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Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition)

Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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langsam an Höhe. Turan hatte Angst, auch nur einen Muskel zu entspannen – am Ende würde das Luftschiff einfach abstürzen … Er richtete seine ganze Konzentration darauf, den Strahl langsam und gleichmäßig aufwärts zu führen, während er ihn ununterbrochen auf den Balken zwischen den Gasbehältern gerichtet hielt. Er hatte das Gefühl, als sei der schwarze Stab in seinen Händen schwerer geworden, als ob das Thermoplan einen kleinen Teil seines Gewichts an das Instrument abgegeben hätte.
    Turan kam erst wieder zu sich, als Belorus ihn am Ärmel zog.
    »Los, an Bord, Turan!«, schrie er. »Das ist genug!«
    Max kletterte bereits in die Gondel, und Belorus stand unter ihr, um ihr zu helfen. Nachdem Turan das Instrument abgeschaltet hatte, bemerkte er plötzlich, dass hinter ihm, da, wo das andere Ende des Stabs hingezeigt hatte, riesige Furchen im Fels entstanden waren. Am Anfang hatte er genau darauf geachtet, dass sich nichts unter dem anderen Ende des Stabs befand, aber später war er zu konzentriert auf die Kraft gewesen. Dabei hatte er das Instrument vermutlich verzogen. Oder war das geschehen, als Belorus ihn am Ärmel gezogen hatte?
    Turan presste das kostbare Instrument vorsichtig gegen seinen Oberkörper und rannte hinter den anderen her.
    Eilig stiegen sie einer nach dem anderen in die Gondel, und Stawro drehte das Steuer, um das Luftschiff zurück über den riesigen Graben zu lenken. Über jenen Graben, auf dessen Grund jetzt das Energion lag.



Kaum war Makota über den Rand der Steilwand auf das Plateau geklettert und hatte den Punch erblickt, als sich in ihm ein Gefühl breitmachte, wie er es zum letzten Mal vor vielen Jahren empfunden hatte. Als er noch ein Junge gewesen war und seinen Vater tötete. Der alte Säufer hatte jahrelang seine Frau und seinen Sohn tyrannisiert. Er hatte als Wachmann in einem Schacht gearbeitet und mit seiner Familie in dem gottverlassenen, ärmlichen Nest gewohnt, das dort in direkter Nachbarschaft entstanden war. Verlauste Hunde aus dem ganzen östlichen Ödland krochen von allen Enden und Ecken auf die windschiefen Häuser zu, machten sich auf den krummen Wegen breit, in den von Riedgras überwucherten Gärten, in den Schweinekoben und am Ufer jener jämmerlichen Pfütze, die fälschlicherweise Teich genannt wurde. Der Vater kam immer erst gegen Morgen nach Hause. Immer war er betrunken und wütend, er zerrte Frau und Sohn aus ihren Betten, brüllte sie an, schlug sie mit den Fäusten und nicht selten mit seinem Gürtel, dass ihre Schrammen manchmal wochenlang nicht heilten. Die Jungs auf der Straße hatten ihn oft gehänselt: »Mak mit dem blauen Fleck …« Makota war damals vom ewigen Hungern dürr und schwächlich gewesen. Sein Gesicht war blass, und unter den Augen hatte er Ringe – eine Kellerassel, ein Kriecher, kein Kind. Und als ihm der Vater eines Morgens einen Zahn ausschlug, zerriss etwas in der Brust des jungen Makota. Er fühlte sich leer und kalt, und ohne auch nur einen Moment nachzudenken, griff er wie von einem fremden Willen geleitet nach einem rostigen Messer auf dem Tisch, hob es in die Höhe, legte beide Hände um den Griff und stach die Klinge mit aller Kraft in die vom vielen Fusel schlaffe Leber seines Papas.
    Durch das von einer trüben Folie verschlossene Fensterchen drang graues Licht vom heraufdämmernden Morgen in das ärmliche Zimmer. Seine Mutter hatte sich in eine Ecke verzogen, winselte vor sich hin und beobachtete mit wahnsinnigen Augen, wie ihr Sohn sich über seinen Vater beugte, der mitten im Zimmer auf dem Boden lag. Der Junge zog das Messer heraus, wischte es an dem dreckigen Bettüberwurf ab und blickte sich um. Erst in diesem Moment begriff er, was er getan hatte.
    Und er begriff noch etwas: Sein Vater war für immer weg. Schluss mit dem Prügel, Schluss mit dem wilden, alltäglichen Horror, wenn er sich unter dem Bett verkroch, als sein Vater über ihm wie eine wilde Bestie tobte und seine Mutter kreischte.
    Schluss mit diesem Leben.
    Er öffnete den verzogenen Küchenschrank, wo die letzten Reste des Abendessens lagen: ein paar Scheiben Zwieback und ein Stück gesalzenes Hundefleisch. Er wickelte alles in ein Handtuch und wandte sich um, als er hinter sich das Knarzen des morschen Dielenbodens hörte.
    Die Mutter schwankte mit ausgestreckten Armen auf ihn zu, die Finger mit den schmutzigen Nägeln von sich gespreizt.
    »Zurück!«, sagte Makota und zeigte ihr das Messer. Er fletschte die Zähne wie ein Wolf.
    Sie wich

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