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Teckla

Teckla

Titel: Teckla Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Brust
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nicht von einem Aufstand der Teckla. Wir reden auch nicht über die Regierungszeit der Teckla; es geht um die Unterbrechung des Zyklus selbst.«
    »Das hat Adron mal versucht, erinnerst du dich? Er hat eine Stadt vernichtet und ein Interregnum erschaffen, das länger als zweihundert Jahre andauerte, und trotzdem hat es nicht geklappt.«
    »Wir machen es aber nicht mit prä-imperialer Zauberei oder einer anderen Art Magie. Wir machen es mit der Kraft der Massen – derjenigen, die die wahre Macht besitzen.«
    Ich hielt meine Ansicht, was die wahre Macht ist und wer sie innehat, zurück und sagte: »Ich kann nicht zulassen, daß man dich tötet, Cawti. Ich kann es einfach nicht.«
    »Die beste Art, mich zu beschützen, wäre, wenn du zu uns kommst. Uns fehlt noch –«
    »Etwas anderes als Wörter«, unterbrach ich. »Denn ihr habt nur Wörter.«
    »Ja«, sagte Cawti. »Die Wörter aus den Geistern und Herzen denkender menschlicher Wesen. Auf der ganzen Welt gibt es keine stärkere Kraft, keine bessere Waffe, wenn man sie erst anwendet.«
    »Klingt gut«, meinte ich. »Aber ich kann es nicht akzeptieren.«
    »Mußt du aber. Zumindest mußt du dich der Sache stellen.«
    Darauf antwortete ich nicht. Ich dachte nach. Wir haben nichts mehr gesagt, aber bevor wir den Klavaschuppen verließen, wußte ich, was ich zu tun haben würde. Das würde Cawti nicht gefallen.
    Aber mir gefiel es ja auch nicht.

 
     
1 GRAUE HOSE: BLUTFLECK VOM RECHTEN BEIN OBEN ENTFERNEN …
     
     
    Nur für den Fall, daß ich es noch nicht deutlich gemacht habe: der Fußmarsch in das Gebiet der Ostländer hinüber dauert gute zwei Stunden. Allmählich war ich es leid. Oder vielleicht auch nicht. Wenn ich jetzt daran zurückdenke, hätte ich auch in drei Sekunden hinteleportieren und dann fünfzehn bis zwanzig Minuten kotzen können oder zumindest würgen. Ich vermute also, daß mir die Zeit zum Gehen und Nachdenken gelegen kam. Aber ich weiß genau, daß ich entschieden zuviel Zeit damit verbrachte, zwischen dem Bezirk Malak-Kreisel und Süd-Adrilankha hin- und herzulaufen.
    Jedenfalls bin ich dort angekommen. Ich betrat das Haus und stand vor dem Türbogen, der jetzt mit einem Vorhang zugehängt war. Klopfen konnte ich ja nicht, und an die Mauer hämmern wollte ich auch nicht, also rief ich: »Ist jemand da?«
    Schritte waren zu hören, der Vorhang ging zur Seite, und ich sah meinen Freund Gregori. Sheryl stand hinter ihm und schaute mich an. Ob außer ihr noch jemand im Zimmer war, konnte ich nicht erkennen. Weil es Gregori war, der vor mir stand, drängelte ich mich einfach an ihm vorbei und fragte: »Ist Kelly in der Nähe?«
    »Komm doch herein«, sagte Sheryl. Das war mir etwas unangenehm. Niemand sonst war im Zimmer. In einer Ecke lag ein hoher Stapel Zeitungen, die gleiche, die auch Cawti gelesen hatte.
    Gregori sprach mich an: »Warum willst du ihn sehen?«
    »Ich habe die Absicht, meine irdischen Reichtümer dem größten Idioten zu vererben, den ich finden kann, und ich wollte ihn befragen, ob er sich dafür eignet. Aber jetzt, wo ich dich kennengelernt habe, ist mir klar, daß ich nicht mehr zu suchen brauche.«
    Er funkelte mich böse an. Sheryl mußte ein bißchen lachen, und Gregori wurde rot.
    Da kam Kelly durch den Vorhang. Ich sah ihn mir genauer an als zuvor. Er war wirklich recht übergewichtig und klein ebenfalls, aber irgendwie würde ich ihn eher extrem rundlich nennen als fett. Niedlich, irgendwie. Durch seine flache Stirn sah der Kopf recht groß aus. Die Haare hatte er ganz kurz geschnitten, vielleicht einen Fingerdick, und er hatte keine Koteletten. Mit den Augen konnte er zweierlei, entweder zusammenkneifen oder blinzeln, und sein Mund war sehr ausdrucksstark, wahrscheinlich weil er von so viel Fett umgeben war. Ich hatte den Eindruck, als wäre er einer der Leute, die von einem Augenblick auf den anderen von fröhlich auf bösartig umschalten können; wie Glühkäfer zum Beispiel.
    Er sagte: »Also. Komm mit.« Dann drehte er sich um und ging in den hinteren Teil der Wohnung, und ich mußte ihm folgen. Ich fragte mich, ob er das absichtlich so gemacht hatte.
    Das Hinterzimmer war eng und stickig und roch nach Pfeifentabak, obwohl Kellys Zähne nicht wie die eines Rauchers aussahen. Wenn ich es recht bedenke, hat er wahrscheinlich überhaupt kein Laster. Außer zu viel essen. Schade, daß er Ostländer war. Dragaeraner können überschüssiges Fett durch Zauberei entfernen; Ostländer bringen sich bei dem Versuch meist

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