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Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition)

Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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kraulen wolltest. Hast du noch nie gesehen, wie ein guter Kutscher seine Echse krault, wie sie dann zischt und den Rücken krümmt und anschließend viel schneller rennt? So ist das hier auch. Außerdem musst du fester drücken, nicht mit einem Fingerchen. Da braucht es eine Männerhand.«
    »Hör mal, Kenner, du hast selbst gesagt, dass wir keine Zeit haben«, erinnerte sie Stawro.
    Max versuchte es noch einige Male und gab das Instrument schließlich widerwillig an Turan weiter. Der drehte den schwarzen Stab so, dass das Ende mit dem silbrigen Kolben im Innern in den Abgrund zeigte. Dann schloss er die Augen, um sich möglichst deutlich daran zu erinnern, wie Max gefallen war und was sie dabei möglicherweise gedrückt hatte. Seine Hand fuhr über die raue Oberfläche, die Finger strichen über die kaum spürbaren Ausbuckelungen und Löcher, über Knötchen, die sich anfühlten wie Muskelverhärtungen, die in diesem Moment unter der Haut stattfanden.
    Max stieß einen Schrei aus, Belorus stöhnte, und Turan öffnete seine Augen. Der große Stein, auf den der Trichter zeigte, hing ohne jede Stütze in der Luft. Der schwarze Stab vibrierte kaum merklich in Turans Hand, und von dem Trichter ging ein kegelförmiger Strahl aus, innerhalb dessen zitternde Leuchtkreise umherwirbelten.
    Die silbrige Substanz im Innern des Kolbens, der von einer netzartigen Ummantelung umschlossen war, begann zu brodeln. Ein dünner, zitternder Ton erhob sich. Turan schwenkte den Trichter seitwärts, die Leuchtkreise wirbelten immer schneller um den Lichtkonus, an dessen Ende der Fels zu hängen schien, geriet ins Schwanken. Jetzt schwebte der Felsen über dem Abgrund, von dem noch immer graurote Wolken aufstiegen. Dann lockerte Turan seinen Griff um den Stab. Einen Moment später stürzte der Felsbrocken donnernd in die Tiefe.
    »Das gibt es doch nicht!«, schrie Belorus. »Das ist ein Ding! Jetzt können wir fliegen!«
    Stawro nickte nur. Er war sichtlich erleichtert. Zwar hatten sie es nicht geschafft, das Energion gründlich zu untersuchen, aber sie hatten trotzdem kostbare Beute gemacht. Max rieb sich über die Stirn, ihre Brauen waren noch immer gerunzelt. Einen solchen Erfolg hatte sie vermutlich nicht erwartet. Oder war sie in Gedanken vielleicht schon bei ihren Geschäften in Cherson-Stadt? Turan hatte nur einen einzigen Wunsch – nämlich, dieses Wunderding so bald wie möglich am Thermoplan auszuprobieren. Würde die Macht des schwarzen Stabes ausreichen, um die Kraft in die Lüfte zu heben?
    Stawro überprüfte in Windeseile seine Maschine und brachte das Landeseil und die Seilwinde wieder in Ordnung. Sie trugen Krjutschok in die Kabine. Der Bandit atmete schwer und rief immer wieder nach Geda, aber er kam nicht zu Bewusstsein. Jeder erledigte hektisch seine Aufgaben, dabei kamen die vier sich immer wieder gegenseitig in die Quere. Stawrides verbreitete am meisten Nervosität.
    Endlich war alles für einen Start vorbereitet, der Kapitän der Kraft nahm seinen Platz am Steuer ein und warf den Motor an. Der knisterte und knackte und jagte dann das erwärmte Gas durch die Rohre … Das besorgte Gesicht des Bärtigen war im Scheinwerferlicht gut zu sehen, er nickte mit dem Kopf, und Max sagte:
    »Leg los, Tur.«
    Turan hatte sich längst eine günstige Position etwas seitlich auf einem Stein gesucht. Er stellte sich auf und hob den schwarzen Stab.
    Seine Finger fanden die richtigen Ausbuchtungen wie von selbst. Ein Zittern lief über die schwarze Außenhaut des Stabs und übertrug sich auf die um den Stiel gepresste Handfläche, die silbrige Substanz innerhalb jenes unter dem netzartigen Schutzmantel verborgenen Kolbens begann weich zu leuchten. Der Lichtkegel fiel auf den Querbalken zwischen den beiden Gasbehältern, die Lichtkreise in seinem Innern begannen zu wirbeln, immer dichter und greller … Ein lautes Kratzen erklang, die Kraft geriet in Bewegung, schwankte, ruckelte in der steinernen Umklammerung hin und her, Gesteinsbrocken lösten sich. Turan schwenkte den Trichter vorsichtig nach außen und nach oben … das Thermoplan glitt aus der Felsspalte und hob sich in die Luft! Turans Hände zitterten vor Aufregung. Die Kraft schwankte heftig, Stawro schrie auf, und sein rotes Gesicht wurde wieder im Scheinwerferlicht sichtbar. Aber es war bereits geschafft, und Belorus wedelte mit seiner von getrocknetem Blut rotbraunen Bandana, die er sich vom Kopf gerissen hatte. Das Thermoplan schaukelte jetzt sanft hin und her und gewann

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