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Tee und Toast

Tee und Toast

Titel: Tee und Toast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Ich versuchte, durch den Qualm in den Himmel zu blicken. Endlich
war die Erlösung gekommen. Es regnete.
    Ich stand völlig erschöpft da
und hielt meine Hände den Tropfen entgegen. Der Himmel hatte seine Schleusen
geöffnet und ergoß seine Wassermassen auf das brennende Land. Die Tränen
schossen mir in die Augen, und ich weinte wie ein Kind.
    Plötzlich hörte ich eine
Stimme. »Aber, Susan, was stehst du denn im strömenden Regen? Wirst du nie
vernünftig werden ?«
    Ich drehte mich um und warf
mich schluchzend in Pauls Arme. »Nun beruhige dich doch«, sagte er besänftigend
und strich mir übers Haar. »Es ist naß genug, mußt du dann auch noch Tränen
vergießen? Komm mit ins Haus. Jetzt ist alles vorbei. Du hast dich tapfer
geschlagen. Ich mache dir einen Tee, und dann geht’s gleich ins Bett .«
    Ich lachte und heulte zur
gleichen Zeit. »Zuerst muß ich baden. Mein Gott, Paul, ist wirklich alles vorbei ?«
    »Natürlich. Bei dieser Sintflut
hält sich kein Feuer. Aber komm, du wirst dir nach all der Anstrengung den Tod
holen bei diesem Regen .«
    Wir rannten Hand in Hand ins
Haus. Erst als wir im Trockenen standen, fragte ich: »Wo warst du denn so
lange, Paul? Ich dachte... Ich hatte solche Angst...«
    »Das tut mir leid. Ich wurde
vom Feuer abgeschnitten und konnte die Zuchthammel nur auf einem Riesenumweg in
die Ställe treiben. Wenn ich die Hunde nicht gehabt hätte, wären die Hammel
verloren gewesen. Aber jetzt wollen wir mit Sam und Larry auf unser aller Wohl
anstoßen. Auch mit Ihnen, Mick«, sagte er in der Küchentür zu dem alten Iren.
»Sie haben die Festung gehalten .«
    Larry rief als erstes zu Hause
an. Zu unserem Erstaunen kam sie durch. Lydia kam sofort ans Telefon, und Larry
hielt den Hörer so, daß wir alle mithören konnten. Ich merkte sofort, daß
Lydias Stimme ängstlich und verkrampft klang.
    »Ich versuche schon die ganze
Zeit, bei Susan anzurufen. Ja, ich habe gedacht, daß sie irgendwo draußen ist
und Mick sich mit dem Telefon nicht auskennt. Ist alles in Ordnung ?«
    »Ja, aber es war hart. Wie geht
es zu Hause ?«
    »Alles ist restlos verqualmt,
aber es brennt wenigstens nirgends. Die Kinder sind sehr brav, aber ich mache
mir wegen Mr. O’Neill solche Sorgen .«
    »Wegen Onkel Richard? Was ist
denn los ?«
    »Er ist schon seit Stunden weg
— zumindest schon sehr lang. Als das Feuer am schlimmsten war, kamen sechs
Männer hier vorbei, die auf dem Weg zu einem Buschreservat waren, das besonders
bedroht sein sollte. Direkt vor dem Haus hatte ihr Jeep eine Panne, und Mr.
O’Neill hat sie in seinem Wagen weitergefahren .«
    »Nach Norden zum Reservat? Aber
da stand doch alles in Flammen .«
    »Ja, die Männer wollten Mr.
O’Neill auch davon abhalten. Aber er ließ es sich nicht nehmen. Man müsse
wenigstens versuchen, das Stückchen Busch zu retten, sagte er .«
    »Warum mußte denn Onkel Richard
unbedingt selbst fahren? Er hätte den Männern doch seinen Wagen überlassen und
selbst zu Hause bleiben können .«
    »Das haben sie ja mit allen
Mitteln versucht, aber Mr. O’Neill meinte, er kenne den Wagen und könne
außerdem mit zupacken. Sie warnten ihn und sagten, daß es gefährlich sei, aber
er lachte nur und antwortete: >Wir alten Knaben haben weniger zu verlieren .< Damit ging er und ist noch nicht wieder zurückgekommen.
Oh, Larry, ich mache mir solche Sorgen...«

17
     
    Wir blickten uns fassungslos
an. »Ich glaube kaum, daß etwas passiert ist«, sagte Paul sehr ruhig. »Die
Straße wird blockiert sein. Aber warum, zum Teufel, mußte er dieses Risiko
eingehen ?«
    Larry standen fast die Tränen
in den Augen. »Das ist typisch Onkel Richard. Erzählt dauernd von Nutzhölzern
und stürzt sich mitten in diese Hölle, um das Buschreservat vor dem Feuer zu
bewahren. Oh, Sam...«
    »Es wird ihm nichts passiert
sein, Larry«, sagte Sam. »Aber wir sollten vielleicht lieber hinausfahren und
nach dem Rechten sehen .« Und bevor wir ein Wort dazu
sagen konnten, waren unsere Männer schon draußen in der Garage.
    Wir standen einen Augenblick
lang nur schweigend da, bis uns Mick aus unserer Nachdenklichkeit riß. »Maria
und Joseph«, jammerte er, »Mr. O’Neill ist doch auch nicht mehr der Jüngste und
hat Kriege und ein Leben voll Mühe und Arbeit hinter sich. Und nun kämpft er in
seinen alten Tagen gegen Feuer und Teufel. Gerechter Himmel!«
    Larry stürzte aus der Tür, und
ich hinterdrein. »Warte, Sam«, rief sie. »Wartet auf uns. Komm, Susan, Mick
wird schon auf die

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