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Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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sagte einer der drei Mönche, die hinter Tschak und mir hergingen.
    »Warum das?«
    »Weil die Clans uns belagern, es gab eine Schießerei. Es werden sogar Katapulte aufgestellt. Die Festung tobt nur so.«
    »Das meine ich ja. Da oben gibt es Unruhen, und die Mutanten hier unten drehen durch. Na gut, durchsucht die beiden, und zwar gründlich, damit sie auch wirklich nichts mehr in den Taschen oder Schuhen haben – obwohl, am besten, ihr zieht ihnen die Schuhe aus. Und auch die Gürtel. Schaut nach, ob sie nicht irgendwo eine Nadel oder Klammer im Hemd stecken haben.«
    Man nahm uns die Handschellen ab, mir befahlen sie die Jacke auszuziehen. Die Mönche verbrachten eine Weile damit, sich über meinen Plastikanzug zu wundern. Sie tasteten ihn ab und trennten sogar den oberen Teil mit einem Messer ab, sodass ich nur noch in Hose und Unterhose dastand. Tschak musste ebenfalls das Hemd ausziehen, und die Schuhe wurden uns abgenommen.
    Grigori schloss die beiden Türen auf, sah sich nacheinander gründlich in beiden Zellen um, ehe man den Zwerg in die eine und mich in die andere schubste und die Riegel vorschob.
    Ich blickte mich um.
    Licht drang nur durch das Gitterfenster in der Tür in den Raum. Die Wände waren aus Stein, an einer Wand befand sich eine erhöhte Steinplatte, darauf ein Strohhaufen. Natürlich gab es kein Kissen. Überhaupt war der Raum völlig leer.
    Schnell waren meine Füße eiskalt, ich setzte mich auf den Schlafplatz und zog die Beine an. Im Gang draußen herrschte Stille, nur der Mutant begann immer wieder zu brüllen und zu toben, dann raschelte Stroh, und aus einer anderen Zelle, wo vermutlich ein zweiter Mutant saß, ertönte als Antwort ein Brummen. Ich ging zur Tür und rief durch das Gitterfenster:
    »Tschak!«
    Er antwortete mir nicht, obwohl ich mehrere Male rief. Im Gang klappte eine Tür, ich hörte Schritte, und plötzlich schob sich eine eiserne Spitze durch das Gitter. Grigori zielte mit der Lanze nach mir. Im letzten Moment konnte ich zurückspringen, und die Spitze erwischte mich nur an der Schulter. Ich versuchte die Lanze am Schaft zu packen, aber der Mönch zog sie schnell wieder zurück.
    »Immer mit der Ruhe«, sagte er finster. »Sonst wirst du das büßen.«
    »Djuk hat befohlen, dass du uns was zu essen bringst«, sagte ich. »Und Wasser.«
    »Wenn die Küche liefert, bekommt ihr was.« Ich konnte Grigoris nach Fusel stinkenden Atem riechen. Im Gehen sagte der Mönch noch: »Schön ruhig halten, kapiert? Sonst tust du dir keinen Gefallen.«
    Die Tür am Ende des Gangs schlug wieder zu, der Riegel klirrte. Ich setzte mich, häufte Stroh unter meinen Füßen auf und lehnte mich gegen die Wand. Der Hunger hinderte mich daran, logisch zu denken, in meinem Kopf wirbelten alle möglichen Gedanken durcheinander. Gedanken über das Machtgefüge dieser Welt, über den Mecha-Korpus, den Tempel, die Brennstoff-Clans und die Himmelsgänger. Ich legte mich hin, zog die Füße an und umfasste meine Schultern. Die Himmelsgänger – die Flieger, wie Tschak sie nannte – waren die Einzigen, die sich durch die Luft bewegen konnten, abgesehen von den geheimnisvollen Plattformen. Ich musste irgendwie Kontakt zu ihnen aufnehmen. Auf der Erde würde ich mich früher oder später schlecht fühlen, ich musste hoch hinauf, in den Himmel, ob im Flugzeug oder im Luftschiff war mir gleich. Und deshalb musste ich diese Himmelsgänger finden. Aber davor wollte ich noch Juna Galos Vater treffen und alles aus ihm herausbringen. Mit diesem Gedanken schlief ich ein.
    Tschak stand über mir und beobachtete mich mit seinen ungewöhnlich hellen Augen. Auch sein drittes Auge, das tätowierte auf der Stirn, blickte mich an. Im ersten Moment dachte ich, ich würde noch schlafen und den Zwerg im Traum sehen, aber dann kam ich zu mir, setzte mich auf und rieb mir die Augen. Nein, er verschwand nicht. Ich stellte die Beine auf dem Boden auf und spürte die Kälte der Steine, was mich endgültig wach machte. Mein Blick wanderte zur Tür, sie war angelehnt.
    Der Zwerg stand vor mir, den Kopf leicht zur Seite geneigt.
    »Wie bist du reingekommen?«, fragte ich heiser.
    Nebenan brabbelte der Mutant vor sich hin. Tschak ging auf Zehenspitzen zur Tür, blickte nach draußen und lauschte.
    »Wie?«, fragte ich und erhob mich.
    »Es gibt immer Möglichkeiten«, sagte er flüsternd.
    Ich trat zu ihm und steckte den Kopf zur Tür hinaus, schaute in beide Richtungen, sah nichts als den leeren Gang und fragte zum dritten

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