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Tee und Toast

Tee und Toast

Titel: Tee und Toast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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und vergnügt, ließ Elisabeth
auf seinem Rücken reiten, schnappte nach Christopher und sagte, er sei jetzt
Maria. Innerhalb von Sekunden hatten die Kleinen ihre Angst vergessen. »Bleiben
Sie mit den Kindern hier in der Küche, Mick«, bat ich. »Mir ist jedes Spiel
recht, das Sie mit ihnen aufführen, wenn sie nur beschäftigt sind .« Er war von diesem Auftrag nicht begeistert und wollte
mich dazu bringen, ihn nach draußen zu Sam gehen zu lassen; aber ich gab nicht
nach. Ich ging zurück auf die Veranda. Sam rannte gerade mit zwei nassen Säcken
auf den Wollspeicher zu. Ein brennender Zweig war in der Nähe des Speichers auf
den Boden gefallen, und das dürre Gras schwelte bereits.
    Innerhalb von Sekunden hatte er
die aufkommenden Flammen niedergeschlagen, aber schon brannte ein Zaunpfahl
neben der Garage. Sam sprang eilig zu und löschte. In dem Moment fiel ein
glimmender Zweig neben den Schuppen auf den Boden, und ich hatte gerade noch Zeit,
einen Sack zu packen und auf den Ast zu schmeißen.
    Die nächste Stunde war ein
Alptraum. Wir rannten atemlos hin und her und konnten kaum der vielen Gefahren
Herr werden.
    Und während der ganzen Zeit war
ich von Angst gehetzt. Was war mit Paul los? Der Qualm war inzwischen so dick
geworden, daß man nicht einmal mehr die Koppeln unter dem Haus sehen konnte.
Nur das ängstliche Blöken der Schafe bewies mir, daß die Herden sicher
eingetrieben waren. Ich war fast schon am Ende meiner Kräfte, als ich ein Pferd
auf unser Haus zugaloppieren hörte. Es war Larry. Sie sprang vom Pferd, packte
wortlos einige Säcke und rannte auch schon auf den Wollspeicher zu, an dessen
Vorderfront ein Fleck Gras lichterloh brannte.
    Ich sprang schnell ins Haus, um
nach den Kindern zu sehen. Die Zwillinge bauten unter Micks Anleitung aus
Kochtöpfen, Tiegeln und Konservenbüchsen einen Turm und hatten kaum Zeit, von
ihrer Arbeit aufzuschauen. Aber Christopher war unglücklich. »Laß mich helfen,
Mammi« bettelte er. »Ich kann auch Funken totschlagen. Ich bin kein Baby mehr .«
    Es wurde mir plötzlich klar,
daß er recht hatte. »Gut«, antwortete ich. »Aber du mußt immer in meiner Nähe
bleiben und darfst auf keinen Fall den Garten verlassen .« Ich bemerkte den fragenden Blick in Micks Augen und sagte: »Ich weiß, daß Sie
auch draußen helfen wollen, Mick. Aber jemand muß bei den Zwillingen bleiben.
Wenn wir nicht mehr zurechtkommen, werde ich Sie rufen. Paul muß ja jede Minute
zurückkommen .«
    Ich hielt das Warten fast nicht
mehr aus. Ich hörte Sam schreien und sah, wie Larry mit der Leiter kämpfte, die
neben der Verandatreppe lag. Ein glühender Zweig war auf die Dachrinne
gefallen. Ich sprang Larry zu Hilfe. Mit vereinten Kräften lehnten wir die
Leiter ans Haus, und im Nu war Larry oben und hatte den glimmenden Ast
heruntergeworfen.
    Mit einem Satz sprang sie die
letzten Sprossen herunter, lachte und klopfte mir auf die Schulter. »Siehst du,
das Haus ist gerettet«, meinte sie aufmunternd und war schon wieder weg.
    Einen Moment lang starrte ich nur
bewundernd hinter ihr her. Sie war eine außergewöhnliche Frau. Sie steckte in
alten Kordhosen, hatte sich dicke Socken über die Hosenbeine fast zu den Waden
herauf gezogen, trug uralte, feste Halbschuhe und hatte um ihr Haar einen alten
Wollschal gebunden. Ihr Gesicht glänzte vor Schweiß und Ruß. Ich konnte nicht
viel besser aussehen. »Ihr seht aus wie die Teufel in meinem Bilderbuch, Tante
Larry und du«, sagte Christopher. »Gib mir einen Sack, Mammi, du hast es mir
versprochen .«
    Die Schafe schrien verzweifelt.
Sie waren wie verrückt vor Angst. Und mir ging es nicht anders. Nicht
unseretwegen, sondern wegen Paul.
    Plötzlich hörte es auf zu
stürmen. Wir starrten uns entgeistert an. Seit Stunden kämpften wir uns in
einem Babylon von Getöse, Rauch und Flammen ab, und nun war auf einmal alles
totenstill.
    Ich wischte mit meiner rußigen
Hand über die feuchte Stirn. Christopher blickte zu mir auf. »Mammi, es ist so
still«, sagte er. »Wo ist Daddy ?«
    Mick erschien auf der Veranda
und streckte dramatisch die Hände zum Himmel. »Gott und all seinen Heiligen sei
Dank«, schrie er. »Er hat dem Sturm die Flügel abgebrochen .«
    Ich mußte fast lachen, aber im
gleichen Augenblick fing der wilde Wein unter dem Wohnzimmer an zu brennen, und
ich riß mit einem Ruck die Reben, die ich so mühsam hochgezogen hatte, zu Boden
und trampelte darauf herum. Plötzlich fiel etwas Kaltes auf meine Stirn. Es war
ein Tropfen.

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