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Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition)

Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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zurück, stolperte über den Körper ihres Mannes und fiel zu Boden. Mühsam hob sie sich auf alle viere, umfasste den Leichnam und heulte los: »Petrooo …Petrooo …!« Ihre Augen blickten wie wahnsinnig.
    »Wenn du mir zu nahe kommst, erstech ich dich«, sagte Makota und begann, seine Sachen zusammenzusuchen.
    Er braucht nicht lange dafür, denn außer dem, was er am Leib trug, nahm er nur noch die speckige, abgerissene Jacke seines Vaters und einen Gürtel mit einer schönen Metallschnalle mit, den er zu Beginn der Saison der Winde auf dem Basar geklaut hatte.
    »Du hast ihn umgebracht! Umgebracht! Du Mörder!«, winselte die Mutter. »Deinen eigenen Vater! Dein eigen Fleisch und Blut …«
    »Dumme Gans«, unterbrach Makota sie verächtlich. »Wenn ich ihn nicht umgelegt hätte, hätte er uns beide fertiggemacht.«
    »Mörder!«, heulte die Mutter.
    Makota legte sich den Gürtel um, schob das Messer dahinter, warf sich die Jacke über die Schulter, schob das Bündel mit dem Proviant in die eine Tasche, in die andere die Flasche mit dem restlichen Fusel und griff sich zuletzt noch eine Wasserflasche. Er überlegte kurz, dann trat er auf den Leichnam zu. Seine Mutter winselte auf und schwankte auf allen vieren rückwärts. Makota zog seinem Vater den Strohhut vom Kopf, glättete die Krempe, setzte ihn auf und trat zur Tür, um für immer die erbärmliche Hütte zu verlassen, in der er bisher gelebt hatte. Dann sagte er:
    »Wehe, du verlässt die Bude, dann stech ich dich auch ab.«
    Er wusste, dass seine Mutter so eingeschüchtert war, dass sie frühestens nach Sonnenaufgang um Hilfe schreien würde. Und bis dahin wäre er schon weit weg. Außerdem wusste er, dass sich in diesem verlorenen Kaff im Hinterhof des Ödlandes mit dem fast schon vollständig ausgebeuteten Schacht, den zwei Dutzend baufälligen Hütten, der verlotterten Kneipe und den Schweinen, die zusammen mit den Dorfkindern im Dreck wühlten – er wusste, dass sich hier kein Mensch für ihn interessieren würde. Seine Mutter hatte nicht das Geld, um eine Belohnung für seine Festnahme auszusetzen – sie hatte weder Geld noch Patronen, noch Fusel – also nichts, womit man die Einheimischen hinterm Ofen hervorlocken konnte. Und genau deshalb würde ihn kein Mensch verfolgen.
    Er passierte den schiefen Flechtzaun, der den Rand der Siedlung markierte, dann ein riesiges, verödetes Feld, die verseuchten Wanderdünen und schlug dann jenen einzigen Weg ein, der aus der Siedlung führte und am Horizont verschwand. Er hörte das entfernte Heulen gepanzerter Wölfe und erlebte zum ersten Mal den Sonnenaufgang über dem Ödland. Er ging, ohne zu wissen, wohin, spürte das angenehme Gewicht des Messers am Gürtel, das Bündel mit Essen in der Tasche … nein, er ging nicht, er schwebte geradezu, als ob er Flügel hätte. Er begriff, dass er nie mehr zurückkommen würde, dass er niemals mehr die öden Visagen der Dörfler würde sehen müssen und nie mehr das hektisch gerötete Gesicht seiner Mutter. Er wanderte vor sich hin, rund um ihn lag das Ödland, die Sonne stieg am Horizont auf, und der junge Makota wusste: Sein ganzes Leben lag vor ihm. Mit vielen interessanten und guten Dingen.
    Und er begriff, ein für alle Mal begriff er: Die leichteste Art, ein Problem zu lösen, bestand darin, denjenigen zu töten, der das Problem verursachte. Und so würde er auch in Zukunft vorgehen. Schon bald würde er einen einsamen Wanderer töten, um sich mit Nahrung und ein paar Kupfermünzen zu versorgen, dann würde er um ein Haar einen alten Farmer erstechen. Aber in diesem Moment, als er seine Herkunft hinter sich ließ und ihn eine Ahnung seines zukünftigen Lebens erfasste, begann Makotas verhärtete, kleine, schmutzige Seele zu singen und flog der eben aufsteigenden bleichen Sonne am Horizont entgegen.
    Und auch jetzt sang Makotas Seele, als er über den Steinwall kletterte, der den Graben von jener Erdspalte trennte, wo der Punch verborgen stand. Makota hatte einen Schutzanzug, seine Finger hielten den silbrigen Reifen mit der Lichtsäge fest umklammert, am Gürtel hing ein Messer, über seiner Schulter ein MG eines Omega-Soldaten … Er war unbesiegbar. Mächtig. Für die Ewigkeit!
    Und auch jetzt lag das Ödland vor ihm, genau wie damals – in weiter Ferne zwar, hinter der Don-Wüste, aber doch im Grunde schon greifbar nah. Das Ödland lag da, reglos ausgestreckt und wartete darauf, dass der große Makota kam und es nahm. Es sich unterwarf. Es sich

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