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Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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Priester. »Wir sind hinter euch. Ihr müsst gleich auf einen Tunnel stoßen, beeilt euch, hier oben könnte etwas einstürzen.«
    Über mir schlug die Luke zu, die Leiter ächzte unter dem Gewicht von vier Menschen. Luka sagte:
    »Hör zu, Söldner, ich habe die Kiste mit der Granate unter den Lukendeckel gestellt. Der Draht ist nicht lang, und gleich werde ich ihn ziehen. Also beeil dich.«
    Ich rief:
    »Habt ihr das mitbekommen, Juna?«
    »Wir sind schon im Tunnel«, schrie sie.
    »Geht so weit wie möglich von der Treppe weg, ich springe jetzt.«
    »Los, Mensch!«, quietschte der Zwerg. »Mach dir keine Sorgen um uns, wir sind in Sicherheit! Aber pass auf, der Boden hier ist aus Beton.«
    Unter diesen Umständen schien mir Springen doch zu riskant, und ich packte die beiden Seitenstangen und ließ mich daran hinunter, wobei ich mir am Rost die Handflächen aufrieb. Als meine Füße auf dem Boden auftrafen, hörte ich oben die Explosion.
    »Solche Dinger werden nur noch in den Labors des Mecha-Korpus hergestellt«, flüsterte Juna Galo mir zu. »Sonst weiß kein Mensch, wie das geht. Ich frage mich, woher Luka die hat. Wir nennen sie Fackeln aus kaltem Licht oder einfach nur kalte Fackeln.«
    Luka Stiditsch ging vor uns her. Er hatte eine neue Fackel angezündet, die er hoch vor sich hielt. Sie verströmte kaltes, silbriges Licht. Hinter ihm kamen das Mädchen, dann der Zwerg und als letzter ich. Vermutlich hatten die beiden Explosionen dazu geführt, dass die Luke vollkommen verschüttet war, denn wir waren bereits seit einigen Minuten unterwegs, ohne dass uns jemand folgte.
    Die Fackel beleuchtete die niedrige Tunnelwölbung, an deren Wänden sich Leitungen entlangzogen. Immer wieder tropfte es von der Decke, die Luft war feucht, und ich trat mehrmals in ölig aussehende und ebenso riechende Pfützen.
    Ich horchte noch einmal, ob hinter uns Geräusche zu hören wären, aber dort war alles still. Dann überholte ich Tschak und Juna und schloss zu dem Priester auf.
    »Wohin gehen wir?«
    »Geradeaus«, sagte er.
    »Warum? Wartet dort dieser Potschtar? Wer ist er?«
    Luka gab keine Antwort. Der Klang unserer Schritte veränderte sich. Auf einmal war eine Art Echo zu hören, was darauf schließen ließ, dass der Tunnel weiter vorne in einen größeren Raum mündete.
    »Was ist dort vorne?« Ich packte ihn am Ärmel.
    Der Priester wandte sich zu mir, sein linker Arm flog in die Höhe, aber diesmal war ich vorbereitet, sprang unter dem Schlagstock weg und verpasste Luka einen Faustschlag gegen die Brust. Er wich zurück, machte einen hohen Satz, dass sein Mantelsaum durch die Luft wirbelte. Ich trat ebenfalls zurück, beugte mich leicht vor und streckte die Arme vor mir aus. In einer Hand hielt ich die Howdah, obwohl ich nicht vorhatte zu schießen.
    Und im selben Moment tauchte auch schon Juna zwischen uns auf.
    »Was tut ihr da?«
    »Ich möchte einfach wissen, wohin wir gehen«, sagte ich.
    »Wer bist du, dass du es wagst, Fragen zu stellen?«, entgegnete der Priester eisig.
    »Ich habe es dir doch schon erklärt, Luka. Ohne ihn wäre ich jetzt nicht hier. Ich verdanke ihm das Leben«, ging Juna dazwischen. »Er hat sich das Recht verdient zu fragen. Und dich habe ich doch gebeten, Rasin, dass du dich respektvoll ihm gegenüber …«
    »Vielleicht hat er das Recht verdient zu fragen, aber sicher nicht das Recht, Antworten zu erhalten«, unterbrach sie Luka. Der Schlagstock war unbemerkt wieder in seinem Ärmel verschwunden.
    »Woher soll ich wissen, dass er uns nicht in eine Falle führt?«
    »Rasin!« Junas Stimme wurde lauter. »Das ist Luka Stiditsch, der persönliche Gesandte des Herrschers. Um ihn zu treffen, habe ich diese Reise angetreten! Er hat gesagt, dass er uns zu Potschtar bringt, der uns dann zum Tempel führt. Und das war von Anfang an unser Ziel.«
    »Er will nichts erklären. Aber ich werde hier nicht ahnungslos wie ein Schaf vor mich hin trotten, ohne zu wissen, mit wem und wohin. Wer ist dieser Potschtar? Vielleicht haben sie den längst umgelegt und stattdessen warten schon Typen von den Clans auf uns.«
    »Nein, nein.« Eine heisere Stimme erklang in der Dunkelheit. »Ich bin allein, hier ist keiner außer mir.«
    Ich hob unwillkürlich die Howdah, Luka Stiditsch fasste an den Griff seiner Pistole. Die Stimme erklang wieder:
    »Wer sind diese Leute?«
    »Die Unterhändlerin des Mecha-Korpus und ihre Leibwächter, Potschtar.« Luka streckte sich, nickte Juna zu und schritt nach vorne. Im

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