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Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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und machte einige Schritte rückwärts, während er der Aviette zusah, wie sie wendete und in Richtung eines Tals zwischen zwei Hügeln davonrollte. Dort würde sie Geschwindigkeit aufnehmen und abheben können.
    »Viel Glück!« Ajuta Tschiorana winkte ihm zu. »Danke noch mal – und versteck dich!«
    »Aber was ist es?«, rief Turan und hob die Kiste über seinen Kopf.
    »Der Herr des Himmels«, brüllte Karaban Tschiora, ohne sich zu ihm umzudrehen. »Das ist der Herr des Himmels.«

3.

    Turan kam erst wieder richtig zu sich, als die Aviette bereits abhob. Fassungslos blickte er auf die Kiste in seinen Händen und bemerkte erst jetzt, dass er auch noch die silberne Flasche bei sich trug.
    Er rannte zum Punch , stellte die Kiste auf den Boden der Fahrerkabine, warf einen prüfenden Blick um sich, setzte sich hinters Steuer und lenkte den Laster zur Schlucht am Fuße des Hügels. Nachdem er den Wagen dort versteckt hatte, nahm er sich den Stutzen, kletterte zum Gipfel des Hügels und legte sich dort flach auf den Boden. Schon bald konnte er die Fahrzeuge der Mönche genau erkennen: Rahmen aus dicken Rohren, breite Reifen, niedrige Fahrerkabinen. Darin saßen Männer in Halbkutten.
    Die Mönche hielten nichts von übertriebener Vorsicht, das Brüllen ihrer starken Jeeps hallte über die ganze Ebene wider. Die Wagen des Ordens der Reinheit wurden Teutonen genannt – Turan hatte keine Ahnung, was dieses Wort zu bedeuten hatte. Höhlen und Erdhaufen machten diesen Fahrzeugen nichts aus, bei ent sprechender Geschwindigkeit überwanden sie derartige Hindernisse spielend. Wo der Punch einen Bogen fahren musste, brauchten die Teutonen nicht einmal zu bremsen. Es gab keine Türen, keine Schutzscheiben und Spiegel, die Asketen hatten das alles nicht nötig. Es gab nicht mal eine richtige Karosserie. Ein Motor und ein Fahrer, ein Tank und Reifen waren genug. Daraus ergaben sich eine Schnelligkeit und extreme Wendigkeit, um die man die Mönche nur beneiden konnte.
    Als die Horde Teutonen vorbeifuhr, bemerkte Turan auf einigen schwere Maschinengewehre. Der Lärm der Motoren dröhnte in seinen Ohren. Auf dem Hügel versteckt blickte er der Kolonne hinterher, die von einer riesigen Staub- und Abgaswolke eingehüllt wurde, ebenso schwarz wie die Halbkutten der Fahrzeuginsassen.
    Plötzlich donnerte ein MG los, der Himmel wurde von einer Reihe Leuchtspuren überzogen. Turan folgte den weißen Streifen – die Munition war umsonst verschossen worden, noch hatte die Aviette einen ausreichenden Vorsprung. Das MG verstummte, die Teutonen jagten weiter hinter den Himmelsgängern her und entfernten sich zügig vom Hügel. Turan blickte ihnen hinterher, bis sich die Wolke aus Staub und Abgasen in der heißen Luft über einer entfernten Hügelkette aufgelöst hatte.
    Eine Himmelsplattform, Banditen, Flieger, Mönche … alle diese Ereignisse hatten Turan völlig aus der Bahn geworfen. Der Tag an sich war schon ungewöhnlich genug: Das seltsame Benehmen des Vaters, die Fahrt zum Eisernen Berg ohne jede Begleitung und dazu noch im Punch – allein das hätte ausgereicht, seine Gedanken und Gefühle in Aufruhr zu versetzen. Und dann noch so was!
    Ziemlich erhitzt kehrte er zum Laster zurück. Dort besah er sich als Erstes die Kiste. Sie sah aus wie ein kleiner Koffer aus Metall und kam ganz ohne Schloss aus. Es gab keine Riegel und keine Bügel. Wenn man genau hinsah, konnte man vorne und an den Seiten eine umlaufende Ritze erkennen. Also war die Kiste nicht aus einem Stück, sondern ließ sich irgendwie öffnen wie ein Koffer. Der Griff bestand aus einem Metallbügel, der ordentlich auf der Stirnseite aufgeschweißt war. Das Metall fühlte sich glatt und fest an. Es wäre nicht einfach, die Kiste zu öffnen, aber Nasar würde es in seiner Werkstatt sicher schaffen.
    Turan verscheuchte den Gedanken augenblicklich. Karaban Tschioras Worte hallten in seinem Kopf wider: »Versuche nicht sie zu öffnen, sonst stirbst du auf der Stelle … erzähl niemandem, dass du sie je in den Händen gehalten hast … wir werden dich finden und töten, dich und deine Familie …«
    Er würde seine Eltern, Mika und die Bewohner der Farm auf keinen Fall in die Intrigen der Mächtigen dieser Welt verwickeln. Mit der Gilde der Himmelsgänger und dem Orden der Reinheit war nicht zu spaßen. Deshalb würde er diese Kiste einfach so gut wie möglich verstecken und die Angelegenheit vergessen, bis die Gesandten der Himmlischen Hummeln ihn ausfindig machten.
    Die

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