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Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen

Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen

Titel: Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.T. Ellison
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sich mit ihm verbinden könnte.
    Die Flammen vor ihr schlugen hoch. Sie waren mit Rosmarin für das Erinnern parfümiert und mit Jasmin, weil das der Duft des Hexenmeisters war. Sie schloss ihre Lider und fühlte, wie sie tiefer und tiefer in Trance sank. Dann öffnete sie die Augen und starrte suchend in die Flammen.
    Sie sah einen Altar. Einfach, beinahe grob, und einen Athame mit schwarzem Griff. Zwei Körper, weiblich und männlich, wanden sich im Großen Akt. Dann sah sie die Frau weinen und den Mann verschwinden. Das war alles.
    Sie zog sich zurück und zeichnete den Altar, den sie gesehen hatte. Auf ihm wurde eine weibliche Gottheit verehrt. Zwischen den Laren, den Schutzgöttern bestimmter Orte und Familien, und den Penaten, den Schutzheiligen der heimischen Vorräte, waren wertvolle Hinweise verstreut. Sie versuchte, in all dem einen Sinn zu sehen.
    Sie wusste, die männliche Gestalt, die sie in den Flammen gesehen hatte, war der Junge aus dem Subversion. Sie wusste nur nicht, wer er war oder welche Rolle er spielte. Die weibliche Gestalt schien die Stärkere der beiden zu sein, aber vielleicht missinterpretierte sie das auch. Männer hielten in Gegenwart einer Frau, die sie liebten, oft ihre Stärke zurück und behandelten sie als Gleichgestellte. Als sie die beidenin der Stadt gesehen hatte, war ihr der Junge als die stärkere Hälfte vorgekommen. Eines war sicher – ihre Verbindung war sehr intensiv.
    Sie wusste nicht, was sie sonst noch tun könnte. Also verbreitete sie eine Nachricht unter ihren Brüdern und Schwestern. Alle hielten bereits nach dem Hexenmeister Ausschau. Schließlich sank sie in einen leichten Schlaf, das Notizbuch nah bei sich in der Hoffnung, dass ihr Pantheon ihr im Traum den Weg zeigen würde.

48. KAPITEL
    Northern Virginia
18. Juni 2004
Baldwin
    Kaylie Fields war kleiner als die anderen. Behutsam an den Fuß eines Baumstamms gebettet, hielten die Fesseln sie in einer liebevollen Umarmung fest. Ihr Haar klebte an ihrem Gesicht – sie war während des Sturms hier draußen gewesen, genau, wie er befürchtet hatte. Trauer wallte in ihm auf. Als Kind hatte er Angst vor Stürmen gehabt; er fragte sich, ob sie sich auch gefürchtet hatte. Aber das war dumm – sie war lange vor Ausbruch des Sturms getötet und an den Baum gebunden worden. Sie hatte keine Angst mehr empfinden können – und mal ehrlich, was war schon ein Unwetter mit Regen und Gewitter im Vergleich dazu, entführt, geschlagen und ermordet zu werden? Ihre Beine waren offensichtlich gebrochen, ein grausamer Akt, von dem Baldwin vermutete, dass er direkt nach der Entführung stattfand, damit die Opfer nicht weglaufen konnten. Bei keiner der Autopsien waren Fesselspuren am Körper entdeckt worden – warum sollte man auch jemanden fesseln, wenn man ihn auf diese Art wehrlos machen konnte?
    Baldwin hörte einen der Jungs vom Fairfax County ein paar Schritte zur Seite stolpern und sich dort erbrechen. Vermutlich war es seine erste Leiche oder zumindest das erste Kind als Opfer. Kaylie sah aus, als würde sie selig schlafen. Ein Eindruck, der nur von dem hellroten Fleck auf ihrem Torso und den seltsam verbogenen Schienbeinen gestört wurde. Mitten durchs Brustbein gestochen. Genau wie bei den fünf vorherigen Mädchen. Der Uhrwerk-Mörder hatte erneut zugeschlagen.
    Bei diesem Mord gab es jedoch ein paar Unterschiede zu den vorhergegangenen. Der erste war die Entfernung zu den anderen Fundorten. Die ersten fünf Opfer waren direkt neben dem Hauptwanderweg gefunden worden. Kaylie hingegen lag tief im Wald verborgen, weggeworfen wie Überreste eines Campingausflugs. Sie hätten sie nicht so schnell gefunden, wenn ihre Eltern nicht einen Anruf erhalten hätten, in dem der Ablageplatz detailliert beschrieben worden war. Eine weitere Abweichung vom Modus Operandi. Der Anruf war aus einer Telefonzelle in einer dunklen Gasse in Downtown D. C. getätigt worden– entweder von dem Mörder selber oder von jemandem, den er dafür bezahlt hatte. Die Kollegen schauten sich gerade auf den Überwachungsbändern des Parks die ankommenden und abfahrenden Autos der letzten Stunden an, doch bisher ohne Glück. Sie hatten immer noch keine Ahnung, wie die Leichen in den Park transportiert wurden.
    Noch nie hatte er gefühlt so wenig Kontrolle über einen Fall gehabt wie jetzt.
    Charlotte seufzte. Baldwin drehte sich um und sah, dass sie sich Notizen machte.
    „Es ist anders als sonst“, sagte er.
    „Er war es trotzdem“, sagte sie. „Er

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