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Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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Motorfahrzeuges zu folgen, dann hatte er ihn nach links gelotst, obwohl sich die Gegend dort in den Augen des Kutschers um kein Haar von der restlichen Wüste unterschied. Und jetzt wollte Taka, dass sie stehen blieben.
    »Stopp«, wiederholte Krjutschok ärgerlich und zerrte an den Zügeln.
    Hinter seiner Fuhre, die sich an der Spitze der Karawane bewegte, kamen die anderen Fahrzeuge nach und nach zum Stehen. Die Bremsen des Punch quietschten, und der schwere Laster hätte beinahe Mors’ Motocyclette umgeworfen.
    Der Wüstenführer sprang vom Wagen, machte einige Schritte, besah sich den harten rissigen Erdboden und ging neben mehreren Erdhäufchen in die Hocke. Er berührte die schwarz-grauen Steine, seine Lippen bewegten sich lautlos, der heiße Wind zerrte an seinen schwarzen Locken. Krjutschok beobachtete ihn schweigend, denn Makota hatte ihm befohlen, dem Menschenfresser zu gehorchen. Er vermied es, zu dem Gefangenen hinüberzusehen. Turan hatte bemerkt, dass Krjutschok sich in letzter Zeit anders benahm als früher. Er hatte fast das Gefühl, dass der Bandit so etwas wie Gewissensbisse verspürte, weil er mit seinen Schüssen Turans Flucht verhindert hatte. Aber vielleicht ging auch noch etwas anderes in seiner Seele vor sich, Turan wusste es nicht. Jedenfalls war Krjutschok häufig mürrisch, starrte reglos vor sich hin, als ob er sich an etwas erinnern würde, und er vermied es ganz offensichtlich, den Gefangenen anzusehen.
    Die Echse zischte laut auf und schob ihre nach Schlangenart gespaltene Zunge aus dem Maul. Taka kam zurück von seinem Erkundungsgang, blieb neben dem Tier stehen und legte ihm seine Hand auf den länglichen, gelb-braun geschuppten Schädel. Der Manis schüttelte sich, seine Beine wirkten wackelig, sein Schwanz zitterte.
    Taka kletterte wieder auf den Kutschbock und deutete geradeaus. Krjutschok zog an den Zügeln, schlug dem Manis mit der Stange auf den Kopf, und der rannte los. Die anderen Fahrzeuge fuhren wieder an, stießen dicke schwarze Rauchwolken aus und folgten dem Karren. Turan hatte sich in seinem Käfig hingelegt und die Augen geschlossen. Teilnahmslos lauschte er den Geräuschen um sich herum.
    Wenig später begann die Echse zu stolpern, spuckte Blut und brach schließlich zusammen. Wieder kam die Karawane zum Stehen.
    Makota kletterte aus dem Punch und ging zu dem Reptil hinüber. Er stieß dem schwer atmenden Tier die Stiefelspitze in den Bauch und befahl, es zu töten und sein Fleisch als Proviant mitzunehmen. Aber Taka erklärte, dass man die Echse wohl töten sollte, damit sie sich nicht länger quälte, aber zerlegen lohne sich nicht, denn das Fleisch dieser Echse sei verdorben und dürfe auf keinen Fall gegessen werden.
    Vor Krjutschoks Wagen wurde der letzte Manis gespannt, doch womit sollten sie jetzt den Käfig mit dem anderen Mutanten ziehen? Sollte der Farmerssohn das wieder übernehmen? Aber das hier war nicht das Ödland, sondern Wüste, der Kerl würde nicht lange durchhalten, sondern genau wie die Echse zusammenbrechen. Und damit würde Makota wieder Geld verlieren, nämlich die Summe, die er durch den Verkauf des Gefangenen einzunehmen hoffte. Der Ataman blickte skeptisch zu den beiden Mutanten hinüber. Der eine döste vor sich hin, der andere, der gefleckte, hockte wie üblich am Gitter und hielt mit jeder Pranke einen Gitterstab umfasst und starrte die Banditen verträumt an. Könnte man den nicht einspannen? Nein, das ging nicht. Unter Drogen waren diese Typen schläfrig und antriebslos, und ohne Drogen – nervös und aggressiv. So oder so würde es nicht funktionieren. Also mussten sie den anderen Mutanten auch anhängen – aber an welches Fahrzeug? An den mit dem Treibstoff oder an den mit dem Wasservorrat? Auf jeden Fall würde das zusätzliche Gewicht das Fahrzeug deutlich langsamer machen.
    Taka hatte noch auf der Brücke vorgeschlagen, dass Wasser auszugießen, denn sie hätten doch ausreichend Melonen. Aber Makota entschied sich dagegen. Er war der Meinung, dass Wasser in der Wüste nicht mit Gold aufzuwiegen war, ganz egal, was der Menschenfresser behauptete. Auch jetzt schlug Taka wieder vor, das Wasser loszuwerden, und wieder lehnte Makota ab. Aber wenig später wurde ihm klar, dass es keine andere Lösung gab.
    Man konnte den Tankwagen nicht berühren, so stark hatte das Eisen sich in der Sonne aufgeheizt. Erst wuschen sie alles, was sich waschen ließ unter dem heißen, fließenden Wasser. Anschießend holten sie drei große Kübel aus den

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