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Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition)

Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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ausbreitendes, sonnenerfülltes Leben …
    Turan wandte sich ab und ging fort.
    Der Punch stand vor dem Tor. Tim rauchte eine Selbstgedrehte, saß zurückgelehnt im Sitz und hatte die Füße gegen das Armaturenbrett gestemmt. Sein rechtes Ohr war etwas kleiner als sein linkes, und über seine rechte Wange lief eine lange Schramme, die mit großen Stichen und einer groben Nadel genäht worden war. So hatte das Mädchen, das wie eine Zigeunerin aussah und Karaban Tschiora begleitet hatte, Tim nach seiner Verwundung verarztet.
    Als Turan sich jetzt neben ihn setzte, sagte Tim, während er den Rauch seines letzten Zuges ausstieß: »Ich hab nachgesehen: Da sind noch massenhaft Raketen. Drei Gewehre im Schrank, dazu drei abgesägte Flinten, zwei Revolver. Und Patronen. Plus die Vorräte, die die Himmelsgänger uns dagelassen haben … Das reicht noch lange. Das Automobil ist mit dem gleichen Schutzgewebe überzogen, das ich dem Bärtigen für seine Kraft überlassen habe. Außerdem gibt es Speck, Zwieback und eingelegtes Gemüse in Gläsern. Damit kommen wir eine Weile durch! Sicher, irgendwann sind auch die Vorräte erschöpft … Ich habe mir überlegt, dass wir dann als Söldner anheuern könnten. Warum nicht? Das ist doch in Ordnung! Weißt du, wie viele Banditen und Fänger hier die Gegend unsicher machen? Hier und in der Nähe von Kiew und im Norden. Wir könnten als Wachen für Karawanen anheuern oder Dörfer verteidigen. Wer weiß … Arbeit finden wir jedenfalls immer, solange wir ein Fahrzeug wie den Punch haben. Nur nach Charkow dürfen wir nicht fahren, denn dort erkennen sie ihren Raketenwerfer und werden versuchen, ihn sich zurückzuholen. Dann muss man sich mit denen herumschlagen … Außerdem sollten wir uns eine Art Schutzhülle oder Kappe überlegen, um das Ding zu verdecken. Was meinst du?«
    »Ich habe falsch gehandelt.«
    »Woran denkst du?«
    »Ich hab mich von Grausamkeit leiten lassen«, erklärte Turan und starrte auf das Lenkrad vor sich. »Ich habe Makota langsam getötet … qualvoll. Wenn man jemanden töten will, muss man das kurz und knapp tun. Ohne Gefühle. Aber ich … ich habe es genossen. Ich habe mich von meiner Grausamkeit leiten lassen.«
    Belorus zog seine feuerroten Augenbrauen hoch.
    »Na gut, da kommen wir gleich ins Philosophieren.« Er nickte zustimmend. »Und das mag ich. Also: Du hast dich nicht von Grausamkeit leiten lassen. Du hast deine Grausamkeit befriedigt. Erst hast du sie genährt, wodurch sie wuchs. Stärker wurde. Grausamkeit ist in jedem … oder sagen wir besser: in jedem Mann. In jedem männlichen Wesen. Sie ist groß oder klein. Wenn du grausam handelst, wächst sie. Am Ende kann sie dich auffressen – wie ein Raubtier, das du gemästet hast. Ich hab das damals begriffen, als ich bei Omega war. Deshalb bereue ich es bis heute nicht, dass ich nicht mehr zu ihnen gehöre. Im Schloss ermutigen sie einen zur Grausamkeit, spornen die Männer dazu an. In unserer Welt muss man hart sein. Aber nicht unbedingt grausam. Verstehst du den Unterschied? Deshalb musst du dein Raubtier zähmen, damit es dir dient und nicht du ihm. Kapierst du die Tiefsinnigkeit dieser Gedanken? Na gut, wir sollten fahren.«
    Turan nickte und dachte über Tims Worte nach. Er ließ den Motor an, aber dann schaltete er ihn wieder ab.
    »Was ist?«, fragte der Rothaarige.
    Turan öffnete die Tür auf seiner Seite, kletterte aufs Trittbrett und warf einen letzten Blick auf den Ort, der früher sein Zuhause gewesen war und wo jetzt nur noch Gräber standen. Der Himmel weinte, war von dunklen, grauen Regenwolken verhangen. Ein leises Rauschen hüllte die Welt ein.
    Turan wusste, er würde einen neuen Lebenssinn für sich finden müssen. Er kehrte in die Kabine zurück, ließ den Motor wieder an und lenkte den Punch durch den Regen davon, ohne sich noch einmal nach der zerstörten Farm umzusehen.

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