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Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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bewusstlos zu Boden stürzte.
    Vor dem dunkelgrauen Himmelsausschnitt in der geöffneten Luke tauchte Stawros Kopf auf.
    »Nimm Max!«, schrie er. »Und komm dann hoch, wir müssen das Drahtseil durchtrennen!«

18.

    Makota hatte Glück gehabt: Als er dem einen Omega-Typen das Mundstück seiner Pfeife ins Auge getrieben hatte, löste sich ein Schuss, der aber nicht ihn traf, sondern den Balken, der den Tank stützte. Während der Mann zu Boden ging, hatte der Ataman sich auf den zweiten gestürzt und dessen Kopf mehrfach mit voller Kraft gegen das Deck geschlagen. Dann ging alles sehr schnell. Offenbar hatte er ungewollt den Plan der Omega-Soldaten durcheinander gebracht, die eigentlich zu mehreren die Kneipe hatten einkreisen wollen, um sie dann zu stürmen und sich die zwei Männer zu schnappen, hinter denen auch er, Makota, her war. Er wurde von mehreren Seiten beschossen, fand aber immer wieder eine Möglichkeit, in Deckung zu gehen. Auch Proktoren tauchten jetzt von überall her auf. In letzter Sekunde konnte er entwischen.
    Zurück blieben die Zelte, die der Tank platt gewalzt hatte, kaputte Stände, Tote und Verletzte. Der Ataman hörte noch eine Weile Stöhnen und Schmerzensschreie, eine Frau jammerte, jemand fluchte. Mit dröhnenden Motoren rasten zwei Sender an ihm vorbei in Richtung Heck.
    Es war schon fast vollständig dunkel, aber als Makota sich über das Geländer am Rand des Oberdecks beugte, konnte er am Ufer des Salzsees zwei Panzer erkennen. Ein Kanonenrohr war auf das Schiff gerichtet, das andere auf die gestreiften Hügel der Wüste.
    Makota sah sich um: Kein Mensch verfolgte ihn, keiner interessierte sich für ihn. Er hockte sich hin und zündete seine Pfeife an. Noch immer drang heftiger Lärm aus der Richtung, wo sich früher die »Boje« befunden hatte, zu ihm herüber. Sein Gefühl hatte ihn also nicht betrogen – auf dem Schiff braute sich etwas zusammen. Aber ihn betraf das ja im Grunde genommen nicht: Die Proktoren interessierten sich kein bisschen für ihn, und er konnte sich ruhig die Zeit nehmen, ein paar Minuten nachzudenken und zu überlegen, wer hier weshalb hinter wem her war. Der Kampf in der »Boje« kam für ihn genau richtig, andernfalls hätte er Hals über Kopf vom Schiff fliehen müssen. Doch dank des Gemetzels dort würde der Mord am Grafen und seinen Leuten vermutlich vorerst unentdeckt bleiben. Die Proktoren hatten am Heck alle Hände voll zu tun, und kein Mensch würde sich für das Gebäude aus acht Containern an einer völlig anderen Stelle auf dem Oberdeck interessieren.
    Die Kerle in Schwarz waren Söldner aus dem Schloss Omega, ohne jeden Zweifel. Ihr ganzes Auftreten verriet sie augenblicklich. Um die »Boje« herum hatte er ziemlich viele von ihnen ausgemacht.
    Aber wer war der Typ im gelben Mantel? Makota paffte vor sich hin und zog die Brauen an der Nasenwurzel zusammen. Irgendwas klingelte da … Stawrides, Hammer … Ja, richtig! Hammer-Arm! Das war doch dieser Krieger, früher mal ein berühmter Knochenbrecher. Was war später aus ihm geworden? Offenbar war er weder gestorben noch hatte er als Rausschmeißer in irgendeiner Kneipe angeheuert. Irgendwer hatte doch von ihm erzählt … ja, klar, Derjuschka. Unerfahrene Kerle wie er mochten solche Geschichten. Er hatte erzählt, dass Stawrides eine Art Reisender geworden war, aber kein normaler, sondern einer, der flog, in so einem seltsamen …
    Flog, nicht fuhr?
    Makota hob den Kopf und legte ihn nach hinten.
    Das seltsame Luftschiff mit den zwei Gasbehältern legte gerade von den Trägern auf dem Dach des seltsamen Aufbaus am Oberheck ab. Er hatte es schon bewundert, als sie zum ersten Mal an Deck gekommen waren. In dieser Richtung war vor Kurzem etwas explodiert, und Schüsse hörte man auch von da.
    Er sprang auf. Natürlich! Er war eben doch ein cleverer Bursche! Mit Nachdenken konnte er alles herausfinden! Nur eines war ihm noch nicht klar: Welche Rolle spielte der Schakaljunge bei der ganzen Sache? Was hatte er damit zu tun?
    Makota klopfte seine Pfeife aus und schob sie in seine Tasche. Egal, das würde er auch noch rausfinden. Das Wichtigste war jetzt, das große Ganze nicht aus den Augen zu verlieren. Fünf Hunderter waren eine Menge Kohle, aber darum ging es jetzt nicht. Selbst wenn er die Einzelheiten in diesem Spiel nicht kannte, er hatte das todsichere Gefühl, dass es hier um etwas sehr viel Wichtigeres ging als um einen halben Tausender in Silber.
    Das Luftschiff flog auf den Bug des Schiffes

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