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Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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Brüstung vor und blickte unter die Brücke. Dort standen niedrige Kuppeln aus Ziegelstein, von denen mit Kondenswasser überzogene Rohre in die Höhe stiegen. Die Tür einer dieser gedrungenen Bauten ging auf, und ein Mann kroch auf allen vieren hinaus, streckte sich, klopfte sich die Hose aus und ging dann auf die nächste Kuppel zu. In der Hand hielt er einen Schraubenschlüssel.
    Als er hinter sich Gebrüll hörte, drehte Turan sich um. Die Mutanten hatten ihre Ration Brei noch immer nicht erhalten und randalierten in ihren Käfigen. Der Gefleckte warf den Kopf hin und her, schlug sich mit den Fäusten auf die Brust und winselte jämmerlich.
    Krjutschok war verschwunden, ebenso alle anderen Banditen. War es möglich, sich unbemerkt auf den Grund dieses ausgetrockneten Sees runterzulassen? Wieder beugte Turan sich vor und betrachtete den Pfeiler, der das Quadrat stützte. Nein, hier gab es keinen Weg nach unten.
    Er wandte sich um, als er hinter sich eine vertraute Stimme hörte. Aus dem äußersten Hotel-Tankwagen trat gerade Krjutschok. Der Bandit entfernte sich eilig und im geduckten Lauf ein Stück von dem Gebäude, ehe er sich wieder aufrichtete und mit lässigem Schritt Turans Richtung einschlug. Wenig später holte ihn ein bärtiger, alter Mann ein, vermutlich der Besitzer des Hotels. Die beiden hielten im Schatten eines Automobils. Krjutschok gab dem Alten Münzen, die dieser in seine Tasche schob, ehe er dem Banditen ein Stoffbündel reichte. Der Alte kehrte ins Hotel zurück, und Krjutschok kam zu Turan hinüber.
    Dessen rechtes Bein hatte gerade heftig und stechend zu schmerzen begonnen. Zu lange hatte der Junge den Wagen gezogen. Seine Muskeln reagierten mit Krämpfen auf die ungewohnte Belastung. Mit knirschenden Zähnen setzte Turan sich hin, um sich die Wade zu massieren, wobei er nebenbei prüfte, ob sich das Stilett an der Kette noch in seinem Versteck befand.
    »Was ist?« Krjutschok blieb neben ihm stehen.
    »Ein Krampf«, erklärte Turan, ohne ihn anzusehen.
    »Na, das kommt vor.« Der Segelohrige nickte. »Genug rumgehockt, los, da rüber jetzt. Hörst du!«
    »Ich brauche was zu essen.«
    »Gleich kriegst du was. Geh da rüber, sag ich.«
    Aus dem Hotel trat wieder der Besitzer und hinter ihm kam ein rundliches Mädchen mit großen Brüsten und einem Tablett in den Händen heraus. Auf dem Tablett standen drei Schüsseln, daneben lag ein Stück Brot. Der Besitzer deutete mit der Hand in Krjutschoks Richtung, sagte etwas und schloss dann die Eisentür hinter sich. Das Mädchen ging mit wiegenden Hüften auf den Banditen zu.
    »Hier, das Essen«, sagte sie. »Für die Tiere.«
    »Das sind keine Tiere, sondern Mutanten«, verbesserte sie Krjutschok. »Und einer ist ein Mensch. Bring ihnen die Schüsseln, was stehst du hier rum.«
    »Bist du verrückt, oder was? Ich geh da nicht hin.«
    »Dann versorg du diesen hier, unseren Schakalwelpen, der ist friedlich.«
    Krjutschok nahm die Schüsseln mit dem grünen Brei und brachte sie den Mutanten. Die verschlangen schmatzend ihre Ration, zufriedenes Knurren war zu hören. Das Mädchen stellte die Mahlzeit vor Turan und warf den Brotkanten auf die Planken daneben. Einen Löffel gab es nicht. Krjutschok sah Turan ungeduldig beim Essen zu, trat wieder von einem Bein aufs andere und hielt dabei seine Schrotflinte in den Händen.
    »Warum behandelt ihr ihn so schlecht?« Das Mädchen hatte es nicht eilig, sondern beobachtete Turan neugierig. »Warum ist er so schmutzig und so dürr?«
    »Hat alles seinen Grund«, antwortete der Bandit gleichgültig. »Mach schon, Schakaljunge, werd fertig!«
    Das dicke Mädchen beobachtete Turan, wie er aß. Mitleid, aber auch leichte Verachtung waren in ihrem Gesicht zu erkennen, denn selbst als ärmliches Dienstmädchen in diesem Hotel stand sie in der sozialen Leiter der Brücke noch höher als ein gefangener Sklave.
    »Schluss, das reicht!« Die Geduld des Banditen war erschöpft.
    »Er ist doch noch gar nicht fertig«, wandte das Mädchen ein.
    »Doch.« Krjutschok schubste sie mit dem Ellenbogen zur Seite und riss seinem Schutzbefohlenen die Schüssel aus der Hand.
    Turans Finger glitten unter sein Hosenbein, zu dem Knoten an der Kette, aber im selben Moment verpasste ihm der Segelohrige einen solchen Tritt, dass er mit dem Gesicht zu Boden stürzte. Dann fesselte Krjutschok Turan die Hände auf dem Rücken und befestigte das Seil am Gespannbügel.
    »Du bist brutal«, sagte das Dienstmädchen und presste das Tablett

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