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Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen

Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen

Titel: Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.T. Ellison
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wurden.
    Frustriert rief sie schließlich Ariadne an, erreichte sie jedoch nicht. Sie hinterließ eine Nachricht mit der Bitte um Rückruf. Taylor kannte sich in dieser Welt überhaupt nicht aus und hatte das Gefühl, dass Ariadne ihr helfen könnte. Inzwischen tat es ihr leid, dass sie sie vorhin weggeschickt hatte.
    Sie tigerte im Konferenzraum auf und ab, als ihr Handy klingelte. „Taylor?“ Taylor erkannte die atemlose Stimme als die von Marcus, obwohl seine Nummer unterdrückt war.
    „Was ist los? Du klingst vollkommen außer Atem.“
    „Ich bin beim Haus von Schuyler Merritt. Ich glaube, er war hier.“ „Wirklich? Wie lange ist das her?“
    „Nicht sehr lange. Das Haus brennt lichterloh.“
    Der Mond hing tief am Himmel, eine perfekte Sichel, an deren Spitze das kleine Licht des Planeten Venus glitzerte. Die Nacht war klar und kalt, die Luft brannte in Taylors Nase.
    Sie und McKenzie unterhielten sich auf der Fahrt nach Green Hills, während die nächtlichen Straßen Nashvilles an ihnen vorbeiflogen. „Was glaubst du, unternimmt er als Nächstes, McKenzie?“
    „Ich weiß es nicht. Er könnte versuchen zu fliehen. Vor allem, wenn er weiß, dass seine Kumpanen hinter Gittern sitzen. Er könnte auch bleiben und kämpfen. Ich weiß es einfach nicht.“
    „Was ich wissen will, ist: Ist er fertig?“
    Er sagte nichts, sondern schaute nur aus dem Fenster. Sie waren auf der Twenty-first Avenue, die Straßen waren für diese abendliche Zeiterstaunlich leer. Die Nachwehen der Feiertage; die Stadt schlief nach der langen Nacht am Freitag.
    „Hast du Ariadne angerufen?“, fragte er. „Ich habe es versucht. Sie geht nicht ran.“
    „Wir müssen ein Auge auf sie halten. Sie könnte versuchen, ihn selber aufzuspüren und zu stellen. Du hast sie vorhin abgewiesen, vielleicht vertraut sie dir jetzt nicht mehr.“
    „Hör mal, ich weiß, dass du selber nicht an den ganzen okkulten Kram glaubst, McKenzie.“
    „Stimmt, aber ich weiß genug darüber, um zu erkennen, dass einige Menschen sehr wohl daran glauben. Schau dir diese Teenager an. Sie haben mit Hexerei herumgespielt. Sie glauben. Sie denken, dieser Junge, Raven, hat sie mit einem Bann belegt, damit sie nicht über ihn sprechen können. Es ist nicht so, dass sie nicht sprechen wollen. Das tun sie. Aber sie glauben allen Ernstes, dass sie es nicht können. Das ist ein äußerst faszinierendes Phänomen. Eine Art Stockholm-Syndrom.“
    „Du glaubst wirklich, dass er solche Macht über sie hat?“
    „Ja. Zumindest über Fane. Aber alle vier haben bei der Umsetzung seines Plans mitgemacht. Ich denke, Raven hat für sich behalten, dass er Embers Bruder töten wollte. Von da aus ist dann alles schiefgegangen. Er hat vielleicht geglaubt, dass sie es so wollte, aber damit hat er falschgelegen. Er hat seine Grenzen überschritten und das Einzige gefunden, was zum Bruch ihrer Gruppe führen konnte. Du hast gehört, was sie über die sexuellen Riten gesagt haben. Fane und Raven haben miteinander geschlafen. Zwischen ihnen besteht eine starke Verbindung. Inzestuöse Beziehungen wie diese sind für die Beteiligten oft überwältigend. Sie liebt ihn, weil er zu ihrer Familie gehört, aber sie liebt ihn auch als Mann. Sie ist noch nicht erwachsen genug, um Liebe und Sex voneinander trennen zu können. Er sorgt dafür, dass sie sich gut fühlt und sich gleichzeitig dafür schämt. Ich wette Geld da rauf, dass ihr Dad sie auch missbraucht hat. Vielleicht hat sie sich zum Schutz an ihren Bruder gewandt.“
    „Sie kommt mir nicht sonderlich unschuldig vor.“
    „Unschuldig nicht, nein. Aber missbraucht. Sie sucht überall nach Liebe. Ich nehme an, dass der Junge auch misshandelt wurde – schau dir seine bisexuellen Tendenzen an. Für ihn ist Sex gleichbedeutend mit Liebe. Bei jemandem, der so jung ist, ist diese krankhafte Störung meist erlernt.“
    Taylor bog auf den Woodmont ab und dann links auf den Hilldale Drive. Das Haus der Merritts stand nur wenige Hundert Meter die Straße hinunter. Sie konnte den Rauch schon riechen. Der übliche Herbstgeruch Nashvilles – verbrennendes Laub und verrottendes Gras – wurde von dem Gestank nach Benzin überlagert.
    Das Haus war nicht zu verfehlen – schwarze Rußspuren um die Tür, eine Gruppe Streifenwagen, einige mit blinkenden Lichtern, andere mit weit aufgerissenen Türen. Der Feuerwehrwagen wurde gerade wieder eingeräumt, die Feuerwehrmänner rollten die Schläuche ein und verschlossen den Hydranten. Sie hatten das

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