Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen
Niemand wird je davon erfahren. Denk doch einmal an all die Leben, die wir retten würden, den Trost, den die Familien fänden. Es dient einem höheren Ziel.“
Sie stand nur wenige Zentimeter vor ihm, die Hitze strahlte in Wellen von ihrem Körper aus. Rechtschaffene Entrüstung stand ihr nicht gut. Jeder Muskel in seinem Körper spannte sich an. Er erkannte, dass er sie schlagen wollte. Er hatte noch nie eine so reine, pure Wut durch seine Adern fließen gespürt.
Sie packte seine Hand, und er zog sie zurück, als hätte er sich verbrannt. Sie ignorierte das, griff noch einmal nach ihm. Er erstarrte, als ihre Arme sich um seinen Körper schlangen. Sie fing mit ihrem dämonischen Tanz an, dessen Bewegungen darauf ausgerichtet waren, sein Blut in Wallung zu bringen. Doch er spürte nichts. Mit einem einzigen laut ausgesprochenen Gedanken hatte sie jegliche Gefühle, die erfür sie gehabt haben mochte, getötet.
Das war nicht, was er wollte. Das hier war falsch, und zwar alles daran. Er hatte es immer gewusst, aber dieser offene Verführungsversuch, nachdem sie eben versucht hatte, ihn dazu zu bringen, gegen seinen Ehrenkodex zu verstoßen, machte ihn krank. Er trat zurück und packte ihre Arme, hielt sie daran von seinem Körper weg. Er konnte nicht anders, er schüttelte sie leicht, versuchte, ihre volle Aufmerksamkeit zu erlangen. Er schaute ihr direkt in die Augen, um sicherzugehen, dass sie ihn klar und deutlich verstand.
„Hör mir genau zu. Ich werde vergessen, dass du das gesagt hast. Ich werde in die andere Richtung schauen, während du deine Sachen zusammensuchst und so schnell wie möglich aus meiner Wohnung verschwindest. Ich werde dich von diesem Fall abziehen. Es ist dir ab sofort untersagt, auch nur in die Nähe von Harold Arlen zu gehen. Hast du mich verstanden?“
Charlotte presste die Lippen aufeinander und riss sich von ihm los. „Fick dich, Baldwin. Du hast mir gar nichts zu sagen. Du willst mich genauso, wie ich dich will. Das kannst du nicht leugnen. Und tief in deinem Herzen weißt du, dass mein Vorschlag der einzig richtige ist.“
„Du könntest dich nicht mehr irren. Geh jetzt, Charlotte. Hau endlich ab.“
Er schrie und musste alle Kraft zusammennehmen, um seine Stimme wieder zu beruhigen.
Sie starrte ihn an, der Schmerz in ihren bernsteinfarbenen Augen war greifbar und tödlich.
„Wage es ja nicht, mich aus deinem Leben zu werfen, Baldwin. Sonst werde ich dafür sorgen, dass du es bereust.“
„Oh, eine Drohung, Charlotte? Behältst du so die Leute in deinem Bett, in deinem Bann?“
„Ich liebe dich.“ Sie fing an zu weinen, die Tränen flossen über ihr Gesicht, tropften von ihrem Kinn. Sie versuchte nicht, sie zu verbergen, sondern stand stolz und mit geradem Rücken da und schaute ihm in die Augen.
„Ich sagte, ich liebe dich. Du kannst mir nicht erzählen, dass du nicht das Gleiche für mich empfindest.“
Baldwin schüttelte nur den Kopf. Er nahm ihre Drohung nicht ernst. Mal ehrlich, was konnte sie schon tun? Ja, er hatte eine nicht sonderlich glückliche Affäre gehabt, aber damit war er beim Bureau nichtder Erste und er würde auch nicht der Letzte sein. Er bekäme eine Verwarnung und das wäre es.
Er senkte die Arme und ging ein paar Schritte zur Seite. Charlotte weinte weiter, doch ihr Blick war jetzt wachsam. Er spürte, dass die Erkenntnis langsam einsickerte und die Wut sich in ihr breitmachte.
Er drehte sich um und sagte: „Ich liebe dich nicht.“
„Nun, dann haben wir ein kleines Problem. Denn ich bin schwanger.“
Er erstarrte und drehte sich ganz langsam zu ihr um. „Was hast du gesagt?“
Sie reckte das Kinn und schaute ihm direkt in die Augen. „Ich bin schwanger.“
Er konnte die Gefühle nicht benennen, die durch seinen Körper tobten. Das konnte nicht sein. Sie verarschte ihn. Doch irgendetwas in ihrer Miene verriet ihm, dass sie keine Witze machte.
„Ist es von mir?“, fragte er.
„Fick dich, Baldwin. Fick. Dich.“ Große, dicke Tränen rollten über ihr Gesicht. „Wie kannst du so etwas fragen?“
„Weil es noch zu früh ist. Wir sind erst seit wenigen Wochen zusammen.“
Sie drehte sich um und griff nach ihrer Handtasche. Sie wühlte eine Weile darin herum, dann holte sie etwas heraus und warf es ihm zu. Er fing es auf – ein Schwangerschaftstest mit zwei rosafarbenen Linien.
Was für ein Desaster.
Sie fand ihren Stolz wieder. Ihr Gesicht zeigte keine Regung.
„Da du es ja offensichtlich nicht willst, werde ich es
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