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Taylor Jackson 03 - Judasmord

Taylor Jackson 03 - Judasmord

Titel: Taylor Jackson 03 - Judasmord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.T. Ellison
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immer noch nicht. Aiden mochte es, einen Schritt weiter zu gehen. Operation Engelmacher überwachte ihn, so gut es ging, nutzte alle verfügbaren Augen und Ohren, um sich darüber informieren zu lassen, falls er mal wieder von den vorgegebenen Plänen abwich.
    Baldwin wusste das alles. Er wusste, wie gefährlich Aiden war. Wusste, dass er zu jedem Preis aufgespürt und verfolgt werden musste, denn sonst würden unschuldige Menschen sterben.
    Baldwin hatte eine Liste seiner bekannten Tarnnamen zusammengestellt und an die International Air Transport Association geschickt. Die IATA hatte diese Namen dann durch ihr System laufen lassen und alle Daten zusammengestellt, auf die Baldwins Parameter zutrafen.
    Nachdem er den Kaffee halb ausgetrunken hatte, kehrte Baldwin zu seinem Stapel Papiere zurück, überflog noch einmal die Namen, die Abflugdaten und die Anzahl der Reisenden. Er suchte nach einem Mann, der alleine reiste und Einfachflüge oder welche mit nicht festgelegtem Rückreisedatum kaufte. Das war Aidens Standardprozedur. Baldwin war ein Fan von Ockhams Rasiermesser , der Theorie, die besagte, dass von mehreren möglichen Erklärungen desselben Sachverhalts die offensichtlichste Antwort meistens denbesten Ansatzpunkt bietet.
    Es war vier Uhr in der Früh, als er es endlich sah. Er öffnete die Datei des achten Reports, und der Name sprang ihm förmlich entgegen.
    „Hab dich“, flüsterte er.

MITTWOCH

14. KAPITEL
    Taylor streckte sich. Obwohl sie den Rest der Nacht hatte wach bleiben wollen, war sie eingeschlafen. Die Bedrohung des vorherigen Abends verlor sich in dem warmen Sonnenlicht, das durch die Vorhänge fiel. Sie fragte sich kurz, ob sie das alles nur geträumt hatte. Aber nein, sie hielt die Glock immer noch in der Hand.
    Der Fernseher ging an; die Frühnachrichten. Sie schaute nicht hin, sondern kuschelte sich noch einen Moment in die Laken und gab sich ihrer allmorgendlichen Debatte hin. Aufstehen oder blaumachen. Leider gewann immer Ersteres.
    Stöhnend sicherte sie die Waffe und zog sich eine Yogahose an. Sie überlegte, sich das Gesicht zu waschen, und machte auch fünf Schritte in Richtung Badezimmer, doch als sie die inzwischen vertrauten Worte hörte, blieb sie stehen.
    „Neun-eins-eins, um was für einen Notfall handelt es sich?“
    „Ich glaube, meine Schwester ist tot. Oh mein Gott.“
    Michelles tränenerstickte Stimme schwebte aus Taylors Fernseher. Sie setzte sich wieder aufs Bett und hörte sich den Rest des Anrufs an, der wieder von eingeblendeten Untertiteln begleitet wurde.
    Taylor schloss die Augen und rieb sich mit den Fingerknöcheln die Lider. Die Presse würde das Thema so lange ausschlachten, bis eine größere Sensation passierte.
    Michelle Harris’ Stimme, scharf und klar, ließ Taylor aufblicken. Ob live oder erst kürzlich aufgenommen, waren ihre Worte Taylor unbekannt. Es musste sich um ein neueres Interview handeln.
    Taylor nahm die Fernbedienung und stellte den Ton lauter.
    Michelle Harris war zu sehen. Sie trug ein weißes Button-down-Hemd, das ihrem blassen Gesicht auch noch das letzte bisschen Farbe nahm. Ihre Wangenknochen stachen hervor, sodass ihre Wangen ganz eingefallen aussahen. Ihre Lippen waren blutleer, ihre Haare in einem viel zu festen Pferdeschwanz zusammengenommen. Sie sah grauenhaft aus.
    „Miss Harris, wann haben Sie Ihre Schwester das letzte Mal gesehen?“
    „Freitag. Wir haben nach dem Tennis bei Starbucks noch einen Kaffee getrunken.“
    „Und das war das letzte Mal, dass Sie Ihre Schwester lebend gesehenhaben?“ Die Augen der Nachrichtensprecherin waren feucht, sie schien die Wirkung jedes einzelnen Wortes zu spüren.
    „Ja. Das nächste Mal, als ich Corinne sah, war sie … sie war tot.“ Michelles Stimme brach, doch ihre Augen blieben trocken.
    „Und Sie“, setzte die Nachrichtensprecherin an, doch Michelle unterbrach sie.
    „Wer auch immer sie getötet hat, soll wissen, dass wir nicht aufgeben werden, bevor wir ihn gefasst haben. Wir werden ihn jagen und mit eigenen Händen umbringen. Man kann nicht so etwas machen und dafür nicht bestraft werden. Ich kann immer noch nicht glauben, dass jemand meiner Schwester so etwas angetan hat. Das ist nicht fair.“ Überwältigt von ihren Gefühlen fing sie an zu weinen. Die Nachrichtensprecherin schaltete schnell zur Werbung.
    Taylor drückte mit dem Daumen die Austaste, und der Fernseher verstummte. Verdammt. Das hatte ihnen gerade noch gefehlt. Eine Michelle Harris im nationalen Fernsehen,

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