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Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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Erklärungen. »Bist du so weit, Amasin? Haltet ihn fest.«
    Ich tat so, als hätte ich noch immer nichts begriffen, stand mit einem Schrei auf und stieß den Stuhl um. Starke Hände packten mich und hielten mich fest. Rost stieß mir den Gewehrlauf in den Nacken.
    »Beweg dich nicht! Kopf zurück! Zurück!«
    Jemand zog mein Kinn nach hinten.
    »Was, zum Mutanten?! …«, sagte ich heiser, bemüht, meine Rolle eines beschränkten Söldners zu spielen. »Wozu?«
    Selga Ines stand vor mir.
    »Bring mir das Bestrahlungsgerät.«
    »Was für ein Bestrahl…gerät?«
    »Das ist ein Apparat, mit dem man die Nekrose zerstören kann. Er sieht aus wie eine metallene Halbkugel mit einem runden Gitter.«
    »Und wo soll ich diese Halbkugel suchen?«
    Selga trat zurück, und Amasin kam mit der Halsspange auf mich zu.
    »Wir wissen es nicht genau«, sagte der Chef. »Irgendwo in diesem Hügel, unter der Erde. Dort liegt ein sehr alter Keller, noch aus der Zeit vor dem Untergang. Da muss das Bestrahlungsgerät zu finden sein.«
    »Und wenn nicht? Und wenn dieses Ding hier anfängt zu piepsen?«
    »Kommen Sie zurück, und ich werde die Zeiger zurückdrehen«, sagte der Alte. »Aber wenn Sie nicht rechtzeitig da sind, gibt es eine hübsche kleine Explosion, die Brei aus Ihnen macht. Das wäre natürlich sehr unangenehm, denn ich rechne fest damit, mit Ihnen zu arbeiten … Ihr Organismus ist ja ganz außerordentlich – immun gegen die Nekrose! Versuchen Sie einfach, diesen Auftrag hinter sich zu bringen und heil zurückzukommen. Ich habe noch viel mit Ihnen vor und kann es gar nicht erwarten, Experimente mit Ihnen zu machen, Ihnen Elektroden ins Hirn einzuführen …«
    »Halt den Mund, Amasin«, unterbrach ihn Selga Ines.
    Der Alte verstummte. Als die Halsspange wie ein Fangeisen um meinen Hals gelegt wurde, schnappte das Schloss klickend zu. Im Innern erklang ein leises Schnalzen.

23.

    »Lasst mich in Ruhe, ihr Schweine«, sagte ich mürrisch, ließ den Rucksack vom Rücken gleiten und setzte mich am Eingang des Zeltes auf den Boden. Dabei blickte ich die Umstehenden finster an.
    »Steh auf!« Rost stieß mich mit der Schuhspitze in den Rücken.
    »Ich geh da nicht rein! Habt ihr überhaupt mitbekommen, was die Nekrose aus den Bestien macht? Wenn mich irgend so ein Panzertier anfällt, wie soll ich mich verteidigen?«
    Amasin wies mit seiner mächtigen Stimme auf die tickende Zeitschaltuhr hin, aber ich schüttelte nur widerspenstig den Kopf:
    »Ohne Knarre in die Nekrose zu gehen, ist sowieso Selbstmord. Dann krepier ich lieber hier. Die Explosion geht schnell vorbei, rums – und der Kopf ist ab. Aber wenn so ein Mutafag erst mal anfängt, seine Klauen in mich zu graben … Sollen euch die Kriecher in die Hintern beißen – da geh ich nicht rein!«
    Ich stellte mich noch immer dumm, spielte die Rolle des dumpfen Schlägertypen, redete abgehackt und dröhnend, verhaspelte mich beim Sprechen. Rost wollte mir schon mit dem Schaft seiner Waffe einen Stoß versetzen, aber Ines schüttelte abwehrend den Kopf.
    Er hatte die Arme auf der Brust verschränkt und blickte mich nachdenklich an. In dem Moment rannte einer seiner Kämpfer mit einem Fernglas in der Hand auf uns zu und rief:
    »Sie kommen!«
    Ines folgte ihm, während ich auf dem Boden sitzen blieb, eingekreist von Rost, Amasin und zwei weiteren bewaffneten Typen. Als Ines zurückkam, sagte er:
    »Na gut, Söldner, du kriegst einen Karabiner und ein Messer. Dazu zehn Patronen. Du kommst an dieser Stelle des Hügels wieder runter, ist das klar?« Er nickte mit dem Kopf zu der Öffnung in der Mauer. »Gebt ihm ein Gewehr.«
    Einer der Kämpfer nahm sein Gewehr von der Brust und holte zusätzliche Patronen aus seiner Patronentasche. Rost nahm sie, zählte sie ab, entlud das Gewehr vollständig und reichte es mir dann zusammen mit der Munition und einem Messer.
    »Du lädst es erst, wenn du oben bist«, brummte er. »Und denk dran, unsere Leute stehen rund um den Hügel. Du kannst nicht flüchten.«
    Ich nahm den Karabiner an mich, schob das Messer in den Gürtel, steckte die Patronen in die Tasche, nahm den Rucksack und begann den Hügel hochzusteigen.
    »Und beeilen Sie sich, junger Mann!«, rief mir Amasin hinterher. »Sie haben nur noch etwa dreißig Minuten … Ach, das verstehen Sie ja nicht. Kurz, Sie haben nicht mehr viel Zeit!«
    Am Loch in der Betonmauer blieb ich stehen, zog die Gurte des Rucksacks zurecht, kontrollierte, ob die Karbidlampe an meinem Gürtel festsaß

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