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Tee und Toast

Tee und Toast

Titel: Tee und Toast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Susan mit ihrem Teil verschont. Gräßliche
Angelegenheit. Ich müßte eigentlich mit Christina anfangen, denn sie ist fünf,
aber ich habe nicht das geringste Talent, jemandem etwas beizubringen, und
schon allein der Gedanke daran macht mich krank. Aber ich fürchte, daß ich
eines Tages doch beginnen muß .«
    »Lassen Sie es doch mich tun, solange
ich hier bin. Für mich ist das nichts Neues, wissen Sie. Die Kinder, die ich
unterrichtete, gingen ebenfalls nach der Fernschule vor, allerdings waren sie
viel weiter. Mir machte das Spaß .«
    »Das ist unmöglich. Kein
normaler Mensch kann Spaß daran haben, Christina etwas beizubringen. Ich habe
mich einmal eine halbe Stunde lang hingesetzt und ihr nur den einen Satz
einzuhämmern versucht: >Eins und eins ist zwei .< Sie hat mich nur angelächelt und gesagt: >Eins und eins ist keins.< Ich
fürchte, daß sie einen sehr starken Eigenwillen hat.«
    Lydia lachte und schlug vor,
doch gleich Christopher zur ersten Unterrichtsstunde zu holen. Zu zweit sei es
für die Kinder lustiger. Larry rief mich an, und ich rannte vom Telefon zum
Wagen und setzte nach einer knappen halben Stunde meinen Sohn vor Larrys Tür
ab. Prudence hatte ich bei Paul gelassen. Als Larry Christopher mittags wieder
zurückbrachte, rief sie begeistert aus: »Susan, es ist phantastisch. Glaubst du
nicht, wir könnten es irgendwie für immer machen? Ich meine, daß Lydia bei
einer von uns beiden wohnt und die Kinder unterrichtet? Das würde unsere ganzen
Probleme lösen .«
    »Das wäre wundervoll. Laß uns
doch gleich mal mit Paul reden. Er hat die Kinder in der letzten Woche sehr
häufig gesehen, und das hat ihm weitgehend die Augen geöffnet .«
    Paul sah ziemlich blaß und
gereizt aus und hatte während der Zeit, die er im Bett liegen mußte, alle Arten
von Theorien über Kindererziehung entwickelt. Doch er schlug sie nur zu gern in
den Wind, als er die Chance witterte, die Verantwortung an Lydia Forbes
weiterzugeben.
    »Ob wir uns das leisten können?
Aber natürlich. Bitte, Larry, besprich die Angelegenheit mit Sam und kommt
heute abend herüber. Ich habe Mrs. Forbes zwar nur kurz gesehen, finde sie aber
ausnehmend sympathisch. Was aber noch lange nicht heißt, daß ich in meinem
Urteil so schnell und übereilt bin wie ihr beide. Aber sie hat mir einen sehr
ruhigen und vernünftigen Eindruck gemacht. Außerdem hat sie vielleicht einen
guten Einfluß auf euch zwei...«
    Woraufhin sich Paul in
wohlbekannten Redensarten über verheiratete Frauen und Mütter von zwei Kindern
erging und weder Larry noch ich zuhörten.
    Sam meinte: »Eine verflucht
gute Idee. Aber wie steht sie dazu? Wird sie das Landleben nicht langweilig
finden ?«
    Als wir unseren Plan Lydia
auseinandersetzten und sie sich einverstanden erklärt hatte, kannte die
Begeisterung unserer Männer keine Grenzen. Nichts freut sie mehr, als die
Anerkennung dessen, was sie angeblich vorgeschlagen haben.
    Lydia trat also in unser
gemeinsames Leben ein und unterrichtete unsere Kinder.
    »Ich freue mich sehr«, hatte
sie gesagt. »Das gibt mir die Gelegenheit, meinem Hobby nachzugehen. Schauen
Sie nicht so entsetzt drein, Paul. Ich weiß, daß Männer Frauen mit Hobbies
nicht leiden können — aber meines ist ausgesprochen harmlos. Ich liebe unsere
Wälder und möchte die Westküste nach allen Sorten von Blumen und Pflanzen
durchsuchen .«
    Das war eine Überraschung
gewesen. Lydia war uns nicht wie eine Frau mit wissenschaftlichen Ambitionen
vorgekommen. Als wir das sagten, hatte sie nur gelacht. »Ambitionen? Ich
interessiere mich nur für die Blumen dieses Landes und den Busch .«
    »Aber hier gibt es doch gar
keine besonders schönen Blumen, oder ?« hatte Larry
gefragt. »Gut, ich weiß, daß es Leute gibt, die sich für Waldreben, Ratabäume und so weiter begeistern, aber verglichen mit
Australien ist bei uns doch wenig los — mit Pflanzen meine ich.«
    »Das stimmt nicht«, hatte Lydia
geantwortet. »Es gibt die interessantesten und schönsten Blumen hier, aber
jetzt spreche ich wie eine richtige Frau mit einem Hobby. Ich verstehe nicht
sonderlich viel davon, aber mein Mann war ein Experte. Wir machten endlos lange
Exkursionen in den Busch. Er malte die Bäume und Blumen und konnte nie
aufhören, sich für die Natur zu begeistern. Als er dann aus Gesundheitsgründen
diese Ausflüge nicht mehr machen konnte, ging ich allein und brachte ihm
Pflanzen und Blumen mit nach Hause, damit er sie malen konnte. Deswegen liebe
ich den Busch .«
    Sam

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