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Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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aufgetankt. Hinten an der Lok war noch ein Plattformwagen befestigt, auf den man die Karosserie eines Busses montiert hatte. Von den mit Metallplatten zugenieteten Fenstern sah man nur noch schmale Schlitze, wie Schießscharten; das hintere Ende des Wagens bestand aus einer offener Plattform mit einem Geländer aus Bewehrungseisen und einem breiten Trittbrett davor. Auf das Geländer gestützt, stand ein Mönch mit kurzem, blondem Bart und rauchte Pfeife.
    Djuk steuerte auf eine angelehnte eiserne Tür am gegenüberliegenden Ende des Depots zu. Als wir an dem Mönch mit der Pfeife vorbeigingen, wandte sich dieser zu uns, und der Ehrwürdige rief mit erhobener Hand:
    »Ich grüße dich, Meister Alexander.«
    Der andere hob wortlos die Hand zum Gruß. Einige der Mechaniker-Mönche blickten sich nach uns um, aber keiner unterbrach seine Arbeit.
    »Hätten sie uns mit diesem Ding hier entgegenkommen sollen?«, fragte Tschak leise. »Davon hat Potschtar doch gesprochen …«
    »Schweig, Kurzer.«
    Der Lauf des Revolvers landete auf Tschaks Kopf, und der Zwerg fuhr auf:
    »Wenn du mich noch einmal schlägst«, sagte er mit gefletschten Zähnen, »ist das dein Ende, du fettes Scheusal.«
    Als Antwort lachte Manichej dröhnend, strich sich über den Bart und stieß Tschak dann so fest mit dem Revolver in den Rücken, dass dieser fast gefallen wäre.
    »Aufhören«, befahl Djuk und drückte die Tür auf.
    Wir betraten eine Schlosserei, wo mehrere Mönche in Kitteln arbeiteten, durchquerten den Raum, kamen in einen langen, aus Ziegel gemauerten Gang ohne Fenster und erreichten endlich über zwei Treppen nach oben einen Raum, von dem drei Türen abgingen. Eine davon war mit einem schweren Schloss gesichert. In diesem Raum saß ein kleiner, dicklicher Mönch und putzte einen Karabiner. An der Wand neben ihm lehnte eine Lanze.
    Als wir eintraten, schob der Mönch eilig etwas unter die Tischplatte und sprang auf. Djuk ging zu ihm und begann, leise auf ihn einzureden, während die drei Wachen und Manichej hinter uns stehen blieben. Endlich nahm der kleine Mönch einen Schlüssel von seinem Gürtel und begann das Schloss einer Tür zu öffnen. Tschak nickte mir zu, und ich ging in die Knie, damit der Zwerg mir ins Ohr flüstern konnte:
    »Unglaublich, wie viele Geheimgänge es hier unter dem Tempel gibt, oder? Ich weiß nicht, was mit dir ist, aber mich werden sie ganz sicher umlegen. Ich habe zu viel geseh…«
    Eine breite Hand fuhr auf seinen Nacken nieder, der Zwerg stürzte zu Boden und schlug sich das Kinn an. Mit Mühe kam er wieder auf die Knie und zischte:
    »Dein Stündchen hat geschlagen, Fettsack. Hörst du? Ich verspreche es dir!«
    »Wirklich wahr?!« Manichej beugte sich grinsend über ihn. »Und was willst du tun, Kurzer? Spuckst du mir ins Gesicht?«
    Statt einer Antwort sprang Tschak in die Höhe und trat ihm mit aller Kraft gegen das Knie. Der Schwarzbärtige holte zum Schlag aus. Seine Faust war riesig und er hätte Tschak leicht den Kopf einschlagen können. Juna Galo schrie:
    »Fass ihn nicht an!«
    »Manichej«, fuhr Djuk Aben dazwischen.
    »Komm schon, Djuk, sieh doch nur, was er da für ein Auge auf der Stirn hat«, dröhnte der andere. »Der ist ein Gotteslästerer aus Belowodje, dieses Schwein, ein gotteslästerlicher Krabodianer! Den muss man doch vernichten, diesen heidnischen Wurm.«
    »Ich habe das Zeichen vom Kult des höchsten Verräters Krabod bereits gesehen«, sagte Djuk scharf. »Mit diesem … Mutanten-Zwerg befassen wir uns später, jetzt lässt du ihn in Ruhe. Juna Galo, du kommst mit mir, Manichej auch.« Er wandte sich an den Mönch mit den Schlüsseln. »Diese zwei hier steckst du in getrennte Zellen. Gib ihnen zu essen. Und pass gut auf, Grigori, sie sind gefährlich.«
    »Schon klar, Djuk«, entgegnete der kleine Mönch und schob den Riegel zur Seite.
    Wir wurden in einen Gang geführt, an dem zu beiden Seiten massive Türen lagen. Riegel, Gitterfenster, ein vertrautes Bild. So etwas hatte ich auch schon in der Isolationshaft gesehen, aus der ich dank Doktor Hubert entkommen war.
    Soweit ich das beurteilen konnte, waren die meisten Zellen leer. Aus einer erklang Gebrüll, ein verzerrtes Gesicht presste sich von innen gegen das vergitterte Fenster, haarige Hände umklammerten die Stäbe.
    »Sie drehen durch«, der Aufseher nickte zu der Zelle mit dem Mutanten hinüber. »Als ob sie etwas fühlen würden. Was ist da oben los? Unruhen?«
    »Wir sind von der Seite der Seetürme gekommen«,

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