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Tee und Toast

Tee und Toast

Titel: Tee und Toast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Kinder aufpassen .«
    Wir rannten durch den
strömenden Regen in die Garage. Paul hatte den Wagen schon angelassen, ließ uns
noch schnell einsteigen und fuhr los.
    Es war schon fast dunkel. Der
Regen prasselte auf die Windschutzscheiben. Ich bewunderte meinen Mann, daß er
den Wagen überhaupt auf der Straße halten konnte. Man sah rein gar nichts. Er
fuhr schnell, aber sehr vorsichtig.
    Als wir kurz vor dem
Buschreservat angekommen waren, trat Paul plötzlich auf die Bremse und blieb
neben einem dunklen Etwas stehen, das wir zuerst nicht erkennen konnten. Doch
schon nach ein paar Sekunden sahen wir, daß es das ausgebrannte Wrack eines
Autos war.
    Niemand sprach ein Wort. Wir
saßen wie versteinert da. Plötzlich hörten wir eine fröhliche Stimme. »Hallo !« drang es zu uns durch die Dunkelheit, »da scheint Rettung
zu kommen. Sehr gut! Wir dachten schon, wir müßten auf Schusters Rappen nach
Hause reiten .« In das schwache Licht unserer
Scheinwerfer trat eine Prozession von sechs Männern, denen eine leicht
gebeugte, etwas humpelnde Gestalt folgte.
    Larry sprang aus dem Auto und
fiel Onkel Richard um den Hals. Und nun entstand ein heilloses Durcheinander.
Alles redete zur gleichen Zeit. Ja, sie hätten das Reservat vor dem Feuer
bewahrt. Ja, das Haus und die Kinder und alles sei in
Ordnung. Ja, sie seien rechtzeitig angekommen, um den schwelenden Farn und die
Sträucher niederzutrampeln, und der Regen habe den Rest erledigt. Aber, meinten
die Männer traurig, es sei eben verflucht schade um das Auto des Herrn.
    »Wir mußten es stehenlassen und
zu Fuß weitergehen, weil ein umgestürzter Baum die Straße blockiert. Sehen Sie,
dort .«
    »Und der Wagen fing Feuer und
brannte aus, während wir weg waren«, endete Onkel Richard etwas traurig. »Aber
es gibt Schlimmeres auf dieser Welt. Es war zwar ein phantastisches Auto, aber
ich habe es wenigstens gut versichert. Und die Hauptsache, daß wir das Reservat
gerettet haben.«
    Paul brachte uns in zwei Fuhren
zurück. Larry, Onkel Richard, zwei von den Männern und ich wurden zuerst nach
Hause gebracht. Wir saßen eng zusammengedrängt und konnten uns kaum rühren.
    Als wir vor Larrys Haus
ankamen, stand Lydia auf der Veranda im Regen und spähte in die Dunkelheit. Wir
hörten nicht, was sie sagte, als Onkel Richard die Stufen hinaufhumpelte, doch
Mr. O’Neills glückliche Stimme drang zu uns. »Wir haben es geschafft !« rief er, legte Lydia eine Hand auf den Arm und führte sie
ins Haus.
    »Enttäuschend«, meinte Larry
und stieg steif aus unserem alten Auto. »Doch ich gebe die Hoffnung nicht auf.
Schließlich hat er sein Leben riskiert .«
    Zehn Minuten später hörte ich —
unfreiwillig — , wie Lydia das gleiche sagte. Ich
stand in Larrys Schlafzimmer, das an das Wohnzimmer angrenzt, und zog mir
trockene Kleider an. Auch ich höre nicht gern Gespräche mit, aber ich konnte ja
schließlich nichts dafür, daß die Wände in diesem Haus so dünn waren. Und zum
Singen war ich zu müde.
    »Ich machte mir die größten
Sorgen«, hörte ich Lydias weiche Stimme. »Es war wahnsinnig riskant. Aber, was
ich nicht verstehe...«
    Sie zögerte. »Was verstehen Sie
nicht ?« sagte Onkel Richard nach einer Weile. »Finden
Sie es so seltsam, daß ich helfen wollte, das Buschreservat vor dem Feuer zu
bewahren? Ich weiß doch, wie sehr Sie die Bäume und Pflanzen lieben .«
    »Und ich habe immer gedacht,
Sie seien eben nur ein Geschäftsmann. Diese Nutzholzaktien...«
    »Zum Teufel mit den Aktien«,
rief Onkel Richard. »Ich habe sie vor zwei Tagen verkauft. Ich habe meine Bank
angerufen...«
    Ich mußte die erste sein, die
Larry diese Neuigkeit erzählte. Ich zog mir hastig das Kleid über, das sie mir
geborgt hatte.
    Als ich in die Küche gestürzt
kam, war Paul mit dem Rest der Männer bereits da. Sie saßen mit rußverschmierten
Gesichtern und schwarzen Händen um den Tisch und tranken einen Schnaps. »Mein
Gott, wie siehst du denn aus ?« fragte Paul. »Komm, auf
nach Hause! Du brauchst dringend Schlaf .«
    Ich nahm ihm seine
schmeichelnde Bemerkung nicht übel, da mir Larrys Kleid beim besten Willen
nicht paßte. Der Rock ging mir bis zu den Waden, und die Taille saß
entsprechend weit unten. Ich fühlte mich glücklich und geborgen, als Paul
seinen Arm um meine Schulter legte und mich zu unserem alten Auto führte. Ich
hatte gerade noch Zeit, Larry in der Tür zuzuflüstern: »Onkel Richard hat die
Aktien verkauft... Lydia kann ihm jetzt keinen Korb mehr geben, oder

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