Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen
denen ich in Kontakt komme, das alles bringt dich in Gefahr. Denk an Aiden. Wenn der Pretender ihn nicht umgebracht hätte, was würden wir jetzt tun?“
„Ich weiß nicht. Wir …“
„Wir würden vor dem Hurensohn davonlaufen, das würden wir jetzt tun.“
Sie gab sehr auf den Klang ihrer Stimme acht. Diese Unterhaltung könnte schnell außer Kontrolle geraten, und das wollte sie nicht. Nicht jetzt. Nicht am Telefon, wo der kleinste falsche Ton missverstanden werden könnte.
„Hör auf, mich anzuschreien, Baldwin. Du hast keine Ahnung, wohin es geführt hätte. Hör auf, dir immer das Schlimmste vorzustellen, und lass mich meinen Job machen.“
„Dein Job ist es, in Nashville zu sein, falls du das vergessen haben solltest. Deine Fälle, dein Team. Du hast Verantwortung, Taylor. Du kannst nicht einfach alles stehen und liegen lassen und dich an einer sinnlosen Verfolgungsjagd beteiligen.“
Er schnaubte und schluckte die Wörter herunter.
Taylor hatte auf die harte Tour gelernt, dass sich mit jemandem zu streiten, den man liebte, gewissen Regeln unterlag. Sie hatte gelernt, nicht immer gleich damit herauszuplatzen, was ihr als Erstes in den Kopf schoss. Oder als Zweites. Oder sogar als Drittes.
Sie atmete tief durch, um sich zu beruhigen, und sagte dann: „Du glaubst, dass Fitz schon tot ist, oder?“
„Ich weiß es nicht. Aber ich weiß, wenn du hierauf hereinfällst, wenn du ihm nachrennst, wirst du es bald sein. Und ich kann dich nicht verlieren, Taylor. Nicht so. Nicht an jemanden wie ihn.“
„Also verbietest du mir zu gehen? Sprichst ein Machtwort, bestehst auf dein Recht?“
„Nein, so etwas würde ich niemals tun. Aber ich kann dich darum bitten, oder? Ich kann dich anflehen, dich von diesem Fall fernzuhalten. In Nashville zu bleiben, damit ich leichter atmen kann, weil ich weiß, dass du von Leuten umgeben bist, denen ich vertraue, dass sie dich beschützen. Alles, worum ich dich bitten kann, ist, dass du auch an mich denkst, bevor du etwas so Waghalsiges unternimmst. Würdest du das tun, Taylor? Würdest du bitte, bitte darüber nachdenken, was du tust, bevor du es tust?“
Könnte sie das? Die andere Sache mit der Liebe war, wie sie sehr schnell gelernt hatte, dass man immer erst an den anderen denken musste und erst dann an sich und seine eigenen Wünsche. Jede Zelle in ihrem Körper schrie förmlich danach, sich in ein Auto zu setzen und zu dem Campingplatz zu fahren, zu sehen, was passiert war, sicherzugehen, dass die Kollegen dort das Richtige unternahmen. Aber Baldwin hatte recht. Der Pretender versuchte, sie herauszulocken, sie aus dem Gleichgewicht zu bringen. Sie würde Fitz keine Hilfe sein, wenn sie sich fangen ließe oder gar tot wäre.
„Okay“, sagte sie schließlich. „Okay. Ich bleibe hier.“
„Danke.“ Seine Stimme war kaum mehr ein Flüstern. „Du weißt, dass ich alles in meiner Macht Stehende tue, um dich zu beschützen. Du bist mein Herz, Taylor.“
Am Fuß der Auffahrt bildete sich eine Pfütze. Ein kostenloses Anzeigenblatt, versehentlich an die falsche Adresse geliefert, schwamm darauf in seiner Plastikhülle. Sie fuhr darüber hinweg auf die Straße, Scheibenwischer und Scheinwerfer eingeschaltet, Gedanken komplett und vollständig ausgeschaltet.
Armer Fitz. Als Werkzeug in diesem lächerlichen Spiel missbraucht. Zu wissen, dass sie ihm solches Leid verursacht hatte, war überwältigend, und sie erkannte, dass der Pretender genau das geplant hatte. Das Leid derer, die sie liebte, war seine Strafe, bis er so weit war, sie sich zu holen.
Sie holte McKenzie an seinem Haus ab und war ihm dankbar, dass er sofort erkannte, dass sie andere Dinge im Kopf hatte. Er schwieg, bis sie endlich sprach.
„Wo stehen wir mit dem Fall?“
Er klappte sein Notizbuch auf. „Ich denke, wir sind nah dran. Wir haben alle Mitspieler. Juri Edvin wird für den Mord an Brittany Carsonverhaftet. Seine Freundin Susan Norwood wusste von seinen Taten – sie hat versucht, ihm bei seiner Flucht zu helfen. Heute holen wir aus ihm ein Geständnis für die anderen sieben Morde raus und schließen den Fall ab.“
„Ich denke immer noch, dass etwas anderes dahintersteckt.“ „Was denn?“
„Das ist mir alles zu ausgefeilt, um von einem Teenager allein ausgeführt worden zu sein. Ich finde, wir sollten uns unseren Vampir und unsere Hexe noch einmal genauer ansehen. Marcus hat einen Durchsuchungsbefehl für das Haus des Vampirkönigs beantragt. Ich will sehen, was er so gebunkert
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