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Tee und Toast

Tee und Toast

Titel: Tee und Toast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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angeblich
irgendwelche wahnsinnig dringenden Arbeiten draußen auf der Farm zu erledigen.
    Was mich anbelangt, so habe ich
vor vielen Dingen Angst, aber nicht vor Wespen. Man muß sie lediglich
ignorieren, und schon lassen sie einen in Ruhe. Abgesehen davon schwellen bei
mir die Wespenstiche nie an, was man bei Paul weiß Gott nicht behaupten kann.
    Jedes Jahr erreichen die Wespen
in Verbindung mit der Überfülle an Obst, was sieben Jahre Farmerleben im
Hochland nicht geschafft haben: sie trennen Paul und mich. Solange ich
einwecke, sind Wespen im Haus, und solange Wespen im Haus sind, ist Paul nicht
da. Er ist irgendwo draußen auf der Farm, weg von seinen Lieben.
    In diesem Jahr kam alles etwas
früher zur Reife, und Larry und ich hatten bereits Ende Januar alle Hände voll
zu tun. Wir arbeiteten zwei Wochen lang ohne Punkt und Komma. Dann wurde es
wieder etwas ruhiger. Die Wespen wanderten in den Obstgarten zurück und
beschäftigten sich mit dem Fallobst. Die Einmachzeit war vorbei, und ich konnte
mit einem Stoßseufzer die Tür der Vorratskammer hinter Reihen von Marmeladen-
und Kompottgläsern zumachen.
    Als die letzte Wespe aus dem
Haus geflogen war, kehrte Paul an den Busen seiner Familie zurück.
    Larry und ich hatten uns in
diesen zwei Wochen nur selten gesehen. Wir hatten natürlich regelmäßig
miteinander telefoniert, aber nur zweimal hatte Larry ungehemmt sprechen können.
Beim erstenmal klang es so, als sei sie bereits am Zerreißpunkt angelangt.
    »Ehrlich, Susan, sie ist nicht
zu ertragen. Glaubst du, sie tut auch nur einen Handschlag? Ich verstehe nicht,
wie man durch einen gebrochenen Knöchel unfähig sein kann, Zwetschgen
auszusteinen, aber es ist so. Ihre ganze Lieblichkeit ist reine Mache. Sie
bricht zusammen, wenn kein Mann in der Gegend ist, und ein ganz mieser
Charakter kommt zum Vorschein .«
    »Woher weißt du das? Sie hat
dir diesen Charakter doch nicht etwa schon gezeigt ?«
    »Doch, heute. Rex, das liebe
Vieh, weißt du. Aber das kommt davon, wenn man zu faul ist, sein Zimmer in
Ordnung zu halten und seine Sachen aufzuräumen. Wenn man alles auf dem Boden
herumliegen läßt, trägt es eben das kleine Hündchen davon .«
    »Hat er ihre besten Nylons
verspeist ?«
    »Viel schlimmer noch. Ihr
Korsett — und was für eines, sage ich dir! Das Schlimme daran war, daß der
kleine Hund es auf den Rasen vor das Haus zerrte und wir keine Zeit hatten, es
ihm zu entreißen, bevor Julian auftauchte .«
    Ich lachte schallend. »Ich
nehme an, daß Rex das dubiöse Kleidungsstück bis zur Unbrauchbarkeit zerriß .«
    »Genau. Und an mir ließ sie
dann ihre Wut aus. Schimpfte auf Leute, die in ihre Tiere vernarrt sind und sie
im Haus alles machen lassen, und so weiter und so weiter. Als dann Julian das
Zimmer betrat und — bitte halt dich fest — die zerrissene Ritterrüstung mit
spitzen Fingern vor sich hertrug, brach sie natürlich sofort ab .«
    »Das nenne ich Heroismus. Wo er
doch so penibel ist .«
    »Eben. Er versuchte zu lächeln,
aber sein Gesicht zeigte stumme Pein. Was mich natürlich ganz hilflos werden
ließ .«
    »Schwindle nicht, Larry. Du
hast dich totgelacht. Hat sie dir nicht beinahe die Augen ausgekratzt ?«
    »Nicht ganz. Wegen Julian, denn
— wenn du mich fragst, hat das Aas ein Auge auf ihn .«
    »Meinen Segen hat sie. Und was
sagte Julian ?«
    »Er blickte uns beide nur an.
Gloria war krebsrot vor Wut und ich vor Lachen. Julian, der natürlich sofort
merkte, daß die Situation eher gespannt war, spielte den Friedensengel, gab vor,
in Tiri eine Besorgung machen zu müssen und nahm die schreckliche Person mit.
Deswegen kann ich endlich einmal frei von der Leber weg reden .«
    »Du kannst es ihr letztlich
nicht übelnehmen, daß sie wütend war. Hat sie nur das eine Korsett ?«
    »Ach wo! Sie hat von allem
mindestens ein Dutzend. Ich weiß zwar nicht, wie sie das alles bezahlt, nachdem
sie es ja angeblich so schwer hat — aber ich denke natürlich mit dem größten
Vergnügen das schlechteste. Was macht die Einweckerei ?«
    »Gerade fertig damit. Aber Christopher
scheint etwas auszubrüten. Er ist von oben bis unten mit Tupfen bedeckt .«
    »Großer Gott! Windpocken oder
Masern?«
    »Keine Ahnung. Doktor North
kommt morgen früh .«
    »Wenn du natürlich diesem
kleinen Quacksalber abnimmst, was er behauptet...«
    »Natürlich werde ich das tun.
Und ein für allemal: Er ist fast einen Meter achtzig groß .«
    »Aber sein Gehirn ist abnorm
klein .«
    »Red doch kein dummes

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