Südamerika-Connection.“
    „Genau. Nun, sie wollen ihn haben. Und sie sind gewillt, beinahe alles zu tun, um ihn zu bekommen. Es gibt da nur ein kleines Problem.“
    „Win.“
    Baldwin sah sie an. „Du hast einen Blick in die Akte geworfen.“
    „Nein, hab ich nicht. Ich denke mir bloß, dass es das sein muss, weil du mich behandelst wie eine Fünfjährige. Mein Vater ist ein Krimineller, Baldwin. Ich kann damit leben. Also raus mit der Sprache.“
    „Okay. Mars war die Bank, aber dein Dad ist Delglisis Geldeintreiber. Und er ist derjenige, der das Geld verschiebt. Vor zwei Monaten waren die Behörden ihm ganz dicht auf den Fersen. Er ist über Bord der THE SHIVER gegangen, hat aber bei seiner Flucht vier Millionen Dollar auf dem Schiff zurückgelassen. Also sind nicht nur die Südamerikaner und Mexikaner hinter ihm her, sondern er hat auch Delglisi eine ganze Menge Geld gekostet.“
    „Deswegen denkt Delglisi, er kann Wins Leben bedenkenlos aufs Spiel setzen. Aber wie man es auch dreht und wendet, Win ist ein toter Mann. Das hier können wir nicht totschweigen.“
    „Doch, Taylor, eine Möglichkeit gäbe es.“
    Sie stellte ihren Latte auf den Tisch und sah Baldwin direkt in die Augen. „Machst du Witze?“
    „Nein. Ich habe heute Nachmittag mit Garrett gesprochen. Er kann veranlassen, dass der Marshall Service ihn in Schutzhaft nimmt. Dein Vater wird dann gegen Delglisi aussagen müssen, aber sie können ihn beschützen.“
    Taylor lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und starrte an die wasserfleckigen Deckenfliesen, die sie zusammen mit dem Büro geerbt hatte. Offizielle Anfragen, die modrig braune Stelle auszutauschen, waren geflissentlich ignoriert worden. Sie konzentrierte sich auf den Fleck, während ihr Gehirn raste. War sie gewillt, ihrem Vater diese Art gerichtlicher Vergebung zu gewähren? Sie hatte es ja noch nicht einmal geschafft, ihm von sich aus Absolution zu erteilen. Jetzt würde das Gesetz etwas tun, das ihr Herz ihr niemals erlauben und ihr Verstand heftig bekämpfen würde. Sie glaubte nicht, dass sie daneben stehen und ihn erneut glimpflich davonkommen sehen könnte. Aber gleichzeitig wusste sie, dass damit einem höheren Zweck gedient wäre. Mist. Typisch Win. Er ruinierte ihre Prinzipien einfach durch seine bloße Existenz.
    „Du hast recht. Aber hier ist eine Frage an dich. Wenn Win so ein großer Teil des Ganzen ist, wie wir denken, was dann? Wird er ungeschoren davonkommen?“
    „Nein, so funktioniert das Zeugenschutzprogramm nicht. Auf diesem Level garantieren sie ihm Immunität, damit er gegen Delglisi und seine Kumpanen aussagen kann. Sie bringen ihn an einen anderen Ort, vielleicht sogar ins Ausland, geben ihm ein neues Gesicht, einen neuen Namen, alles, was er braucht, um möglichst effektiv zu verschwinden. Das ist nicht romantisch, sondern vielmehr gefährlich, so viel kann ich dir verraten.“
    „Ich kann mir nicht helfen, Baldwin. Es ist nicht richtig. Außerdem ist es reine Gedankenspielerei. Win wird das nicht tun. Lieber geht er ins Gefängnis, als Delglisi zu verraten. Du kennst meinen Dad nicht, Baldwin. Früher einmal, ganz zu Anfang, hätte er die Chance gehabt, dass die Anklagen wegen Bestechung fallen gelassen werden. Er hätte nur gegen Galloway aussagen müssen. Aber er hat sich geweigert. Dafür war er zu stur. Er hat gerade so viel Ehre im Leib, dass er sich verpflichtet fühlt, seinen kriminellen Verbündeten beizustehen. Win wird nicht aussagen.“
    „Wir bringen ihn dazu,

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