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Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition)

Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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Form an. Turan schrie auf, Max kreischte, Stawro brüllte etwas. Aber Belorus war nicht zu sehen. Erst als sich das Ende des Fühlers noch höher aufbäumte, tauchte sein rothaariger Schopf auf. Tim kletterte aus der Öffnung, während der Boden unter ihm immer steiler wurde. Endlich sprang er. Auch er brüllte etwas, aber seine Worte gingen im Dröhnen und Donnern der abwärts stürzenden Felsen unter.
    Im Flug zog Belorus die Beine an und beschrieb einen Bogen in der Luft. Er landete auf Turan und Stawro. Wenige Momente später standen alle vier am Rand des Felsvorsprungs und blickten in den Abgrund. Das Energion und Hunderte von Felsbrocken lagen unter einer riesigen Staubwolke verborgen am Grund des Grabens.
    Das Donnern ließ bald nach, aber noch immer stiegen Staubwolken auf.
    »Du und deine verdammten Ballen!«, knurrte Stawrides auf einmal und schlug Tim in seiner Erschütterung über die Ereignisse so heftig auf den Rücken, dass der beinahe in die Tiefe gestürzt wäre.
    »Ich hab meine Beute verteidigt«, sagte Belorus, als ob nichts geschehen wäre. »Meinst du etwa, ich will von so einem Abenteuer mit leeren Händen zurückkommen? Hast du nicht gesehen, dass die Kerle, die uns überfallen haben, auch so eine Rolle mitgenommen haben? Das kann ich auch. Wenn irgend so ein Gangster was davon bekommt, dann steht mir doch mindestens die dreifache Menge zu.«
    Dann blickte er zu Max hinüber und fügte hinzu:
    »Und diese Ballen hier sind meine! Keiner wird seine Pfoten darauf legen. Ist das klar? Ich habe sie aus Dunkelheit und Chaos gerettet.«
    Max lächelte schwach.
    »Du hättest auch drin stecken bleiben können. Dann würdest du jetzt auf dem Grund des Grabens liegen«, bemerkte Turan.
    Der Rothaarige erklärte ungerührt:
    Tim Belorus, das sag ich euch,
    geht nicht so schnell entzwei,
    Wenn der erst mal ein Loch entdeckt,
    dann klettert er auch rein!
    Stawro warf Belorus einen abschätzigen Blick zu und sah dann wieder in den Abgrund, von wo noch immer graurote Staubwolken aufstiegen.
    »Alles ist dahin«, sagte er. »Das ganze Energion … Alle Geheimnisse dieses Orts. Ich hatte mir so viel davon versprochen.«
    Max seufzte deprimiert.
    »Da hast du recht, Bärtiger«, stimmte Belorus ihm zu. »Groß ist die Ausbeute nicht gerade. Dafür sind wir noch heil. Und ein bisschen was haben wir ja doch mitgehen lassen. Sieh es doch mal so: Wir sind am Leben und haben ein paar Trophäen. Was brauchen wir noch zum Glücklichsein?«
    Stawrides schüttelte den Kopf und blickte sich nach dem hinter ihm liegenden Krjutschok um.
    »Wer ist der Typ, Tur? Irgendwie sieht er nicht aus, als ob er zum Energion gehört – schon eher zu den Banditen, die von der anderen Seite kamen …«
    »Er gehört zu Makotas Bande«, erklärte Turan. »Aber er … Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll. Er ist nicht auf ihrer Seite. Erinnerst du dich daran, wie du mich in der Wüste gefunden hast? Ich war geflüchtet, und der Ataman hatte mir einen Trupp seiner Männer hinterhergeschickt. Krjutschok hätte mich erschießen können, aber er tat es nicht. Ich schulde ihm das Leben. Und dir auch, weil du mich an Bord der Kraft genommen hast.«
    »Krjutschok also … Na schön, ich hab ihn dir bis hierher geschleppt, jetzt musst du ihn selbst weiterbringen.«
    Turan wandte sich vom Abgrund ab, hockte sich neben den Verletzten und begann den Verband zurechtzurücken. Hinter sich hörte er Max’ Stimme:
    »Wir müssen fliegen.«
    »Fliegen«, schnauzte Stawrides. »Wenn die Kraft überhaupt abhebt. Hast du vergessen, in welchem Zustand wir sie zurückgelassen haben?«
    Während sie bergauf kletterten, plapperte Belorus wieder für zwei. Er wiederholte hauptsächlich, was er Stawro kurz zuvor bereits erklärt hatte. Einerseits fand er es bedauerlich, dass die Beute so mager ausgefallen war, andererseits – so meinte er – könnten sie froh sein, heil davongekommen zu sein, und außerdem sei das Leben selbst ja die beste Beute, die der Mensch überhaupt davontragen könne. Und so weiter und so fort. Die Tatsache, dass das Energion vermutlich nur abgestürzt war, weil er mit Granaten um sich gefeuerte hatte, beschäftigte ihn kein bisschen. Er war deshalb weder kleinlaut noch etwa beschämt. Etwas zu bereuen, das bereits passiert war, zählte offensichtlich nicht zu seinen Fähigkeiten.
    Von unten war die Kraft kaum zu sehen, sie wurde von mehreren Felsvorsprüngen verdeckt, aber als sie höher kamen, bot sich ihnen ein armseliger Anblick.

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