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Taylor Jackson 03 - Judasmord

Taylor Jackson 03 - Judasmord

Titel: Taylor Jackson 03 - Judasmord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.T. Ellison
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weckte sie. Es war immer noch dunkel. Noch im Halbschlaf packte sie den Griff der Glock, die unter Baldwins Kopfkissen lag, und nahm den Anruf an.
    „Was?“
    Nichts. Eine tiefe Stille füllte das Zimmer, statisch und bodenlos. Sie fragte sich, ob sie träumte. Dann hörte sie das Atmen.
    Sie warf den Hörer auf die Gabel. Sofort klingelte es wieder. Das Display leuchtete in geisterhaftem Grün: UNBEKANNTER NAME, UNBEKANNTE NUMMER.
    War ja klar. Sie ging trotzdem ran, dieses Mal ein wenig wacher.
    „Was.“ Das war keine Frage.
    Dieses Mal erklang das Lachen eines Mannes. Es war nicht Tony Gorman, so viel konnte sie sagen. Es war ein ganz anderer Ton. Und dann war es weg.
    Taylor hielt das Telefon noch eine weitere Minute umklammert und hörte auf das sanfte Dröhnen der toten Leitung. Dann legte sie den Hörer vorsichtig wieder auf und setzte sich hin. Sie stopfte sich ein Kissen in den Rücken. Sie würde kein Licht anmachen – falls der Anrufer irgendwo in der Nähe war, sollte er nicht sehen, wie sehr er sie erschreckt hatte. Heute Nacht würde es für sie keinen Schlaf mehr geben. Sie streichelte die Glock, getröstet durch das Wissen, dass sie sich nicht in akuter Gefahr befand. Sie wüsste nur gerne, wer versuchte, sie zu verunsichern.

13. KAPITEL
    Manchmal wollte Baldwin die Bürokratie, für die er tätig war, einfach nur küssen.
    Er war zwar kein Freund all der Maßnahmen, die nach den Anschlägen vom 11. September 2001 ergriffen worden waren, aber der Vorteil war, wenn das FBI oder die CIA jetzt jemanden finden musste, konnten sie es auch.
    Es war schon spät. Ein Blick auf seine Uhr verriet ihm, dass es zwei Uhr morgens war. Er fragte sich, ob Taylor schon schlief oder noch Billard spielte. Das hier war ihre Geisterstunde, die Zeit, in der sie meistens wach lag und anfing nachzudenken. Diese Frau dachte zu viel nach. Er spielte mit dem Gedanken, sie anzurufen, ließ es dann aber doch lieber bleiben. Er wollte sie nicht wecken, falls sie doch ausnahmsweise mal schlief.
    Stattdessen ging er sich eine Tasse Kaffee holen.
    In dem Gebäude, in dem er und Garrett still ihre Zelte aufgeschlagen hatten, brannte noch Licht. Garrett telefonierte im Büro nebenan mit einem anderen internationalen Dienst. Sie bekamen von überall Hilfe bei der Suche nach ihrem Mörder.
    Der kurze Flur führte in eine Kitchenette. Zwei Kannen mit frischem Kaffee standen bereit. Baldwin schenkte sich eine Tasse ein und nippte auf dem Rückweg in sein Büro daran.
    Er hatte geschworen, dass er Aiden finden würde, und zwar eher früher als später. Der Jäger war zum Gejagten geworden, und Baldwin war der Meister. Auch wenn er nach dem stundenlangen Studieren von Datenblättern schon schielte, hatte er das Gefühl, langsam näher zu kommen. Der Instinkt gab vor, dass Aiden auf seinem Trip in die Vereinigten Staaten einem vorgegebenen Muster folgen würde. Der Trick war lediglich, den Anfangspunkt seiner Reise herauszufinden. Italien, Deutschland und England waren bereits ausgeschlossen worden. Auch die ganzen südamerikanischen Länder fielen aus – wenn Aiden sich bis vor einem Monat in Europa aufgehalten hatte, war es zwar möglich, aber sehr unwahrscheinlich, dass er für einen Auftrag, von dem sie nichts wussten, auf einen anderen Kontinent abberufen worden war. Er würde sich nicht so gut integrieren wie in den europäischen Ländern, weil er in der Region nicht so oft tätig war.
    Bei Aiden handelte es sich um ein außergewöhnliches Monster. Seit sechs Jahren hatte die OE ihn auf dem Radarschirm. Er hatte als Einzelgänger angefangen, der seinem Diplomatenvater um die Welt gefolgt war. Eines Tages hatten sie einen heftigen Streit. Aiden rebellierte und meldete sich zur Army. Er machte sich dort gut, qualifizierte sich als Scharfschütze, aber irgendetwas ging schief. Nach nur drei Jahren im Dienst wurde er wegen ungebührlichen Verhaltens entlassen.
    Aiden tauchte eine Weile unter und kehrte als freiberuflicher Auftragsmörder zurück. Einige seiner nicht ganz sauberen Armybrüder brachten ihn ins Spiel. Er wurde ein guter Attentäter, einer, auf den man zählen konnte, wenn man einen sauberen Schuss aus weiter Entfernung brauchte. Sehr zuverlässig. Aber der Job langweilte Aiden. Er fing an, persönlicher motivierte Aufträge anzunehmen, Aufträge von Leuten, die eine Botschaft senden wollten, wenn sie jemanden umbringen ließen. Und Aidens silberne Garrotte war unverkennbar.
    Doch das professionelle Morden reichte ihm

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