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Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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silbrigen Licht seiner Fackel sah ich, dass der Tunnel wie vermutet in einen großen Saal führte.
    Kommt mir bekannt vor, dachte ich und folgte dem Priester einige Schritte, ehe mir klar wurde, dass wir uns in einer Metro-Station befanden.

14.

    Ich war oft in Moskau gewesen und auch oft mit der Metro gefahren, aber an diese Station konnte ich mich nicht erinnern. Bald begriff ich, dass es sich um die geheime Linie handeln musste, über die immer wieder spekuliert worden war, angeblich war sie ausschließlich für Regierungsmitglieder. Ich hatte mal im Internet gelesen, dass einige von diesen Stadtwanderern – urban explorers , wie sie sich nannten – die Station entdeckt hatten.
    Lukas Fackel beleuchtete jetzt den Bahnsteig, Gleise und eine Draisine. Im vorderen Teil des Fahrzeugs, noch vor den Hebeln für den Handbetrieb, befanden sich ein Sockel mit Schaltern, eine Art Schaltpult, der Motor und ein Treibstofftank. Von dem Sockel verliefen mehrere Leitungen und ein Gestänge über den Boden der Draisine.
    Auf dem Fahrzeug stand eine ausgemergelte Gestalt in einem schwarzen, abgetragenen Mantel, der bis obenhin zugeknöpft war. Vor seiner Brust hingen die Zugbänder der zurückgeschobenen Kapuze. In der Hand hielt der Mann eine ungewöhnliche Waffe: ein Rohr mit einer Kimme, über das eine Leine gespannt war, die zu einem Holzgriff mit einem Abzugsbügel führte. Das Ganze sah aus wie eine Waffe zur Unterwasserjagd, nur ein wenig zu kurz.
    »Schon gut, hör auf mit dem Leuchten«, sagte der Mann heiser und bedeckte die Augen mit der Hand. Seine Stimme wirkte irgendwie unsicher, als ob er sie nicht allzu oft gebrauchte. »Mach das Ding aus, sag ich.«
    »Aber dann sehen wir nichts mehr«, wandte Juna ein, während sie auf die Draisine zuging.
    »Doch doch, gleich, wartet nur.«
    Das kleine unrasierte Gesicht mit der spitzen Nase und der aufgeworfenen Oberlippe erinnerte an eine Rattenschnauze. Das Alter des Mannes ließ sich kaum bestimmen, er konnte ebenso gut fünfunddreißig wie fünfzig sein.
    Potschtar sprang mit einem eiligen Satz von der Draisine, umrundete sie schnaufend und stieg auf den vorderen Teil, wo er an einem Griff zog und etwas drehte. Hustend und krächzend knatterte der Motor los, Funken stoben vom Boden der Draisine auf und an dem Sockel ging ein Scheinwerfer an. Das unstete trübe Licht leuchtete einen großen Saal mit eisernen Türen am Ende aus. Wir hatten uns alle um die Draisine versammelt, ich kletterte auf den Bahnsteig und stellte fest, dass sich auf seiner anderen Seite keine Gleise befanden. Ganz sicher war das hier eine geheime Metrolinie, und nach oben gelangte man nur über die Treppen hinter jenen hermetisch verriegelten eisernen Türen. Ich wandte mich wieder um, hängte mir die Howdah über die Schulter und trat zum Rand des Bahnsteigs.
    Potschtar sprang wieder von der Draisine, umrundete sie erneut, ging in die Hocke und stocherte an ihrer Unterseite herum – das Funkensprühen hörte auf.
    »Steigt ein!«, rief er. »Wir müssen los. Vorne ist eine Bank und hinten auch. Nein, das ist mein Platz. Weg da!«
    Mit krummen Fingern rüttelte er Tschak an der Schulter, der sich auf den erhöhten Sitz hinter dem Sockel gesetzt hatte. Luka und Juna hatten sich inzwischen auf der Bank hinter Potschtars Platz eingerichtet. Das Mädchen rief mir zu:
    »Beeil dich, Rasin!«
    Ich sprang vom Bahnsteig auf die Draisine. Die Hebel, die man bei Handbetrieb hin- und herschieben musste, um das Fahrzeug vorwärts zu bewegen, ragten in der Mitte des Fahrzeugs auf und dahinter stand noch eine Bank. Darauf lag eine abgewetzte Aktentasche mit einem abgerissenen Griff und mit Ausbuchtungen an den Seitenwänden, als ob sich in ihrem Inneren etwas zu Großes befände. Als ich die Aktentasche auf eine metallene Ablage neben der Bank legte, klirrte etwas in ihrem Innern.
    »He, du, fass das nicht an!«, zischte Potschtar und war mit einem Satz bei mir. Die unrasierte Visage verzerrte sich seltsam, die niedrige Stirn lag in Falten, die schwarzen Brauen zogen sich zornig zusammen, und die Oberlippe hob sich und entblößte eine Reihe kleiner scharfer Zähne. »Fass das bloß nicht an, hab ich gesagt. Weißt du nicht, was sich gehört? Hat dir deine Mutter nicht beigebracht, anderer Leute Eigentum nicht anzurühren?« Mit besorgtem Schnaufen legte er die Aktentasche zurecht, strich mit seinen kleinen Fingern über das raue Leder und bewegte sich dann wieder zum Fahrersitz.
    Tschak setzte sich neben mich

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