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Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition)

Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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ihm!« und »Klasse, Chef!« ausgerufen, aber dann hatte er schwer geschluckt, war blass geworden und hatte das Fernglas fortgeschleudert.
    Er wusste, dass es für ihn nur noch einen Ausweg gab: Er musste abhauen. Die Himmelsgänger konnten jeden Moment bei den Fahrzeugen auftauchen. Er nahm sich nicht einmal mehr die Zeit, die rauchenden Trümmer der Fahrzeuge und die Leichen seiner Gefährten nach brauchbarer Ausrüstung, nach Waffen, Patronen, Essbarem und Geld zu durchsuchen. Derjuga nahm nur ein Messer und ein Halfter mit einer Pulverarmbrust und rannte los in Richtung Osten, immer im Sichtschutz von Gebüsch und Bäumen.
    Es regnete, er rutschte aus und rollte abwärts. Bis er den Abstieg vom Tafelberg hinter sich gebracht hatte, war er vollkommen schlammbedeckt.
    Aber das hinderte ihn nicht daran, noch lange zu rennen, so lange, bis beide Berge nicht mehr zu sehen waren. Es dämmerte. Derjuschka erinnerte sich daran, dass in dieser Gegend, hinter verwilderten Weinstöcken, einige zerstörte Farmen lagen, die Makotas Bande überfallen hatte, ehe sie sich im Palast einquartierte. Vermutlich waren sie bis heute unbewohnt, und er würde dort übernachten können. Hauptsache, er geriet nicht an eine Herde Wölfe oder irgendwelche durchgeknallten Fänger. Zur Nekrose mit diesen Verbrechern.
    Während er so über alles nachdachte, wurde ihm klar, dass er Makotas Bande, auch wenn sie genau genommen schon nicht mehr existierte, im Grunde genau im gleichen Zustand verließ, wie er einst zu ihr gestoßen war. Wie jetzt auch hatte er ein Messer gehabt, allerdings ein stumpferes, außerdem eine Armbrust, die jedoch nicht funktionierte, und zwei Kupfermünzen. Jetzt hatte er immerhin fünf silberne Griwna in der Tasche! Also hatte er Gewinn aus dem Unternehmen geschlagen. Seine Zeit bei der Bande war ein Erfolg gewesen! Das Wichtigste war jetzt, sich zu einem bewohnten Ort durchzuschlagen, dort würde sich schon etwas finden. Derjuschka würde überleben, das war seine Natur, er war clever und geschickt. Und er konnte schießen, mit dem Messer kämpfen, er konnte fahren, und er wusste, wie man Leute anführte, das wusste er genau. Er hatte mehr als genug Erfahrung, beim großen Ödland noch mal!
    Und Derjuschka rannte weiter, während er darüber nachdachte, dass er sich einen neuen Chef würde suchen müssen, einen besseren als den alten. Oder sollte er zur Brücke ziehen? Warum nicht, schließlich sollte er doch jetzt dort der Große Herr sein, oder nicht?
    Dieser Gedanke gefiel ihm besser als alle anderen.
    Die Farmer hatten Turans Familie ohne großen Aufwand begraben. Mitten auf der abgebrannten Farm, wo sich einst Boris Dschaj-Kans Wohnhaus befunden hatte, zog sich eine Reihe Gräber entlang. Jedes war mit einem Stein verziert, in den der Vorname eingeritzt war. Oder gar nichts, wenn der Körper so stark verbrannt war, dass man nicht mehr erkennen konnte, um wen es sich handelte.
    Auf den Steinen der drei Gräber in der Mitte standen Namen. Nur die Vornamen, ohne Datum:
    Boris.
    Jelena.
    Mika.
    Turan stand davor. Vor Kurzem war der Tag angebrochen. Es hatte wieder angefangen zu regnen, wieder war der Himmel von einem grauen Schleier verhangen. Turan wandte sich in Richtung des Tafelbergs, der von hier aus nicht zu sehen war. Dort hatten er und Tim ebenfalls ein Grab ausgehoben. Auch sie hatten als Grabstein einen gewöhnlichen Findling gewählt und nur ein einziges Wort hineingeritzt: Krjutschok. Tim hatte Turan immer wieder nach dem richtigen Vornamen ihres toten Gefährten gefragt. Nein, Turan wusste ihn nicht.
    Turan suchte im Gras, das am Rand des ehemaligen Gebäudefundaments wuchs, drei Feldblumen und pflückte sie. Er kehrte zu den Gräbern zurück und legte auf jedes eine Blume. Nacheinander berührte er jeden der drei Grabsteine und ließ die Hand schließlich auf dem letzten, dem kleinsten, liegen. Die schiefen Buchstaben zeigten das Grab seines Bruders an. Für eine kurze Weile schloss er die Augen und sah Mikas Gesicht vor sich – nicht so, wie es ausgesehen hatte, als das Messer mit dem Buchstaben »M« auf dem Griff aus seinem Rücken ragte, sondern sein früheres, fröhliches und lebhaftes. Sein Gesicht, das Vorfreude aufs Einsammeln der Kriecher in den Kriecherfallen ausdrückte, sein Gesicht, wie es von dem Licht eines langen Sonnentages beschienen wurde. Sein Gesicht, das die Freude über die vielen interessanten Ereignisse eines Tages spiegelte und die Freude über ein langes, sich vor ihm

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