Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen
Zusammen zu sein war das Wichtigste. Als man sie trennte, fingen sie an, alles zu tun, was sie nur konnten, um wieder zusammen zu sein. Ich denke, wir müssen uns das Haus der Atilios noch einmal gründlich vornehmen, den Ehemann informieren, schauen, ob wir die Mutter irgendwo finden können. Ihre Abwesenheit ist zu auffällig, als dass sie etwas Gutes bedeuten könnte.“
„Da könntest du recht haben. Die Trennung der Geschwister könnte das auslösende Ereignis gewesen sein. Fane zeigt definitiv soziopathische Tendenzen. Wenn sie Wicca praktiziert, denkt sie sicherlich, sie hat die Kontrolle und kann den Verlauf ihres Lebens nach ihren Wünschen verändern. Glück wird ihr ein Dorn im Auge sein – sie wendet sich gegen alles, was sie an das erinnert, was sie mal gehabt hat. Dir ist sicher aufgefallen, dass alle Familien, mit denen wir gesprochen haben, relativ glücklich waren und die Eltern noch zusammen waren. Das könnte den Impuls für die Auswahl der Opfer gegeben haben.“
„Also arrangiert sie mit ihrem Freund Thorn, dass die Partydrogen der Kids gepanscht werden, dann schleicht sie in ihre Häuser und ritzt ihnen Pentakel in die Bäuche? Die Theorie ist auch nicht schlechter als alle, die ich bisher hatte. Abgesehen von einer Sache: Woher wusste sie, wer die Pillen nehmen würde und wer nicht? Theo Howell hatte alle gewarnt. Hätte es sonst noch mehr gegeben? Und wie hätte Fane davon erfahren?“
„Acht Opfer. Mindestens drei davon miteinander verbunden. Ich weiß nicht, LT. Vielleicht war sie dabei, als die Drogen genommen wurden.“
„Und Brandon Scott? Er hat die Drogen nicht genommen und wurde deshalb zu Tode geprügelt. Ich glaube, wir gehen das auf die falsche Art an. Diese Verbrechen sind miteinander verbunden, aber es ist trotzdem noch ein zu großer Zufall, dass einige Kids die Drogen genommen haben und andere nicht. Ich denke, diejenigen, die die Tab letten nahmen, wurden dazu gezwungen.“
„Was bedeuten würde, Fane wäre an allen Tatorten gewesen. Oder …“
Taylor schlug sich gegen die Stirn. „Sie haben sie aufgeteilt. Fane, Juri Edvin und Susan Norwood haben die Opfer untereinander aufgeteilt, sodass sich jeder nur um ein paar kümmern musste. Sie haben sich vermutlich unter dem Deckmantel, die Drogen abzuliefern, Einlass verschafft. Erinnerst du dich, dass es keinerlei Anzeichen für ein gewalttätiges Eindringen gab? Sie tauchten mit den Drogen in der Hand an der Tür auf, hatten irgendeine Waffe dabei und zwangen ihre Opfer, die Tabletten zu nehmen. Die Überdosis setzte sofort ein und die Jugendlichen starben schnell. Die Mörder warteten so lange ab, bis die Opfer bewusstlos waren, arrangierten die Leichen, ritzten die Pentakel, drehten die Filmsequenzen und verschwanden.“
„Drei Jugendliche, acht Opfer, inklusive Brittany Carson – das ist für das Zeitfenster ganz schön eng. Aber bei vier Jugendlichen sähe die Sache schon ganz anders aus“, überlegte McKenzie laut.
„Zumal Brittanys Mord als letzter passierte. Laut Juri Edvin hatten sie und Susan Norwood Streit. Brittany ist mit Norwoods Exfreund ausgegangen, was sie rasend gemacht hat. Juri hat gesagt, Susan wollte, dass er Brittany tötete. Es wäre ihre Idee gewesen. Das würde diesen Fall klären.“
Sie hielt inne. McKenzie grinste sie an – sie waren zur gleichen Zeit auf die gleiche Lösung gekommen.
„Aber was ist mit dem Bruder? Wir müssen immer noch den Jungen von Ariadnes Zeichnung identifizieren. Glaubst du, es ist Schuyler Merritt?“
„Ich wette, er ist es. Warum zeigen wir das Bild nicht ein wenig herum? Fangen wir mit Susan Norwood an. Mal sehen, wie sie reagiert. Sie ist die Verletzlichste von allen.“
47. KAPITEL
Nashville
19:00 Uhr
Ariadne zerrieb die Kräuter zwischen ihren Fingern, ihren Handflächen, rieb sie vor und zurück, sodass die wohlriechenden Zweiglein gleichmäßig ins Feuer fielen.
„Isis, Astarte, Diana, Hekate, Demeter, Kali, Inana.“
Sie wiederholte den Gesang der Göttinnen noch vier Mal, ruhig und monoton, zog das letzte A von Inana in die Länge, fühlte, wie sie selber eins wurde mit ihrem Pantheon. Wahrsagen mithilfe des Feuers war ihre Spezialität, so machte sie es am liebsten, und sie war sicher, sie würde die Schritte des Hexenmeisters nachvollziehen können, nun, wo das Band zu seinem Coven unterbrochen worden war. Er würde seine Gefühle im Wind herumwirbeln, nach Wegen suchen, sie wieder zusammenzubringen, und Ariadne war sicher, dass sie
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