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Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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irgendeinen Wert hatte, abzunehmen. Die Verletzten wurden getötet.
    Später, als sie haltmachten, traten der Ataman und Krjutschok an Turans Käfig heran. Makota besah sich den Gefangenen und sagte:
    »Ein Messer also, hm? Bist du aufgewacht, Schakal, wieder bei Sinnen. Damit du es weißt, es wird Zeit, mit dem Training anzufangen. Du hast genug gefaulenzt. Morgen gibt es einen Kampf. Stell dich drauf ein, Krjutschok.«
    »Schon gut«, sagte der Bandit und zuckte mit den Schultern.
    Am nächsten Tag erreichte die Karawane einen Metallschrottplatz voller Autowracks und Eisenbruch. Die Banditen schlugen zwischen den dunklen Hügeln und dem Flussbett des ausgetrockneten Flusses ein Lager auf. Alle Fahrzeuge wurden im Kreis aufgestellt.
    »Na gut, Hosenscheißer«, sagte Krjutschok und spuckte seine Kauscheibe aus. »Jetzt werde ich dich verprügeln.«
    Alle Banditen außer den Wachen, die Makota ums Lager postiert hatte, versammelten sich um die Leiterwagen und unterhielten sich angeregt. Sie waren auf das Schauspiel gespannt. Krjutschok öffnete den Käfig, Turan kletterte hinaus und richtete sich zu voller Größe auf. Im Käfig konnte er nur gebückt, mit eingezogenem Kopf stehen. Aus dem Laderaum des Punch trugen sie einen Sessel, der auf einen Holzrahmen befestigt war, und stellten ihn auf dem Dach eines der anderen beiden Käfige auf. Ehe Makota nach oben kletterte, trieben sie den gefleckten Mutanten mit Stangen in eine Ecke des Käfigs, damit er den Ataman nicht anfallen konnte. Makota nahm Platz und legte sich sein Gewehr auf die Knie.
    Turan wurde von zwei Banditen bewacht, von dem glatzköpfigen Mors und dem dürren, langhaarigen Kalantscha. Krjutschok ging zum Nachbarwagen, drückte Malik seine Jacke und sein Hemd in die Hand, krempelte seine Hosenbeine auf, ging mehrmals in die Hocke und klopfte sich mit der Handkante an den Hals. Derjuschka, der junge Mechaniker, lief auf ihn zu und hielt ihm eine Blechdose hin. Krjutschok holte mit den Fingern eine weißlich-durchsichtige Masse heraus und begann, sich damit einzureiben. Es roch nach Fett vom gepanzerten Wolf.
    Turan setzte sich und schlug die Beine unter. Makota hob die Augenbrauen und Mors brüllte heiser:
    »Warum setzt du dich hin? Steh auf! Aufstehen, sag ich!« Mit den Fußspitzen traten er und Kalantscha nach dem Gefangenen, um ihn auf die Beine zu bringen.
    »Los!« Sie hielten Turan die Dose mit Fett hin. »Schmier dich ein, Schakal.«
    Turan schüttelte den Kopf. Seine Muskeln waren von der langen Gefangenschaft im Käfig schwach geworden, ihm war schwindlig.
    Krjutschoks Oberkörper glänzte vor Fett, er hatte sogar sein Gesicht und die kurzen Stoppelhaare eingeschmiert, die jetzt wie Nadeln vom Kopf abstanden.
    »Los, einschmieren!« Mors legte Turan die Hand auf den Nacken und drückte, der andere hielt ihm die Dose direkt unter die Nase. »Los jetzt!«
    Als er mit dem Gesicht fast in dem Fett landete, verlagerte Turan das Gewicht von einem Bein aufs andere und stieß Mors mit dem Ellenbogen heftig in die Rippen. Er machte einen schnellen Ausfallschritt, packte die Dose und schleuderte sie dem begriffsstutzigen Kalantscha an den Kopf. Mors ächzte und fasste sich an die Seite, sein Kumpel sprang fluchend zurück. Die Dose rollte über die Erde. Die umstehenden Banditen brachen in dröhnendes Gelächter aus, einer klatschte in die Hände. Mors griff nach seinem Gewehr, Kalantscha nach seiner Pistole, aber im selben Moment hörten sie Makotas Stimme:
    »Weg mit euch! Er soll sich nicht mit euch schlagen! Mors, lass den Schakalwelpen in Ruhe!«
    Krjutschok holte eine neue Kauscheibe aus seiner Tasche, schob sie in den Mund und warf seine Gürteltasche dann hinter sich auf den Boden. Langsam kam er auf Turan zu, wobei er die Schultern rollte und den Kopf von rechts nach links kippte. Kalantscha und Mors verdrückten sich.
    Makota hob die Hand, um das Startsignal für den Kampf zu geben. Die Banditen waren verstummt, aber Turan wartete nicht länger – sein Körper wollte sich endlich bewegen. Mit vorgebeugtem Kopf sprang er auf Krjutschok zu, stieß ihm diesen in die Brust und hieb ihm gleichzeitig die Faust in den Bauch. Krjutschok machte einen Satz zurück. Beide Attacken hatten ihr Ziel erreicht, dem Banditen aber keinen Schaden zugefügt. Jetzt warf dieser sich nach vorne, als ob er seinen Gegner aufspießen wollte und knallte mit seinem Kopf auf Turans Nase. Turan sprang zurück, Krjutschok folgte ihm, duckte sich, fasste den Jungen um die

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