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Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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Mal:
    »Wie?«
    »Jeder hat seine Geheimnisse. Du doch auch, oder etwa nicht? Sag mal, bist du wirklich aus dem Süden oder nicht?«
    Ich bemerkte etwas in seiner Hand.
    »Wo hattest du den Dietrich versteckt? Sie haben uns doch alles abgenommen.«
    Tschak grinste geheimnisvoll, schob die Tür auf und machte einen Schritt in den Gang.
    »Warum hast du dann nicht das Schloss auf dem Kutter aufgebrochen?« Ich konnte mir die Fragen nicht verkneifen.
    »Wozu?« Der Zwerg trippelte durch den Gang. »Wohin hätten wir auf dem Kahn fliehen können?«
    »Ins Wasser.«
    »Bist du völlig verrückt, Mann? Da wäre ich doch ertrunken. Und außerdem ist der Fluss voller Schlammbeißer. Nein, nein, das Warten hat sich gelohnt … Jetzt ist der richtige Moment.«
    »Aber wohin sollen wir flüchten? Draußen hockt dieser Grigori … He, was machst du?«
    Ich rannte hinter ihm her, wollte ihn zurückzerren, aber Tschak war schneller. Er stand vor der Zellentür des Mutanten, etwas kratzte und klirrte, dann schob er den Riegel zur Seite. Im selben Augenblick bekam ich ihn an der Schulter zu fassen und riss ihn nach hinten, aber der Zwerg zog dabei die Tür auf. Von drinnen schlug uns ein Gestank wie aus einem Schweinestall entgegen, und wir hörten aufgeregtes Gebrüll.
    »He, Wärter!«, kreischte Tschak und tauchte unter meinem Arm weg. »Grigori, zur Nekrose mit dir! Euer Mutant ist ausgebrochen!«
    Der Zwerg schoss zurück durch den Gang, und ich folgte ihm. Wir sprangen in seine Zelle und lehnten die Tür an. Ich sah, dass auf Höhe des Riegels eine schmale Öffnung entstanden war, und fragte mich, wie er das gemacht hatte.
    Schlüssel klirrten, die Tür quietschte in den Angeln, Grigori knurrte vor sich hin und rasselte mit dem Schlüsselbund.
    »Du Idiot«, zischte ich und tippte Tschak mit dem Zeigefinger an die Stirn. »Hättest du mir nicht erst erklären können, was du vorhast?«
    »Ach, du hättest meinen Plan doch nur wieder auseinandergenommen, dich aufgeplustert und dir was Besseres ausgedacht …« Er schob meine Hand weg. »Es musste schnell gehen.«
    »Du gotteslästerliches Scheusal, wie bist du da rausgekommen?«, brüllte Grigori im Gang.
    Wir hörten einen Schlag, einen Schrei, etwas plumpste auf den Steinboden.
    »Los jetzt!« Tschak öffnete die Tür, und ich lief hinter ihm nach draußen. Grigori stand an der Wand auf ein Knie gestützt, attackierte mit der ausgestreckten Lanze einen dürren Mutanten. Er drängte seinen Gegner immer weiter auf die gegenüberliegende Wand des Gangs zu und trieb dabei die Spitze in dessen schwach behaarte, eingefallene Brust. Der Mutant umklammerte verzweifelt mit beiden Händen den Schaft der Lanze und zog daran, während er halb auf dem Rücken liegend langsam über den Steinboden geschoben wurde.
    Der Wärter hörte unsere Schritte und blickte sich zu uns um. Ich sprang, und im selben Moment beging Grigori einen schweren Fehler. Anstatt die Lanze fallen zu lassen und das lange Messer an seinem Gürtel zu ziehen, versuchte er in seiner Verwirrung, die Lanze gegen mich zu richten. Er riss sie aus der Brust des Mutanten, aber ich war bereits bei ihm. Der Schaft des Spießes prallte gegen meine Beine, dann stürzte ich mich auf den Mönch, knallte ihm meine Faust ins Gesicht, warf ihn zu Boden und ließ mich mit angezogenen Beinen auf ihn fallen. Unter meinen Knien knackten Rippen, ich richtete mich etwas auf, packte Grigori an den Haaren und hämmerte seinen Kopf zweimal gegen den Steinboden.
    Tschak drückte sich an uns vorbei und klopfte mir dabei auf die Schulter:
    »Toll, Söldner, im Prügeln bist du richtig gut. Jetzt musst du nur noch lernen, dein Hirn auf Touren zu bringen.«
    Der tote Mutant lag halb gegen die Wand gelehnt mit ausgestreckten Beinen und nach vorne hängendem Kopf da. Ich öffnete die Gürtelschnalle des Mönchs, zog ihm den Gürtel ab und legte ihn um. Nach einem kurzen Blick auf das Messer, das jetzt an meiner Hüfte hing, hetzte ich hinter Tschak her.
    Der Raum mit den drei Türen war leer. Auf dem Tisch lag ein Karabiner, der dem Gewehr ähnelte, das ich am Riesenrad gekauft hatte. Daneben ein Fetzen grobes gelbliches Papier mit Fettflecken, auf dem mehrere Patronen lagen. Tschak nahm mir den Karabiner aus der Hand und sagte:
    »Nein, diesmal nehm ich die Knarre. Du kannst die Lanze behalten, die ist für mich zu groß. Da drüben liegen unsere Klamotten, und die Schuhe stehen da hinten. Los, wir ziehen uns an und verschwinden.«
    Der Zwerg

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