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Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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Mensch, lass mich runter!«
    »Söldner, ans Steuer!«, schrie Luka, während er auf den Rücksitz des geräumigen Fünfsitzers sprang. Der Sender hatte einen großen Kofferraum und war an den Seiten gepanzert.
    Juna setzte sich neben den Priester und der Zwerg kletterte auf den Beifahrersitz. Ich schob die Howdah in den Gürtel und ließ den Motor an, als aus dem Tor zum nächstgelegenen Warenverschlag mehre Männer herausstürmten. Das Mädchen schrie:
    »Gib mir dein Gewehr, Rasin! Schnell!«
    Aber ich hatte Besseres zu tun. Während die Männer auf uns zurannten, drückte ich das Gaspedal durch und drehte das Lenkrad, um sie zu umfahren. Das Fahrzeug schoss los und säbelte einen Dreifuß mit Öllampe um; ich lenkte zum Korridor zurück, um uns endlich zum Ausgang aus diesem verdammten Kühlturm zu bringen.
    Bis ganz nach unten, also bis zum Grund des Kühlturms waren es nur noch wenige Windungen. Tschak zog die Howdah aus meinem Gürtel und wollte sie schon nach hinten geben, aber ich nahm sie ihm mit der rechten Hand ab und legte sie mir auf die Knie.
    »Da unten sind Leute, Rasin!«, schrie Juna.
    Ich warf einen kurzen Blick über die Schulter und sah, dass das Mädchen sich über die niedrige Seitenwand des Senders gebeugt hatte und sich so weit wie möglich zum Geländer vorschob, um durch den Schacht nach unten zu sehen.
    »Viele?«, fragte ich.
    »Ja. Sie kommen uns entgegen … Rasin, sie sperren den Weg mit Fuhrwerken ab, da kommen wir nicht durch.«
    Neben dem röhrenden Motorengeräusch waren jetzt auch Schüsse zu hören. Ich hob die Howdah mit der linken Hand, schob sie links am Rahmen der Windschutzscheibe vorbei, der auch in diesem Fall mit Plastikfolie überzogen war.
    »Bremsen!«
    »Haltet euch fest!«, bellte ich.
    Vor mir tauchten jetzt zwei Fuhrwerke auf. Eines versperrte fast den ganzen Korridor, das zweite schoben sie gerade in die entsprechende Position, es sollte gewendet werden, aber die Deichsel hatte sich im Geländer verhakt, weshalb sich das Fuhrwerk nicht bewegen ließ. Ich betätigte beide Abzüge meiner Waffe. Der Rückstoß sorgte dafür, dass die Läufe der Howdah nach oben flogen, mein Ellenbogen knickte ganz von selbst ein. Das Schrot erwischte einen der Männer, der zu Boden stürzte. Die anderen gingen an der Wand in Deckung, ohne weiter auf das Fuhrwerk zu achten, das zur Seite rollte. Ich schleuderte die Howdah auf Tschaks Seite hinüber, riss mit aller Kraft das Lenkrad herum und brüllte:
    »Haltet euch fest!«
    Der Sender brach durch das Geländer und schoss über den Rand des Gangs in den zentralen Schacht.
    Das Erdgeschoss des Kühlturms, das betoniert und mit Eisengittern ausgelegt war, lag nur wenige Meter unter uns. Während wir abwärts fielen, sahen wir einen Sender, der den Gang nach oben fuhr, gefolgt von einer Gruppe Männer.
    Unten auf der großen Fläche im Erdgeschoss erblickte ich einen Stapel Schienen, die mit Ketten umwickelt waren, verschlossene Tore in den Außenwänden sowie eine Reihe kleiner Blech- und Bretterbuden. All das tauchte im Licht eines Scheinwerfers auf, der an einem Dreifuß befestigt war und von dem ein dickes schwarzes Kabel zum Dach einer der Buden verlief.
    Dann prallten die Vorderräder auf dem Boden auf. Der Zwerg konnte sich irgendwie festhalten, aber ich wurde nach vorne geschleudert und stieß mit dem Kopf durch die Folie der Windschutzscheibe. Die Stoßstange zerbrach krachend, etwas knackte laut im Motorraum und der Motor verstummte. Die Vorderräder waren tief in die Karosserie gedrückt worden und der Kofferraum stand hinten hoch.
    Ich lag den Kopf voraus der Länge nach auf der Motorhaube. Meine Füße krallten sich noch ans Lenkrad, mit den Armen umfasste ich die Metallhaube.
    »Komm runter, Söldner!« Tschak tauchte mit der Howdah in der Hand in meinem Blickfeld auf. »Sieh nur, du liegst da wie auf ’nem Weib!«
    Ich rutschte bäuchlings nach vorne. Juna und Luka fassten mich von beiden Seiten unter den Armen, zogen mich von der Motorhaube und stellten mich auf die Füße.
    »Gib mir die Howdah, Tschak«, sagte ich heiser.
    Der Zwerg hielt mir die Waffe hin.
    »Wie nennst du das Ding, Howdah?«, fragte er. »Das Wort habe ich noch nie gehört.«
    Im unteren Teil der Spirale war ein heftiges Gedränge ausgebrochen – die Leute wollten wieder hinunter, stießen mit denen zusammen, die noch nach oben liefen, der Sender versuchte zu wenden, sein Motor jaulte auf, während er in dem schmalen Gang manövrierte.
    Aus dem

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